Kanarische Regierung verhängt offiziell den Energie-Notstand für die Kanarischen Inseln

Kraftwerk-Puerto-del-Rosario

Das Wort „Notstand“ haben die Einwohner auf Fuerteventura in den letzten Wochen und Monaten häufig gehört und gelesen, und zwar im Zusammenhang mit dem desolaten Zustand der Wasserversorgung, die regelmäßig in weiten Teilen der Insel ausfällt, weil wieder mal irgendwo eine Leitung gebrochen oder eine Pumpe ausgefallen ist.

Zum Wassernotstand (emergencia hídrica) kommt nun noch ein weiterer Notstand hinzu, der unter Umständen noch gravierendere Folgen haben könnte. Die kanarische Regierung hat nämlich am Montag, 02. Oktober 2023, nun auch noch den „Energie-Notstand“ (emergencia energética) ausgerufen, und zwar nicht nur für Fuerteventura, sondern für alle Kanarischen Inseln.

Das Dokument, das dem Energienotstand zugrunde liegt, enthält eine Reihe von Notfallmaßnahmen, die die „Krise der Stromversorgung lindern, unter der die Inseln leiden, und das Risiko neuer Blackouts reduzieren“ sollen.

Gravierende Blackouts der jüngsten Vergangenheit auf den Kanarischen Inseln

Das System der Stromversorgung auf den Kanarischen Inseln ist offenbar genauso veraltet und desolat, wie das System der Wasserversorgung auf Fuerteventura.

Dass die Inseln jederzeit von folgenschweren Blackouts betroffen sein können, zeigt ein Blick in die jüngste Vergangenheit:

Totaler Blackout auf La Gomera

Am 30 Juli 2023 hat ein Brand im einzigen Kraftwerk von La Gomera die Stromversorgung der gesamten Insel lahmgelegt. Sämtliche Generatoren des Kraftwerks hatten ihre Lebensdauer bereits deutlich überschritten.

40.000 Menschen auf Fuerteventura 15 Stunden ohne Strom

In der Nacht des 26. Oktober 2022, genau zu der Zeit des russischen Überfalls auf die Ukraine, gingen in weiten Teilen des Südens von Fuerteventura die Lichter aus. Rund 40.000 Menschen mussten 15 Stunden ohne Strom auskommen. Die betroffenen Zonen waren kurze Zeit nach dem Beginn des Blackouts auch von der Kommunikation abgeschnitten, da die Speicherbatterien der Mobilfunkmasten nur etwa für eine Stunde ausreichten.

Totaler Blackout auf Teneriffa

Am 29. September 2019 fiel auf der gesamten Insel Teneriffa der Strom aus. Zwei Kraftwerke in Caletillas und Granadilla de Abona mussten runter gefahren werden, nachdem ein Schaden in einem Umspannwerk aufgetreten war. Der Blackout dauerte 9 Stunden.

Ohne Strom kein Wasser auf Fuerteventura

Die Trinkwasserversorgung auf Fuerteventura hängt zu 100% von Meerwasserentsalzungsanlagen und somit direkt von einer funktionierenden Stromversorgung ab. Ohne Strom kann auf Fuerteventura Trinkwasser weder produziert noch durch die Leitungen transportiert werden. Ein Stromausfall würde zwangsläufig sehr schnell die Wasserversorgung zusammenbrechen lassen.

Notfall-Installationen von 50 Megawatt auf Lanzarote und Fuerteventura

Eine der Notfall-Maßnahmen aufgrund des Energienotstands sieht vor, dass so schnell wie möglich provisorischen Kraftwerke mit einer Gesamtleistung von 50MW auf Lanzarote und Fuerteventura installiert werden sollen. Jeder einzelne dieser Notfallgeneratoren soll eine Leistung von 15WM nicht übersteigen.

Die Generatoren sollen nur dann zum Einsatz kommen, wenn ein Stromausfall aufgrund mangelnder Kapazitäten droht. Die spanische Regierung soll wohl eine Garantie für die Amortisation der Investitionen stellen.

Die kanarische Regierung sucht nun nach Firmen, die entsprechende Systeme sehr schnell liefern und montieren können.

Bestimme den Lohn für unsere Arbeit!

Wenn Du unsere Inhalte nützlich, unterhaltsam oder informativ findest, kannst Du den Lohn für unsere Arbeit selbst bestimmen. Das geht ganz einfach über diesen Link:

6d47b05f92924eb2a61b1b6c067f39d5
https://www.fuerteventurazeitung.de/du-bestimmst-den-lohn-fuer-unsere-arbeit/ banner 300x250 Bestimme den Lohn

Weitere Beiträge im Bereich Fuerteventura Nachrichten