Pájara ohne öffentliche Busse

Wer auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen ist oder die Straßen im Gemeindegebiet von Pájara aufmerksam beobachtet, dem ist aufgefallen, dass seit Anfang Juni 2012 die blau-gelben Busse nicht mehr unterwegs sind.

Am 3.6.2002 wurden die gelb-blauen Busse eingeführt. Die Konzession ist am 03.06.2012 ausgelaufen, ohne dass mit der bisherigen Betreiberfirma eine Einigung über eine Verlängerung hätte erreicht werden können. Der ursprüngliche Vertrag enthielt eine Klausel, mit der die Gemeinde sich verpflichtete etwaige Verluste aus dem Betrieb der Buslinien in Pájara bis zu einem Betrag von 300.000€ jährlich auszugleichen. Mittlerweile soll die die Gemeinde laut einer Pressemitteilung der „Partido Popular“ (PP) dem Unternehmen angeblich mindestens 600.000€. schulden. Da die letzte Bilanz noch nicht vorläge, könne der geschuldete Betrag auch auf bis zu 900.000€ ansteigen, hieß es in dieser Pressemitteilung weiter.

Die PP behauptet weiter, der Gemeinderat habe im Februar 2012 beschlossen, dem Unternehmen anzubieten, die Konzession ohne die Verlustausgleichsverpflichtung zu verlängern und gleichzeitig eine Erhöhung der Fahrpreise auszuschließen, anstatt die Verpflichtungen gegenüber dem Unternehmen zu erfüllen und somit eine Grundlage für Verhandlungen über eine Aufrechterhaltung des öffentlichen Busverkehrs in Pájara zu schaffen. Es wäre durchaus verständlich, dass das Unternehmen unter diesen Voraussetzungen dankend abgelehnt hat.

Der Bürgermeister von Pájara, Rafael Perdomo (PSOE), wies die Behauptungen der des Sprechers der PP zurück, und erklärte, dass die Gemeinde zum 1.06.2012 dem Unternehmen nichts schuldig sei. Lediglich über die ersten 5 Monate von 2012 sei noch abzurechnen, sobald die Zwischenbilanz vorläge. Allerdings müsse zuvor noch ein Gutachten über den Wert der Busse erstellt und ein eventueller Minderwert von der Abschlussrechnung abgezogen werden. Durch den Beschluss des Gemeinderats vom Februar 2012 habe die Gemeinde bewiesen, dass sie den Service grundsätzlich aufrecht erhalten wollte. Durch die Streichung der Verlustausgleichsklausel sollte der Inhaber der Konzession zu einem wirtschaftlichen Einsatz seiner Ressourcen bewegt werden.

Viele Bürger sind auf die öffentlichen Busse angewiesen, um den täglichen Weg zur Arbeit zurückzulegen. Die Mitarbeiter des Busunternehmens dagegen stehen nun wahrscheinlich vor der Arbeitslosigkeit.

Auch viele Touristen haben die blau-gelben Busse gerne genutzt, um von den Hotels, die weiter vom Strand entfernt sind, zum baden zu fahren. Insofern ist die Einstellung des öffentlichen Busverkehrs auch ein Stück weit ein Verlust von touristischer Qualität.

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1 Kommentar

  1. Schade,wir nennen die blau-gelben Busse, die „ESELCHEN“, ja man hat sich so an sie gewöhnt. Ihr vergeßt auch die sehr hilfsbereiten Busfahrer. Ach unser ESELCHEN, das fehlt uns gewaltig und so manchen von den Stammgästen ebenso.
    Adios ESELCHEN — BLEIB NICHT SOOOO LANGE FORT:
    Ein treuer Gast wartet schon beim nächsten Urlaub auf die BLAU-GELBEN TRANSPORTMITTEL.
    Wir freuen uns auf das Liebgewordene
    Es grüßt Euch ein Langzeiturlauber.
    Ebenso laßt die Busfahrer wieder fahren,sie sind immer hilfsbereit und sehr freundlich. Wir werden sie vermissen.
    Es grüßt und wünscht ein schönes Wochenende biggi

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