Das Kunstzentrum „Juan Ismael“ in der Hauptstadt Puerto del Rosario ist bekannt für die ständig wechselnden Ausstellungen lokaler sowie auch internationaler Künstler, die Kunstliebhaber auf drei Etagen bewundern können. Am Donnerstag, den 12.06.2014 eröffnete dort um 20:30 Uhr die Ausstellung des Malers Fernando Álamo, der seit mittlerweile 40 Jahren eine bedeutende Rolle in der kanarischen Kunstszene spielt.
Gebürtig aus Santa Cruz auf Teneriffa, lebt Álamo nun seit den 70er Jahren auf Gran Canaria, wo er seine künstlerische Laufbahn bereits mit Mitte zwanzig begann. Im Zuge der „Premios Canarias“ wurde der Künstler dieses Jahr in der Kategorie der „Schönen Künste“ mit dem „Premio Canarias de Bellas Artes“ ausgezeichnet. Die begehrten Preise, die alljährlich von der kanarischen Regierung verliehen werden, dienen als Instrument zur Kulturförderung und Ausdruck der Dankbarkeit gegenüber denjenigen, die mit ihrer Arbeit dazu beitragen die kanarische Kultur und die Werte der regionalen Identität zu fördern und zu erhalten. Juan Jiménez, Kulturbeauftragter in Fuerteventura, sprach seine Empfehlung für einen Besuch der Ausstellung aus, da Fernando Álamo’s Werke „zweifellos einen bleibenden Eindruck beim Beobachter hinterlassen werden.“
Die kreative Ausstellung des Künstlers ist „voller Kunstsinn und Feingefühl“, wie sie Ausstellungskommissar Carlos Díaz Bertrana beschreibt. Zu Beginn seiner Künstlerlaufbahn während der Franco-Diktatur und der darauffolgenden „Transición“ zur Demokratie in Spanien waren seine Werke kritisch und engagiert auf die damalige Situation gerichtet. Im Laufe der Zeit entwickelte sich Fernando Álamo mehr und mehr zu einem hedonistischen Künstler, dessen Werke vor Ausdruckskraft strotzen und dennoch schwer zu erfassen sind. Im Vordergrund seiner Werke stehen hauptsächlich abstrakte und fragmentiert dargestellte Blumen, meist in Schwarz-Weiß oder in intensiven Rot- oder Grüntönen gehalten, teilweise eine Mischung aus Fotografie und Malerei und teilweise hinter gewaltigen Wolken aus Pollen verborgen. Andere Bilder zeigen Höhlen oder Schmetterlinge, die dem Betrachter auf dem zweiten Blick einen erotischen Anblick liefern. Selbst sagt Fernando Álamo, dass er seine Werke mit keiner anderen Kunstrichtung vergleichen würde. „Man sieht nun einmal, was man sieht, aber man darf nicht vergessen, dass Ironie, Sexualität und Humor dieser Kunst erst die gewisse Würze verleihen.“ Schließlich sei die Kunst die Schönste aller Lügen, so der Maler. Was man nun in seine doppeldeutigen Werke hineininterpretieren möchte, bleibt jedem selbst überlassen. Ob Geschlechtsmerkmale, Gesichter, Blumen oder doch nur pure Malerei – einen Blick sind die interessanten Werke des kanarischen Malers allemal wert.
Die Ausstellung bleibt bis zum 30. August geöffnet und kann von Di. bis Do. von 10.00 bis 13.00h und von 17.00 bis 21.00h besucht werden. Centro de Arte Juan Ismael (CAJI), C/ Almirante Lallermand, 30; 35600 Puerto del Rosario.
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