Richterin verfügt Maßnahmen zum Schutz von Zeugen im Fall Botavara

Die vorsitzende Richterin im Fall „Botavara“ hat am 21.06.2013 ein Verbot der Wohnsitznahme auf Fuerteventura gegen einen Inspektor der Nationalpolizei mit den Initialen A.C.M. verfügt. Außerdem hat sie ihm verboten, sich den Zeugen des Falles auf weniger als 500m zu nähern. Der Inspektor ist der Bruder eines Polizisten der Nationalpolizei des Kommissariats von Puerto del Rosario, der wegen seiner mutmaßlichen Verwicklung im Fall Botavara in Untersuchungshaft sitzt.

Die Maßnahme der Richterin dürfte darauf hindeuten, das A.C.M. offenbar versucht hat, die Zeugen des Falles massiv zu beeinflussen und einzuschüchtern. Weitere Einzelheiten sind nicht bekannt gegeben worden, da die Richterin die Geheimhaltung der Ermittlungen angeordnet hat. Dem Beamten werden neben der Nötigung von Zeugen auch Geldwäsche, eine Beteiligung am Fall Botavara, sowie eine Straftat gegen die Justizverwaltung zur Last gelegt.

Die Guardia Civil hat außerdem drei Frauen festgenommen, bei denen es sich um die Partnerinnen der mutmaßlichen Drahtzieher des Drogendealernetzwerkes innerhalb der Guardia Civil auf Fuerteventura handeln soll. Die Frauen wurden zwar wieder freigelassen, sind aber wegen des Verdachts auf Geldwäsche angeklagt.

Im Fall Botavara geht es um den wahrscheinlich bedeutendsten Fall von Polizeikorruption auf den Kanaren. Im Februar 2013 haben Ermittler Guardia Civil einen Drogendealerring in ihren eigenen Reihen ausgehoben, der auf Fuerteventura und Lanzarote operierte und dessen „Zentrale“ in der Kaserne der Guardia Civil in Corralejo stationiert war.

Bisher sind in den Fall 28 Personen verwickelt, darunter 10 Polizeibeamte, von denen 5 in Untersuchungshaft sitzen. Insgesamt werden den 28 Beschuldigten mindestens 13 verschiedene Straftaten zur Last gelegt, wobei natürlich nicht alle im gleichen Maß beteiligt waren bzw. dieselben Taten verübt haben sollen.

Die Ermittlungen im Fall Botavara sind noch nicht abgeschlossen. Die Beweismittel, die bei diversen Hausdurchsuchungen beschlagnahmt wurden, sowie die diversen Aussagen von Zeugen werden noch ausgewertet. Die Beschuldigten und deren Familienangehörige sollen einen aufwändigen Lebensstil geführt haben, der nicht mit den normalen Gehältern von Polizeibeamten zu erklären sei. Bei der Untersuchung von Bankkonten der Angehörigen sollen Bewegungen von großen Summen aufgefallen sein. Außerdem fielen den Ermittlern diverse Firmen auf, deren Gründung und Geschäftstätigkeit zweifelhaft sei.

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