Was trinkt Ihr auf Fuerteventura: Sangria oder doch Tinto de verano?

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Sommerzeit ist Sangria-Zeit, auch auf Fuerteventura. Für viele Urlauber ist eine Sangria (Sangría) DAS landestypische Getränk Spaniens. Sie besteht in der Regel aus Rotwein, Früchten und einem Likör. Auch Zucker kann in der Sangria enthalten sein. Diese Mischung wird eiskalt und mit Eiswürfeln serviert und sollte fruchtig – frisch, aber nicht „spritig“ schmecken.

Bei der Entscheidung, welche Früchte und welcher Likör in die Sangria gehört, scheiden sich die Geister und wie bei vielen Gerichten oder Getränken gibt es regionale und saisonale Unterschiede in der Herstellung und Verwendung der Zutaten.

Als „Touri- Gesöff“ in Verruf gekommen, kann die Sangria gar nichts für ihren schlechten Ruf und hat ihn auch definitiv nicht verdient. Eine gute Sangria ist schließlich ein echter Genuss.

Eigentlich ist es wie immer: gute Zutaten und etwas Zeit führen zu einem guten Ergebnis. So sollten die Früchte in der Mischung ziehen – am besten rund 2 Stunden- um ihren Geschmack an die Flüssigkeit abgeben zu können.

Moment mal, Früchte, eingelegt mit Alkohol? Ja, der Bezug zu dem, was wir in Deutschland gemeinhin als Bowle kennen, ist bei der Sangria nicht wegzudiskutieren.

Ursprung der Sangria

Viele Legenden ranken sich um den Ursprung der Sangria. Klar ist, dass Wein schon seit vielen Jahrhunderten mit Gewürzen versetzt oder später dann auch mit anderen alkoholischen Getränken vermischt wurde. Eine der historisch am besten belegten Erklärungen für die Entstehung der Sangria geht auf das Jahr 1800 zurück. Bauern in Spanien und Portugal sollen diese mit Produkten, die ihnen zu dieser Zeit zur Verfügung standen hergestellt und getrunken haben: Wein, Äpfel, Pfirsiche und Zitrusfrüchte.

Nach einer anderen, etwas kreativeren Erklärung soll im Jahr 1700 eine Gruppe britischer Matrosen auf den Antillen mit Hilfe der Sangria ihren Rumgenuss maskiert haben. Auf den Antillen was es verboten, Alkohol zu trinken und die Matrosen mischten Wein, Früchte, Honig und Gewürze in den Rum, so dass er nicht „auffiel“. Diese Variante wir gestützt durch das „Wörterbuch der Spanischen Sprache“ von Pater Esteban Terreros y Pando aus dem Jahre 1788, Danach handelte es sich bei der Sangria um „ein Getränk von den Engländern erfunden, das viel in den englischen und französischen Kolonien getrunken wird“.

Die Europäische Union übrigens sieht ganz klar den Ursprung in Spanien und Portugal. Im Jahr 2014 hatte das europäische Parlament beschlossen, dass der Begriff „Sangria“ nur für Weine, die in Spanien und Portugal aromatisiert wurden verwendet werden darf.

Der Name Sangría leitet sich nach Meinung vieler von der roten, blütähnlichen Farbe des Getränks ab (sangre – spanisch für „Blut“).

Rezept für Sangria

Wer nicht warten will, bis er wieder auf Fuerteventura weilen kann, für den haben wir hier ein leckeres Rezept für Sangria:

  • 1l Rotwein
  • 2 Pfirsiche
  • 2 Orangen
  • 1 Zitrone
  • 1 Apfel
  • 60g Zucker (optional)
  • ggf. eiskaltes Wasser (mit oder ohne Kohlensäure)
  • Einen guten Schuss Rum, Brandy oder Cointreau
  • Optional: 1 Zimtstange
  • Eiswürfel

Aus 60g Zucker mit 75ml Wasser einen Sirup herstellen. Dazu Wasser mit Zucker erwärmen. So löst sich der Zucker besser auf. Abkühlen lassen.

Obst gut waschen. Ob man Pfirsiche und Äpfel schält oder lieber mit Schale weiterverarbeitet, bleibt dem eigenen Geschmack überlassen. Da bei den Orangen und der Zitrone die Schale mitverwendet wird, am besten Bioqualität kaufen, dennoch gut abwaschen.

Pfirsiche und Äpfel in kleine Stücke schneiden und in ein großes Gefäß geben, das Ihr später gut abgedeckt in den Kühlschrank stellen könnt. Eine Orange auspressen und den Saft zum Obst geben. Die zweite Orange und die Zitrone mit Schale in Scheiben schneiden, man kann die Scheiben auch nochmals halbieren. Zum restlichen Obst hinzufügen. Eine Zimtstange hinzufügen.

Einen guten Schuss Likör hinzu geben. Hier hilft nur ausprobieren, welcher Alkohol und in welcher Menge Euch am besten schmeckt. Genutzt werden Rum, Brandy, Cointreau und viele andere.

Den Rotwein hinzugeben und abschmecken. Wem die Mischung süß genug ist, lässt sie so. Alle anderen fügen den abgekühlten Sirup hinzu. Lasst es dabei langsam angehen. Erstmal nur etwas hinzufügen, da der Zucker aufgelöst ist, könnt Ihr gegebenenfalls nachsüßen.

Die Mischung abgedeckt im Kühlschrank für 2 Stunden ziehen lassen.

Vor dem Servieren die Zimstange entfernen und die Sangria gegebenenfalls mit eisgekühltem Wasser (mit Kohlensäure wird es spritziger) versetzen und mit Eiswürfeln in einem großen Weinglas servieren. Die Früchte dürfen mit ins Glas und können auch gegessen werden.

Man kann die Sangria auch in einer großen Kanne mit Einwürfeln servieren.

Für eine „kanarische Sangria“ kann man die Pfirsiche durch Bananen ersetzen (dann aber nicht zusätzlich zuckern) und kanarischen Rum z.B. Ron Miel verwenden.

Oder doch lieber einen „Tinto de Verano“

Tinto de verano web
Tinto de verano

Unter Touristen ist er weniger bekannt als die Sangria. „Tinto de verano“ heißt zu deutsch: Sommer-Rotwein. Im Glas ähneln Tinto de Verano und Sangria sich sich sehr. Dennoch gibt es große Unterschiede aber die gleiche Basis: Rotwein.

Der Tinto de Verano ist leichter als Sangria, da er keine zusätzlichen Spirituosen enthält. Er ist auch leichter gemacht und muss nicht ziehen, schließlich besteht er aus eisgekühltem Rotwein und eisgekühlter Zitronenlimonade und wird nur mit Zitronenscheiben dekoriert und auf Eis serviert. Eine leichte sommerliche Erfrischung, die auch zuhause schnell gemacht ist. Jeder hat so seine eigene Mischung, die man von ausgehend von 50:50 am besten selbst herausfindet.

Also: Welches Lager seid Ihr, Tinto de verano oder Sangría?
Oder Ihr macht es wie wir: alles zu seiner Zeit!

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