Auch Pájara befürwortet private Bewirtschaftung der Höhlen in Ajuy

Nachdem die überraschende Genehmigung der Küstenschutzbehörde „Costas“ dem Unternehmen „Paraje Natural de Ajuy SL“ offiziell die private Bewirtschaftung der Höhlen im Fischerdorf Ajuy gestattete, sorgte die Entscheidung sowohl unter der Inselbevölkerung, als auch im Cabildo (Inselverwaltung von Fuerteventura) für Aufruhr und Empörung. Nun sprach sich aber auch die Gemeindeverwaltung von Pájara für den Betrieb in der Höhlenlandschaft aus.

Das besagte Unternehmen gilt als rechtmäßiger Eigentümer von etwa einer Million Quadratmetern des dortigen Küstenstreifens und soll der Inselverwaltung bereits mehrfach vorgeschlagen haben, die Höhlen für eine geschäftliche Tätigkeit zu nutzen und vor Ort sogar eine Art Museum einzurichten. Das Projekt wurde jedoch immer wieder abgelehnt, da das Cabildo der Meinung ist, dass ein Ort von solch kultureller Bedeutung respektiert werden müsse und es nur schwer zu rechtfertigen sei, den freien Zutritt zu beschränken und für die Besichtigung Eintrittspreise zu verlangen. Dennoch ist die Nutzung des öffentlichen Küstenstreifens ab dem 30. Juli 2014 für ein ganzes Jahr erlaubt worden, sodass dort nun geführte Besichtigungen angeboten werden und das Naturdenkmal nicht länger kostenfrei durchwandert werden kann. Bedingung war dabei allerdings, dass die Bewirtschaftung umweltverträglich durchgeführt wird und im Einklang mit der ökologischen Sensibilität des Ortes steht.

Der Bürgermeister von Pájara, Rafael Perdomo, glaubt, dass eine solche Einrichtung niemanden beeinträchtigt und außerdem dazu beiträgt, die Höhlenlandschaft besser erhalten zu können, da sie von vielen Besuchern bisher als Mülldeponie benutzt wurde. Man könne den Zugang durch verbesserte Wanderwege für die Besucher angenehmer gestalten und den Ort ähnlich wie die grüne Höhle auf Lanzarote in eine Art Museum verwandeln. Positiv wäre außerdem, dass man den Touristen durch die angebotenen Führungen ein Stück der Geschichte nahebringen könnte, die hinter der Gegend steckt. Dadurch soll im Norden der Gemeinde eine größere Touristenaktivität geschaffen werden, die umliegenden Geschäften und Restaurants, und somit schließlich auch den Bewohnern vor Ort zu Gute kommen würde. Daher sei es laut ihm an der Zeit, mit den politischen Streitigkeiten und der ablehnenden Haltung der Anwohner aufzuhören. An der Rechtmäßigkeit der Entscheidung hat der Bürgermeister keinerlei Zweifel, schließlich zahle man ja überall auf der Welt Eintritt für die Besichtigung von Naturdenkmälern. Die Gemeinde glaubt, dass die Festsetzung von angemessenen Eintrittspreisen dabei die wichtigste Aufgabe ist, um die Besucher nicht zu verschrecken und ihnen die Höhlen unter deutlich verbesserten Bedingungen präsentieren zu können. Ob der geschäftliche Erfolg letztendlich eintreten wird, bleibt allerdings abzuwarten, da der Betrieb in den Höhlen vielerorts bereits auf Kritik gestoßen ist.

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