Seit wenigen Jahren erst hat Fuerteventura die Olivenölproduktion für sich entdeckt. Es gibt zwar nicht viele Produkte, die sich auf der kargen Vulkanlandschaft der Insel gut anbauen lassen, doch für den Anbau von Aloe Vera-Pflanzen oder Olivenbäumen ist das ungewöhnliche Klima nahezu ideal. Diese Erkenntnis führte dazu, dass die Olivenöl-Produktion auf der Insel immer größeren Anklang findet. Auf dem staatlichen Versuchsgut, der „Granja Experimental“ in Pozo Negro, begann das Cabildo (Inselverwaltung von Fuerteventura) vor einigen Jahren durch den Anbau von Olivenbäumen und die Anschaffung einer speziellen Ölmühle die Produktion von nativem Olivenöl zu fördern.
Interessierte Landwirte hatten seitdem die Möglichkeit verschiedene Olivenbäume zu kaufen und ihre selbst geförderte Ernte während der jährlichen Kampagne in der Ölmühle kostenlos zu verarbeiten. Die diesjährige Olivenölkampagne begann im August und wird noch bis Ende Oktober andauern. In diesem Zeitraum wird sie wieder der Anlaufpunkt vieler Landwirte sein, die ihre angebauten Produkte dort in das begehrte native Olivenöl verarbeiten lassen können.
Im vergangenen Jahr wurden schon insgesamt 22.000 Kilo Oliven in dieser Einrichtung verarbeitet, sodass daraus 3.000 Liter Olivenöl produziert werden konnten. In allein den ersten zwei Wochen der diesjährigen Kampagne nutzten bereits 59 Olivenbauern die Ölmühle in Pozo Negro, um 13.000 Kilo Oliven zu verarbeiten. Damit wurde in so kurzer Zeit bereits die Hälfte der Gesamtproduktion des letzten Jahres erzielt, sodass man davon ausgeht, dass bis Ende Oktober insgesamt 6.000 Liter Olivenöl und somit die doppelte Produktionsmenge erreicht wird.
Das Mahlverfahren der Ölmühle des Cabildo ist ausschlaggebend für die Gewinnung des so gefragten nativen Olivenöls. Die Mühle arbeitet mit einem Kaltpress-System, woraus die qualitativ hochwertigen und unbehandelten nativen Öle gewonnen werden. Im ersten Schritt werden die Oliven in eine Zerkleinerungsmaschine gefüllt, in der die gesamte Frucht zermahlen wird. Die gewonnene Masse wird anschließend durch eine Zentrifuge von der Flüssigkeit getrennt, die sozusagen als Rohöl in große Behälter gefüllt wird und während einer längeren Ruhezeit die letzten Reste absetzen kann. Schließlich wird das fertige Olivenöl zur Verpackung in eine Abfüllmaschine weitergeleitet und konsumfertig abgepackt.
Die Beauftragte für Landwirtschaft, Viehzucht und Fischerei, Rita Díaz, betonte bei der Olivenöl-Produktion die Unterstützung des Cabildo, das darauf abzielt Landwirte für den Olivenanbau zu interessieren, um qualitativ hochwertige Produkte daraus zu gewinnen und den für Fuerteventura so wichtigen Landwirtschaftssektor weiter zu fördern. Neben der kostenlosen Nutzung der Ölmühle, stellt die Inselverwaltung auch Ausbildungskurse und technische Beratungen zur Verfügung. Die Olivenmühle ermöglicht es der Insel, eines der einzigartigsten und gefragtesten nativen Olivenölsorten der Kanaren herzustellen, das sich durch seine hervorragende Qualität auszeichnet. „Pures flüssiges Gold,“ wie es Rita Díaz nennt. Ziel der Inselverwaltung ist es, die Olivenöl-Produktion weiter zu erhöhen und dabei die hohe Qualität aufrechterhalten zu können.
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