Fuerteventura hat ihrem umweltbewussten Ruf mit den zwei öffentlich veranstalteten Schildkrötenfreilassungen wieder einmal alle Ehre gemacht. Erneut konnten sich Meeresschildkröten, die vor Monaten verletzt aufgefunden wurden, dank der medizinischen Versorgung der kanarischen Tierschutzeinrichtungen wieder erholen und im August schließlich in ihr natürliches Lebensumfeld entlassen werden. Mit dem Ziel, das Umweltbewusstsein innerhalb der Bevölkerung zu fördern, lud die Umweltschutzabteilung der Inselverwaltung von Fuerteventura zu zwei öffentlich organisierten Schildkrötenfreilassungen an den Stränden von Corralejo und Gran Tarajal ein. Wie es bereits Hunderten von Schildkröten zuvor erging, wurden auch diese Tiere mit schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen aufgefunden, die einzig und allein durch die Nachlässigkeit der heutigen Gesellschaft entstanden sind.
Knapp zwei Wochen nach der ersten Freilassung an den Grandes Playas in Corralejo, fanden zwei weitere Unechte Karettschildkröten am 22.08.2014 ihren Weg zurück in die Freiheit. „Bárbara“ und „Sara“ taufte man die zwei Schildkröten, die sich an diesem Tag den Weg zurück ins Meer bahnten. „Bárbara“ wurde am 13. April mit Leiden wie Dehydration und Blutarmut in La Pared aufgefunden. Durch das Verschlucken von Plastikteilen und starken Parasitenbefall an den Flossen war das Tier sehr geschwächt und befand sich in einem miserablen Zustand.
Viele Menschen sind sich der Gefahren von Plastikabfällen nicht bewusst, doch gerade diese nicht-organischen Stoffe sind biologisch nicht abbaubar, zerfallen nur sehr langsam und fügen der Umwelt unvorstellbaren Schaden zu. Hinzu kommt die Tatsache, dass besonders Schildkröten umherschwimmende Plastiktüten, die gerne nach dem Einkauf am Strand entsorgt werden, mit Quallen verwechseln und an ihrer vermeintlichen Leibspeise schließlich zu Grunde gehen. Nach mehrmonatiger Behandlung in der Schildkrötenauffangstation in Morro Jable konnte das Tier schließlich wieder befreit werden. Die Geschichte der zweiten Schildkröte, der man den Namen „Sara“ gab, begann am 30. Juni in Corralejo, als man sie mit schweren Verletzungen und völlig verheddert in einem Fischernetz fand. Die rechte Vorderflosse war durch die Fäden stark abgeschnürt worden, sodass das Gewebe durch die fehlende Blutzufuhr abzusterben begann und letztendlich amputiert werden musste. Für diesen etwas aufwendigeren Eingriff wurde das Tier nach Gran Canaria befördert, um im Erholungszentrum von Tafira behandelt zu werden. Auch dieser kleine Meeressäuger konnte sich vollständig von den Strapazen erholen und vom Strand in Gran Tarajal ins Meer zurückkehren. Beide Tiere wurden mit Mikrochips ausgestattet, um sie bei einem erneuten Vorfall problemlos identifizieren zu können.
Wenn Du unsere Inhalte nützlich, unterhaltsam oder informativ findest, kannst Du den Lohn für unsere Arbeit selbst bestimmen. Das geht ganz einfach über diesen Link:
https://www.fuerteventurazeitung.de/du-bestimmst-den-lohn-fuer-unsere-arbeit/
Ersten Kommentar schreiben