OCEANA veröffentlicht Fotosammlung über Meeresböden in den von Erdölprospektionen betroffenen Gebieten.

Die internationale Organisation zum Schutz der Ozeane, OZEANA, hat auf ihrer Webseite (oceana.org) eine Fotostrecke zu den Meeresgründen in der Nähe von Lanzarote und Fuerteventura veröffentlicht, die in den von den bevorstehenden Probebohrungen zur Erdölsuche betroffen sind. Die Fotoserie der Fotographen Carlos Suárez und und Carlos Minguell mit dem Titel „fondos marinos canarios en peligro“ („kanarische Meeresböden in Gefahr“) sind Leckerbissen nicht nur für Fans der Unterwasserwelt.

OCEANA wurde 2001 gegründet und ist die die größte internationale Organisation, die sich ausschließlich dem Schutz Meere und seine Bewohner verschrieben hat. OCEANA hat Büros in Europa, sowie Nord-, Mittel-, und Südamerika und betreibt eine Reihe von strategischen Kampagnen zur Wiederherstellung der Vielfalt in unseren Ozeanen.

OCEANA hat kürzlich ihre Position bezüglich der geplanten Probebohrungen nach Erdöl in den Gewässern zwischen Marokko und Fuerteventura bzw. Lanzarote in einer Pressemitteilung bekanntgegeben. Die Organisation warnt vor den Gefahren und weist darauf hin, dass die vorgesehenen Gebiete sich „direkt neben geschützten Zonen und angrenzend an einige der Areale mit dem größten ökologischen Wert der Kanaren befinden, die große Schäden durch den zunehmenden Schiffsverkehr und mögliche Freisetzungen von Schadstoffen erleiden werden. Hinzu kommen die Konsequenzen, die sich unvermeidbar im Bereich der Erkundungen ergeben werden.“

Die Umweltorganisation behauptet, dass es Usus der Konzessionsinhaberin REPSOL bzw. ihrer Tochergesellschaft RIPSA sei, Daten betreffend der Ökosysteme an den Meeresböden zurückzuhalten, um die Erteilung von Genehmigungen zu erleichtern und um keine Probleme mit den Umweltverträglichkeitsstudien zu haben, so wie man es in Málaga mit dem Projekt „Siroco“ gesehen habe.

„Die Regierungen der Autonomen Regionen der Balearen und von Valencia haben sich den Prospektionen vor ihren Küsten widersetzt, und OCEANA erwartet, dass die Kanaren dasselbe tun“, betonte Ricardo Aguilar, Forschungsdirektor bei OCEANA Europa. „Lanzarote und Fuerteventura erleiden schon ständige Verschmutzungen durch den Tankerverkehr und die Freisetzungen infolge von Probebohrungen könnten irreversible Schäden an den Küsten verursachen“, führt er weiter aus.

In der Pressemitteilung heißt es weiter: „Entlang der östlichen Küste von Lanzarote und Fuerteventura reihen sich Enklaven von großem ökologischen Wert, wie das Meeresreservat  der Insel Graciosa, das Chinijo-Archipel, welches das zweitgrößte Meeresschutzgebiet Spanien ist, Cagafrecho, die Insel Lobos und die Meerenge von Bocayna zwischen Lanzarote und Fuerteventura. Außerdem befindet sich südlich von Fuerteventura eines der weltweit interessantesten Zonen für Schnabelwale, einem Meeressäuger, der sich in Tiefen von mehr als 600m ernährt.

Die Prospektionsgenehmigungen betreffen eine Fläche von 616.060ha, was fast das 2,5-Fache der Landfläche der beiden Inseln ausmacht. Die Explorationszonen befinden sich in großer Tiefe, die bisher noch nicht von Wissenschaftlern erforscht werden konnten. In ihnen könnten sich voraussichtlich weiße und schwarze Korallen sowie Tiefseeschwämme befinden, Arten die Lebensräume für viele andere Organismen bilden.

Die Ökosysteme in großen Tiefen sind enorm verletzlich durch ihr langsames Wachstum. In Bereichen von Lagerstätten bilden sich gewöhnlich Korallenriffe, deren Wachstum von den Gasausströmungen begünstigt wird und die in einigen Fällen über 8.000 Jahre alt sind. Es ist gewissenlos, solche Lebensräume innerhalb weniger Jahre zu zerstören, um die Extraktion eines Energierohstoffes zu begünstigen, der endlich und höchst kontaminierend ist.“

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