Die Kanarischen Inseln haben sich zu einem wichtigen Trainingsziel für die weltbesten Sportler entwickelt. So wählten unter anderem viele Radfahrer, Schwimmer, Leichtathleten, Segler, Beachvolleyballer und Triathleten die Kanarischen Inseln als Stützpunkt zur Vorbereitung auf die großen Wettkämpfe des Jahres, einschließlich der Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 in Paris.
Schon für Tokio 2020 dienten die Kanaren als Trainingsbasis für mehr als 50 Olympia-Medaillengewinner wie Primoz Roglic, Sifan Hassan, Marcell Jacobs, Sandra Sánchez, Adam Peaty, Kahena Kunze und Florent Manaudou.
Für das Jahr 2024 wird geschätzt, dass über 2.500 Spitzensportler die Kanaren und Sport-Infrastruktur für Trainingslager gewählt haben. Das entspricht 24 % der Sportler, die an den Olympischen Spielen in Paris teilnehmen werden.
„Die einzigartigen klimatischen und natürlichen Bedingungen der Kanarischen Inseln, die von den wichtigsten weltweiten Organisationen anerkannten Einrichtungen, die Sport-Rehabilitationszentren, das hervorragende Unterkunftsangebot und die guten Flugverbindungen machen uns zum idealen Ziel für professionelles Sporttraining“, erklärte Jessica de León, Tourismus- und Arbeitsministerin der Kanarischen Regierung.
Schwimmen, Leichtathletik, Radfahren, Segeln…
Die Einrichtungen wie Tenerife Top Training, der Club La Santa auf Lanzarote, das Playitas Resort auf Fuerteventura und das Lanzarote Active Resort sind beliebte Orte für Schwimmstars. Die französische Nationalmannschaft, darunter Maxime Grousset und Mélanie Henique, das britische olympische und paralympische Team mit Adam Peaty und Ellie Challis sowie die schwedische Mannschaft mit Olympiasiegerin Sarah Sjöström, die tschechische mit Barbora Seemanová und die Schweizer mit Noe Ponti haben dort trainiert.
Auch die italienische Mannschaft nutzt die Kanaren, wie ihr Trainingsleiter Claudio Rosetto betont: „Die Kanaren sind wegen des Klimas wunderbar. Während es in Italien sehr kalt ist, kann man hier im Freien schwimmen und sich sonnen. Die Sportler sind hier viel entspannter und glücklicher.“
Im Tenerife Top Training trainierten auch der olympische Triathlon-Champion Kristian Blummenfelt, die tschechische Mannschaft im Modernen Fünfkampf und das chinesische Beachvolleyball-Team.
Das Estadio Olímpico Antonio Domínguez Alfonso in Teneriffa wird seit 2017 von Marcell Jacobs, Olympiasieger über 100 m in Tokio 2020, als Winteralternative zu Italien genutzt. Die Leichtathletikverbände von Großbritannien, der Schweiz, Österreich, Spanien und Deutschland haben das La Palma Training Camp im olympischen Zyklus ausgewählt.
Radfahren und Segeln
Die Kanarischen Inseln sind seit Jahren ein Muss für Radstars wie Tadej Pogačar, Jonas Vingegaard, Remco Evenepoel, Demi Vollering, Chris Froome und Wout van Aert.
Beim Segelsport haben vier der zehn olympischen Disziplinen (49er, 49er FX, iQFOil Männer und Frauen) ihre Weltmeisterschaft in Marina Rubicón, Lanzarote, ausgetragen. Die besten Segler haben die Gewässer zwischen Lanzarote und Fuerteventura als Wintertrainingsbasis für Paris 2024 gewählt. Windsurfen findet auf Gran Canaria und Fuerteventura mit der Gran Canaria Gloria Windsurf World Cup und der Weltmeisterschaft statt, die jedes Jahr die besten Stars anziehen.
Kampagne und wirtschaftliche Auswirkungen
Die Kanarischen Inseln und Eurosport haben die Kampagne „Canary Islands. One goal, one destination. All year-round“ gestartet, um das Archipel als ideales Trainingsziel zu bewerben. Die Kampagne wird von Sportlegenden wie Alberto Contador, der ungarischen Olympiasiegerin Katinka Hosszú und dem britischen Athleten Iwan Thomas unterstützt.
Jessica de León betont den strategischen Wert des professionellen Sporttourismus, der nicht nur zur Diversifizierung beiträgt, sondern auch treue und nachhaltige Besucher anzieht und neue Geschäftsmöglichkeiten schafft.
Letztes Jahr besuchten rund 120.000 Touristen als Sportler oder Begleitpersonen die Kanarischen Inseln für Trainingszwecke und generierten wirtschaftliche Einnahmen von rund 160 Millionen Euro.
Die Zahlen zeigten auch, dass Sporttouristen sich im Schnitt länger im Urlaubsziel aufhalten und verschiedene Wirtschaftssektoren wie Physiotherapie, Sportmedizin und Diätetik stärken.
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