Dass die Fuerteziege etwas ganz besonderes ist, wissen Fuerteliebhaber schon lange. Schließlich ziert ihr Konterfei unzählige T-Shirts und Souvenirs und hat als Warenzeichen Einzug in die Markenregister dieser Welt gefunden.
Nun präsentieren das „Kanarische Institut für Agrarforschung“ und die Universität von Las Palmas de Gran Canaria (ULPG) vor Wissenschaftlern aus aller Welt auf dem „Weltkongress der Ziegenzucht“ in Recife, Brasilien, Ende September ganz neue Erkenntnisse über das inoffizielle Wappentier Fuerteventuras:
Wissenschaftler der Universität Cordoba haben herausgefunden, dass es auf Fuerteventura nicht nur eine, sondern zwei autochthone, also einheimische, Ziegenrassen gibt. Dies ergab ein umfangreicher DNA-Test an verschiedenen domestizierten und halbverwildert lebenden Ziegenpopulationen in Esquinzo und Betancuria.
Eine weitere Studie, die vom Kanarischen Institut für Agrarforschung und der ULPG durchgeführt wurde, konnte nachweisen, dass die rund 2.000 halbwilden Ziegen aus Betancuria nicht nur genetisch, sondern auch morphologisch, also vom äußeren Erscheinungsbild her, einer eigenständigen Ziegenrasse zuzuordnen sind. Die neue Rasse wird unter der Bezeichnung „Cabra de Costa Majorera“ geführt. Sie stammt vermutlich von einer einzigen Herde ab, die schon von den Ureinwohnern Fuerteventuras gehütet wurde. Anders als die „Cabra Majorera“ hat die neu entdeckte Rasse nicht als Milchproduzent, sondern als Fleischlieferant ihre Vorzüge. Die neue Rasse ist kleiner, leichter und von gedrungenem Körperbau. Außerdem hat sie einen kürzeren Schädel. Ihre Fellfarbe ist überwiegend schwarz-weiß.
Mit der neu entdeckten Rasse lassen sich nun vier „kanarische“ Ziegenrassen genetisch unterscheiden. Zu den beiden „Fuerteventura-Ziegenrassen“ gibt es eine weitere auf La Palma und eine auf Teneriffa. Von letzterer gibt es eine nördliche und eine südliche Variante.
Aufgrund der geringen Zahl von ca. 2.000 Tieren gilt die „Cabra de Costa Majorera“ als eine vom Aussterben bedrohte Nutztierrasse, weshalb ihr besondere Anstrengungen zu ihrer Rettung zugute kommen sollten, um die genetische Vielfalt zu wahren. Dies könnte durch die Gründung einer von der Kanarischen Regierung anerkannten Züchtervereinigung erfolgen.
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