GZSZ am spanischen Arbeitsmarkt

Gute Zahlen, schlechte Zahlen. So lassen sich die jüngsten Daten zum spanischen Arbeitsmarkt wohl am kürzesten zusammenfassen. Die Ergebnisse der „Erhebung der aktiven Bevölkerung“ des Nationalen Statistikinstituts INE wirken auf den ersten Blick widersprüchlich.

Zuerst die gute Zahl: Die Zahl der registrierten Arbeitslosen ist in 2013 um 69.000 Personen gesunken. Dies ist der erste Rückgang im Jahresvergleich seit dem 2. Quartal 2007.

Und nun die schlechten Zahlen:

Die Arbeitslosenquote ist bis Ende 2013 um einen halben Prozentpunkt auf nunmehr 26,03% gestiegen und markiert einen neuen Rekord. In 2013 sind netto 198.900 Arbeitsplätze verloren gegangen. Die Zahl der aktiven Bevölkerung, also die Zahl der Personen über 16 Jahre, die bereit und in der Lage sind zu arbeiten, ist in 2013 um 267.900 zurückgegangen. Dies ist der größte absolute Rückgang der aktiven Bevölkerung seit Beginn der Erhebung im Jahr 1976.

Doch auch bei den schlechten Zahlen lässt sich bei genauerem Hinsehen etwas Positives erkennen. Die Geschwindigkeit, mit der Arbeitsplätze verloren gehen, hat sich in 2013 deutlich reduziert.

Doch gerade der immense Verlust der aktiven Bevölkerung, was ja einem Verlust an Humankapital gleichkommt, zeigt, dass der spanische Arbeitsmarkt nach wie vor ein sehr gravierendes Problem hat. Denn die Menschen, die nicht mehr zur aktiven Bevölkerung zählen, sind ja nicht einfach weg: Manche geben resigniert auf und lassen sich nicht mehr als arbeitslos registrieren, da sie zum einen ohnehin keinen Anspruch auf Leistungen mehr haben und zum anderen keine Aussicht, jemals eine Stelle zu finden. Andere wandern aus und suchen ihr Glück im Ausland. Wieder andere verlängern ihr Studium um ein paar Semester, weil sie ohnehin nicht daran glauben, momentan auf dem Arbeitsmarkt eine Chance zu haben.

All diese Menschen stehen dem Arbeitsmarkt im Sinne der „aktiven Bevölkerung“ nicht zur Verfügung, obwohl sie in Spanien arbeiten würden, wenn es eine Möglichkeit dazu gäbe. Weder die Arbeitslosen noch die „Inaktiven“ können produzieren und somit zur Wirtschaftsleistung beitragen, insofern nutzt einem Land die Reduzierung der „aktiven Bevölkerung“ durch Auswandern kaum etwas.

Was dem Land also tatsächlich fehlt, ist die Schaffung neuer Arbeitsplätze bzw. eine Trendwende von der Vernichtung von Arbeitsplätzen hin zur Schaffung von neuen Stellen.

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