Licht und Schatten: Fuerteventura verliert einige Blaue Flaggen

Die „Blaue Flagge“ ist eine Auszeichnung, die jedes Jahr von der Stiftung für Umwelterziehung an Strände und Sporthäfen in mehr als 40 Ländern vergeben wird.

Um eine Blaue Flagge zu erhalten, muss die Gemeinde, in deren Gebiet sich die Strände bzw. Häfen befinden, bei der Organisation bewerben. Ein internationales Gremium prüft dann, ob die geforderten Standards Umwelt- und Sicherheitsstandards erfüllt werden. Dazu gehören unter anderem die Qualität des Badewassers und des Strandes, die Behandlung von Abwässern, das Vorhandesein von Rettungsschwimmern, Erste-Hilfe-Material, Notfallplänen und sicherem Zugang zum Strand, sowie die Bereithaltung ergänzende Umweltinformationen und Sicherheitsregeln. Die Auszeichnung ist jeweils für die Dauer eines Jahres gültig; danach muss sie erneut beantragt und bewilligt werden.

Wenn sich ein Strand mit einer Blauen Flagge schmücken darf, ist dies für Badegäste ein klarer Hinweis darauf, dass hohe Sicherheits- und Umweltstandards eingehalten werden. Daher sind Blaue Flaggen auch für Fuerteventura ein wichtiges Instrument im Tourismusmarketing, da die Insel ihren Urlaubern in erster Linie Sonne und Strand verkauft.

Umso schwerwiegender ist es, wenn bereits verdiente Flaggen im Folgejahr nicht erneuert werden können, weil die Kriterien nicht mehr erfüllt werden, so wie es drei Stränden im Gemeindegebiet von Tuineje ergangen ist. Dem Strand von Gran Tarajal wurde bereits in der letzten Runde der Blauen Flage die Auszeichnung schon nach wenigen Tagen wieder aberkannt, weil die Gemeinde keine Rettungsschwimmer an den Start brachte. Auch in diesem Jahr konnte der Strand von Gran Tarajal die Auszeichnung nicht wiedererlagen.

Auch Tarajalejo ging in diesem Jahr leer aus, weil die Verantwortlichen in der Gemeinde offenbar ihre Hausaufgaben nicht erledigt haben. In 2011 durfte am Strand von Las Playitas die Blaue Flagge gehisst werden. Doch nach einem Jahr war der Glanz vorbei, die Auszeichnung wurde nicht erneuert. Auch in diesem Jahr ging der Strand von Las Playitas leer aus.
Für die Hoteliers und Geschäftsleute im Gemeindegebiet ist der mangelnde Erfolg der verantwortlichen Politiker natürlich besonders ärgerlich. Denn obwohl Tuineje, anders als Pájara oder La Oliva, alles andere als ein touristisch orientiertes Gebiet ist, unternehmen private Investoren dort erhebliche Anstrengungen, trotz aller Widrigkeiten exzellente touristische Angebote zu schaffen.

Dass es auch anders geht, zeigen andere Gemeinden auf Fuerteventura. So konnte La Oliva für die „Grandes Playas“ in Corralejo zum 18. Mal in Folge die begehrte Auszeichnung erlangen.

Auch in Pájara wurden in diesem Jahr drei Strände erneut ausgezeichnet, nämlich Costa Calma, Butihondo und Matorral. Offenbar ist es Pájara gelungen, zumindest aus Sicht der Stiftung für Umwelterziehung das Jahre andauernde Problem fehlender Stranbewachung in den Griff zu bekommen.

Sogar im Gemeindegebiet von Puerto del Rosario wurden zwei Strände mit der Blauen Flagge ausgezeichnet: Playa Blanca erhielt die Auszeichnung bereits zum 6. Mal, Puerto Lajas immerhin zum zweiten Mal.

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