Nun doch wieder Freiheit für Ajuy?

Kurz nachdem die letzte Ausgabe der Fuerteventura Zeitung gedruckt war, gab es schon wieder Neuigkeiten im Fall Ajuy.

Als vermeintliche Eigentümerin des Geländes, auf dem sich die Höhlen von Ajuy und der Weg der zu deren Eingang führt, hatte die Firma „Paraje Natural de Ajuy“ am 18.06.2013 Mitarbeiter am Beginn des Weges zu den Höhlen postiert, um von Besuchern ein Eintrittsgeld von 7€ für Erwachsene und 3€ für Kinder verlangen.
Dieses hatte bei der Bevölkerung von Ajuy und Umgebung zu Unmut geführt. Die Restaurants in Ajuy beklagten enormen Umsatzschwund und Touristen drehten auf dem Hacken wieder um, wenn ihnen das Geld aus der Tasche gezogen werden sollte.

Nach Protesten und Demonstrationen der Bürger und dem Besuch von verschiedenen Behörden hatte die Firma Mitte Juli kurzzeitig aufgehört, Eintritt für den Durchgang zu den Höhlen und den Aufgang zu den Klippen zu verlangen. Ab dem 22. Juli wurde dann aber wieder kassiert. Diese Mal hatten man die „Mautstelle’“ nicht mehr am Fuß des Küstenweges aufgestellt, sondern auf Höhe des Kalkofens.

Das spanische Küstenschutzgesetz (Ley de Costas) sieht im Artikel 41 vor, dass der Küstenstreifen zum sogenannten „domino público“ gehört und damit gemeinfrei ist. In Artikel 41 ist ausdrücklich davon die Rede, dass die Nutzung des dominio público, und des Meeres öffentlich und frei ist. Unter Anderem genannt werden in diesem Artikel “spazieren gehen, sich aufhalten, baden, mit Schiffen/Booten an- und ablegen, Angeln“ etc.

Aktivitäten, die im dominio público ausgeführt werden, benötigen eine Konzession oder Genehmigung, die laut Behördenaussagen für Ajuy nicht vorliegt.

Die Inselregierung von Fuerteventura (Cabildo) hatte auf Nachfragen immer den Standpunkt vertreten, alle ihnen zur Verfügung stehenden Mittel ausgeschöpft zu haben und dass nun die Justizbehörden am Zuge seien. Dennoch hatte man auf einer Plenumssitzung am 26.07. beschlossen, angesichts der offensichtlichen Untätigkeit notfalls gerichtlich gegen die „Direccion General de Costas“, die dem Ministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt untersteht, vorzugehen.

Für den 27. Juli hatten dann die Bewohner von Ajuy wieder zum Sturm auf den „Mautstand“ aufgerufen und waren mit „Mann und Maus“ ohne zu bezahlen den Weg auf und abgepilgert.

Am 31.07. dann gab es dann hohen Besuch in Ajuy. José María Hernández de León, Chef der “Demarcación de Costas de Las Palmas” und José Medina, Direktor der „Generaladministration des Staates“ begaben sich den Weg hinauf, um sich in Begleitung von zwei Beamten der Guardia Civil mit eigenen Augen davon zu überzeugen, dass dort weiterkassiert wurde. Nach Berichten sind die Herren deshalb angereist, weil die Küstenbehörde der Firma „Paraje Natural de Ajuy“ bereits eine Woche zuvor ein Schreiben zugestellt habe, in dem sie das Kassieren verboten hatte, da keine administrative Konzession vorlag. Der nächste Schritt danach sei die Einleitung eines entsprechenden Verfahrens, in dessen Verlauf eine Strafe für die Nichteinhaltung der entsprechenden Gesetze festgelegt wird. Median legte sich nicht auf einen Betrag fest, ließ aber verlauten, dass es eine „dicke“ Geldstrafe sei, die der Firma drohe.
Am 02.08. wurde dann die Mitarbeiter der Firma „Paraje Natural de Ajuy“ von einem Techniker der „Dirección General de Costas“ in Begleitung von zwei Beamten der Guardia Civil aufgesucht. Diese forderten die Mitarbeiter auf, die zu dieser Zeit immer noch an ihrem „Mautstand“ kassierten, diesen sofort zu räumen. Die Mitarbeiter kamen dieser Aufforderung dann nach und seither wird (erstmal) nicht weiter kassiert.

Warten wir ab, ob dies der letzte Akt der unendlichen Geschichte um die Höhlen von Ajuy war…

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3 Kommentare

  1. Wir sind soeben aus Lanzarote zurück. Es war schon sehr bemerkenswert, daß wirklich alles und jedes Eintrittsgeld wollte: von mindestens 4 €, meistens 9 €!!! Wir fanden das keineswegs gerechtfertigt!!! Man konnte dort wirklich nichts „umsonst“ unternehmen. Uns sieht Lanzarote nicht wieder! Wir lieben Fuerteventura und hoffen, dass sich dort nicht gleiches entwickelt.

  2. erfreut euch doch,daß Fuerteventura auch viel zu bieten hat.Ich fahre sehr oft nach Ajuy, wenn ich dann so auf den Felsen lang gehe und ins tobende Meer sehe—-ach herrlich .Muß man denn für ALLES nur bezehlen.!!!!!!!!

    Die Insel ist sehr schön und genießt was erschaffen wurde.

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