Höhlengrab in Villaverde birgt Knochenfundstücke aus dem 11. Jahrhundert

Anfang Februar stießen Anwohner des beschaulichen Ortes Villaverde im Norden von Fuerteventura ganz zufällig in einer Höhle auf Knochenreste von insgesamt drei Personen. Nach dem unerwarteten Fund entschied die Inselverwaltung (Cabildo) die Gebeine einer genauen Analyse zu unterziehen. Den Ausgrabungen zufolge wurden in dieser alten Grabstätte zwei Männer und eine Frau zwischen 25 und 35 Jahren begraben. Ein Teil der Fundstücke wurde sogar für eine Laboruntersuchung nach Miami geschickt, wo die archäologische Altersbestimmung durch die C14-Methode schließlich ergab, dass die Überreste wohl aus dem 11. Jahrhundert stammen.

Man nimmt daher an, dass man in der Höhle auf eine historische Begräbnisstätte der Ureinwohner – der sogenannten Mahos – gestoßen ist.

Unter den Fundstücken in der Vulkanhöhle befanden sich neben zahlreichen Knochen außerdem Keramikreste, die möglicherweise als Grabbeigabe in der Höhle hinterlegt wurden. Mit einer ausführlichen archäologischen Untersuchung der Höhle erhoffen sich die Experten noch weitere interessante Elemente zu finden, die im Zusammenhang mit dieser Grabstätte stehen. Da zurzeit noch sehr wenig darüber bekannt ist, wie und wo die kanarischen Ureinwohner ihre Verstorbenen begruben, könnte eine solche Studie bedeutende Erkenntnisse liefern. Dadurch würde man beispielsweise mehr über die Begräbnisrituale, deren Bestandteile oder das demographische Profil und die anthropologischen Eigenschaften der dort begrabenen Bevölkerung erfahren. Die Tatsache, dass bereits zum wiederholten Male eine Grabstätte in einer Höhle gefunden wurde, ermöglicht es bereits einige Schlussfolgerungen über die üblichen Rituale und Bräuche der Ureinwohner.

Vor zwei Jahren erst hatte man im Barranco de Los Canarios in Pájara einige Ausgrabungen in einer Höhle begonnen, nachdem ein Jäger dort durch seinen Hund auf einen Schädel aufmerksam wurde. In diesem Fall handelte es sich um die Grabstätte von drei Erwachsenem und einem Kind, die schätzungsweise zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert entstand. Das Cabildo sieht diesen Forschungsweg dabei als ungemein wichtig an, weil das wachsende archäologische Erbe dabei hilft, einen Teil der Inselgeschichte zu ergründen.

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