Öl oder nicht Öl, das ist keine Frage…

Zwischen Marokko und den Kanarischen Inseln könnte es bedeutende Erdölvorkommen geben. Trotz heftiger Proteste auf den Kanaren hat die spanische Regierung die Genehmigung für Prospektionen durch den Mineralölkonzern REPSOL genehmigt.

Wenn die Bohrungen erfolgreich sind, wenn es also die vermuteten Ölvorkommen tatsächlich gibt, wird es sicher im Anschluss auch eine Genehmigung für die Förderung des schwarzen Gold geben.

Der spanische Industrieminister José Manuel Soria verteidigte die Erteilung der Genehmigung für die Probebohrungen damit, dass Spanien sich nicht den Luxus erlauben könne, auf bedeutende Rohstoffvorkommen zu verzichten. Das Land könne so seine Abhängigkeit von Energieimporten, die zurzeit bei ca. 80% liegen, deutlich verringern. Spanien verbraucht täglich ca. 1,4 Mio. Barrel Öl. Aus den Lagerstätten vor den Kanaren könnten, bei pessimistischer Schätzung, täglich ca. 140.000 Barrel, also 10% des Gesamtbedarfes des Landes, gefördert werden.

Soria meint außerdem, dass ein Ölvorkommen auch den Kanarischen Inseln helfen könnte, ihre Wirtschaft zu diversifizieren.

Auch für Francisco Ramos, Professor für Wirtschaftsanalyse an der Universität La Laguna auf Teneriffa, ist es keine Frage, ob die möglichen Erdölquellen genutzt werden, weil das Öl eine strategische Bedeutung für Spanien habe und die Regierung darauf trotz aller Proteste nicht verzichten werde. Deshalb mahnt er die Kanarische Regierung, so früh wie möglich den Anteil auszuhandeln, der den Kanaren zugute kommt.

Der Professor geht davon aus, dass der Anteil der Industrie am Bruttoinlandsprodukt der Kanaren von derzeit 4% auf 7 bis 8% steigen könnte. Anders als der Präsident der Kanarischen Regierung, Paulino Rivero, glaubt der Professor auch, dass auf den Kanaren durch die Ölförderung neue Arbeitsplätze entstehen würden, allein schon durch die Steigerung der Hafenaktivitäten und die Dienstleistungen, die die Ölproduktion benötige. Die Kanaren sind –noch mehr als Spanien- von fossilen Brennstoffen abhängig. 98% des Energieverbrauchs auf den Kanaren stammt aus fossilen Brennstoffen. Bezüglich der Umweltrisiken wies Ramos darauf hin, dass es ein Null-Risiko nicht gibt, dass aber bei anderen Ländern wie Norwegen, Brasilien und Großbritannien, die ebenfalls Erdöl fördern, niemand die Umwelt- und Tourismusattraktivität in Frage stellt.

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