Bauarbeiten am Kongresspalast in Puerto del Rosario sollen fortgesetzt werden

Es gibt Dinge, die Fuerteventura in Zeiten der Krise ganz sicher nicht braucht. Darüber ob ein Kongresspalast dazu gehört, kann man geteilter Meinung sein. Doch was Fuerteventura ganz sicher nicht gebrauchen kann, sind Bauruinen und unfertige Projekte, die Millionen verschlungen haben und dennoch keinerlei Nutzen bringen, solange sie nicht fertig sind.

Der Rohbau des Kongressgebäudes in Puerto del Rosario kümmert schon seit Jahren vor sich hin. Nun hat das Cabildo für 181.900€ den Auftrag für die Bauleitung der dritten und letzten Bauphase vergeben, die noch einmal 22 Mio. Euro kosten wird und den Innenausbau zum Gegenstand hat.

Das Gebäude soll nicht nur der Durchführung von Kongressen dienen, sondern auch Räumlichkeiten für musikalische, künstlerische und akademische Ausbildung bieten. Offenbar halten die Verantwortlichen für das Tourismusressort in der Inselverwaltung, allen voran Blas Acosta, den „Kongresstourismus für eine wichtige Säule für unsere Zukunft, zumal Kongresstouristen über eine hohe Kaufkraft verfügen und Unterkünfte und Dienstleistungen erster Güte erwarten.“

Das Gebäude steht auf einem ovalen Grundriss und besteht aus einem Kellergeschoss und 5 Obergeschossen. Die Bruttogeschossfläche beträgt 26.598m².

Im Kellergeschoss sind Parkplätze, Werkstätten, die Gebäudetechnik und Probenräume untergebracht. Die erste und zweite Etage dienen dem Kongressbereich. Die dritte Etage soll der Universitätsausbildung dienen. Vorgesehen sind u.a. Hör- und Prüfungssäle. Die vierte Etage soll der musikalischen Ausbildung, die 5. der allgemeinen und künstlerischen Ausbildung dienen.

Ob Fuerteventura in Zukunft tatsächlich in nennenswertem Umfang nationale und internationale Kongresse anziehen kann, bleibt abzuwarten, denn ein teures Gebäude allein schafft ja nicht das „erstklassige Umfeld“, das Kongressteilnehmer laut Tourismus-Verantwortlichem der Inselverwaltung, Blas Acosta, fordern. Und die Nähe zum Hafen, zur Uferpromenade, zum öffentlichen Schwimmbad und zu den historischen Kalköfen, die die Verantwortlichen als besondere Standortfaktoren hervortun, sind sicher auch kein Erfolgsgarant.

Betrachtet man das Gebäude jedoch als Investition in die Bildung, dann besteht Hoffnung, dass sich die Investition eines Tages auszahlt. Allerdings macht ein Gebäude noch keine Musikschule, keine Kunstschule, keine Berufsschule und auch keine Universität. Das Gebäude dauerhaft mit Leben zu füllen und ihm dadurch einen Sinn zu geben, erfordert laufende Ausgaben, die mit den Jahren die reinen Baukosten um ein Vielfaches übersteigen werden. Die Schüler, deren Eltern und die Lehrer der öffentlichen Musikschule kämpfen zurzeit übrigens für deren Fortbestand, der wegen der Sparmaßnahmen des Cabildo alles andere als gesichert ist.

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