Jeder auf Fuerteventura braucht sie, doch keiner will sie in seiner Nähe. Die Rede ist von Infrastrukturelementen der Stromversorgung. Egal ob Windgeneratoren, Solaranlagen, ein konventionelles Kraftwerk oder Hochspannungsleitungen. Immer wenn irgendwo eine neue Initiative gestartet wird, findet sich jemand, der lauthals dagegen protestiert.
Dabei befindet sich Fuerteventura, genauso wie alle anderen Kanarischen Inseln seit dem 02. Oktober 2023 offiziell im Energie-Notstand.
Auch wenn die kanarische und die Inselregierung von Fuerteventura sich den Übergang zu regenerativen Energien auf die Fahnen geschrieben haben, ist Strom aus konventionellen Kraftwerken zurzeit noch unverzichtbar. Das gilt auch für die uralten und desolaten Dieselgeneratoren, die zurzeit in den Kraftwerken von Arrecive und Puerto del Rosario noch immer ihren Dienst verrichten und die Luft verpesten, obwohl sie ihre Lebensdauer schon lange überschritten haben und der Stromversorger Endesa diese am liebsten stilllegen würde.
Mögliche Erweiterung des bestehenden Kraftwerks
Die Gemeinderegierung von Puerto del Rosario hat nach der Erklärung des Energie-Notstands auf den Kanarischen Inseln ihre Besorgnis über eine mögliche Ausweitung der Energieproduktion in der Nähe des Kraftwerks El Charco geäußert, das sich mitten in der Stadt befindet. Die Installation zusätzlicher Erzeugungskapazitäten im bestehenden Kraftwerk könnte zu einem Anstieg der Emissionen von Schadstoffen führen, was sich direkt auf die Gesundheit der Anwohner auswirken würde. Die Gemeinde befürchtet, dass dies eine Option sein könnte, nachdem die spanische Regierung zusätzliche konventionelle Kapazitäten für Fuerteventura und Lanzarote ausgeschrieben hat.
Vor diesem Hintergrund hat der Gemeinderat Ende September 2024 in einer Plenarsitzung beschlossen, das spanische Ministerium für den ökologischen Wandel und die demografische Herausforderung aufzufordern, die Installation neuer Stromgeneratoren im Kraftwerk El Charco zu limitieren. Gleichzeitig hat die Gemeinde die notwendigen Schritte eingeleitet, um städtische Grundstücke als geeignete Alternativen für die Errichtung neuer Kraftwerke anzubieten.
Der Bürgermeister von Puerto del Rosario, David de Vera, betonte die Bedeutung nachhaltiger Lösungen zum Schutz der öffentlichen Gesundheit und der Umwelt: „Wir lehnen die Erweiterung des Kraftwerks El Charco entschieden ab, dessen Anlagen über ihre Lebensdauer hinaus betrieben werden. Diese Situation ist für die Anwohner und die Umgebung untragbar. Aus diesem Grund haben wir 30.000 Quadratmeter städtischen Boden in Los Llanos Pelados, einer unbewohnten Gegend, angeboten, um als Alternative genutzt zu werden.“
Zudem hob der Bürgermeister die Notwendigkeit einer koordinierten Herangehensweise zwischen den Behörden hervor, um den Anteil erneuerbarer Energien auf der Insel zu erhöhen: „Wir können nicht weiterhin auf Energiekonzepte setzen, die langfristig nicht nachhaltig sind. Wir fordern sowohl die spanische Regierung als auch die Regierung der Kanarischen Inseln auf, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um den Übergang zu erneuerbaren Energien zu erleichtern, und dies in Abstimmung mit den Gemeinden zu tun, da wir die lokalen Gegebenheiten aus erster Hand kennen.“
Das Rathaus von Puerto del Rosario bekräftigt sein Engagement für die Entwicklung saubererer und umweltfreundlicherer Energielösungen und lehnt die Konsolidierung des Kraftwerks El Charco ab. In diesem Zusammenhang bedauerte Bürgermeister David de Vera, dass die vom Rathaus eingereichten Anträge und Einwände zum Abbau und zur Verlegung der Energieproduktion auf geeignetere Flächen unbeachtet geblieben sind: „Es ist nicht akzeptabel, dass das Kraftwerk El Charco trotz unserer Anträge weiter betrieben wird. Wir bestehen darauf, dass die beste Lösung der Umzug der Aktivitäten auf die vom Rathaus bereitgestellten Flächen und der Bau neuer, effizienterer und weniger umweltschädlicher Anlagen ist.“
Das Rathaus wird weiterhin daran arbeiten, sicherzustellen, dass die in Bezug auf die Energieversorgung der Insel getroffenen Entscheidungen sowohl die Umwelt als auch die Lebensqualität der Bürger respektieren.
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