Bürgermeisterin von Antigua angezeigt, weil sie Ziegen „stresst“

Ein verärgerter Ziegenzüchter hat die Bürgermeisterin von Antigua, Nary Ruiz, und das für Ackerbau und Viehzucht zuständigen Gemeinderatsmitglied, Jesús Cubas, wegen „psychischer und physischer Schädigung“ seiner Ziegen bei Gericht angezeigt.

Hintergrund sind offenbar die Maßnahmen im Rahmen des entschlossenen Vorgehens der Gemeinde gegen umherstreunende Ziegen.

Zur Durchsetzung der Gemeindeverordnung, die das unkontrollierte Weiden der Ziegen außerhalb der dafür vorgesehen Gebiete des sogenannten „mancomún“ verbietet, hatte die Gemeinde gerade erst 85 Tiere eingefangen. Die Eigentümer haben dann 20 Tage Zeit, die Herausgabe ihrer Tiere gegen Begleichung der verursachten Schäden und Zahlung des entsprechenden Bußgeldes zu beantragen. Lösen die Eigentümer ihre Ziegen nicht aus, werden sie von der Gemeinde öffentlich versteigert. Je nach Schwere des Verstoßes können die Bußgelder zwischen 30 und 15.000 Euro betragen.

Die unkontrolliert umherlaufenden Ziegen verursachen enorme Schäden sowohl am empfindlichen Ökosystem Fuerteventuras, indem sie den spärlichen Bewuchs abfressen und niedertrampeln, als auch auf privaten Grundstücken, Gärten, Feldern und in Grünanlagen. Außerdem stellen sei ein erhebliches Unfallrisiko dar, wenn sie plötzlich auf die Straße laufen und so nicht selten Kollisionen verursachen.

Die Gemeindeverwaltung von Betancuria war die erste, die vor ein paar Jahren die Gemeindeverordnung rigoros durchsetzte und das Problem der unkontrollierten Ziegen gut in den Griff bekam. Nun scheint Antigua dem Beispiel zu folgen und hat den umherstreunenden Ziegen offen den Krieg erklärt.

Die Anzeige gegen die Bürgermeisterin und das Gemeinderatsmitglied ist der Versuch der Gegenwehr eines uneinsichtigen Viehzüchters. Außer den „physischen und psychischen Schäden“, die seien Ziegen beim Einfangen durch die Gemeinde erlitten haben sollen, reklamierte er, dass zum Abtransport der Ziegen gegen die Vorschriften zum Viehtransport verstoßen worden sei, weil Fahrzeuge verwendet worden seien, die dafür nicht zugelassen sind. Außerdem seien die hygienischen Bedingungen in den Installationen, in denen die Ziegen eingesperrt wurden, unzureichend, und diese hätten nicht die für die Tierhaltung erforderlichen Genehmigungen. Außerdem würden die Ziegen nicht angemessen ernährt, was für die Tiere zusätzlichen Stress bedeute.

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