Zahlreiche Wissenschaftler und Universitätsprofessoren haben am 01.07.2011 bei der Kanarischen Regierung den Stopp des umstrittenen Tindaya-Projekts des Künstlers Eduardo Chillida gefordert.
„Das Projekt war permanent in Skandale verwickelt, hat bisher 25 Mio. Euro gekostet, und man gibt trotz der aktuellen Krise nach wie vor Geld dafür aus“, kritisierte der Sprecher der Gruppierung „Coordinadora Montaña de Tindaya“, José de León, auf einer Pressekonferenz.
Die Wissenschaftler und Professoren, die das Projekt ablehnen haben ein Manifest verfasst, das von rund 200 Personen, darunter Bildhauer, Maler, Kunsthistoriker, Archäologen, Biologen, Ingenieure und Geowissenschaftler, unterschrieben wurde.
In ihrem Schreiben erinnern sie daran, dass die Montaña de Tindaya wegen seiner Natur und kulturellen Werte ein Gebiet mit dem höchsten Schutzstatus des ganzen Archipels ist. U.a. seien in dem Gebiet die ältesten und kulturell bedeutendsten Felsenritzungen zu finden. Außerdem sei das Gebiet als „ökologisch sensibel“ eingestuft, weil dort unter Naturschutz stehende Pflanzen gedeihen. Die Ebenen am Fuß des Berges sind Vogelschutzgebiete auf europäischer Ebene.
Viele Rechtsexperten und Spezialisten in den Bereichen der Stadtplanung, der Archäologie und Geologie glauben, dass das Projekt nicht mit dem aktuellen Schutzstatus vereinbar sei und dass die tatsächlichen Werte des Gebiets durch die Realisierung des Vorhabens beeinträchtigt oder zerstört würden.
Außerdem, so die Kritik weiter, habe das aktuelle Projekt kaum noch etwas mit der Original-Idee des Künstlers Chillida zu tun, zumal der Künstler ein „sauberes Projekt mit Respekt für die Umwelt“ im Sinn hatte, frei von Korruptionsverdacht und unsauberen Geschäften, ganz im Gegensatz zu dem, was die Realität gebracht habe.
In Augen der Kritiker würden die Öffentlichkeit über die Machbarkeit des Projekts getäuscht und öffentliche Gelder verschwendet. Die eigene Machbarkeitsstudie des Projekts erkenne, dass es gewisse geotechnische Unwägbarkeiten aufgrund der Komplexität des Projekts für die unterirdischen Arbeiten gäbe, die nicht zufriedenstellend ausgeräumt werden könnten, bevor nicht ein Probeschacht gebaut werde. Außerdem sei auch die vollständige Finanzierung nicht gesichert.
Aus diesen Gründen forderten die Antragsteller die Kanarische Regierung und die Politik auf, das Projekt aufzugeben und an einer Alternative zu arbeiten, die die Wiederherstellung und Förderung der Werte des Gebiets ermögliche und kulturelle und wirtschaftliche Gewinne für die Bevölkerung schaffe und nicht nur falsche Versprechungen.
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