Nach knapp vier Stunden gemeinsamer Arbeit blickte Initiator Sönke Schallmey zufrieden auf eine erfolgreiche Strandsäuberungsaktion zurück, bei der knapp 40 freiwillige Helfer zusammenkamen, um die kilometerlange Strandlandschaft in Cofete von Unrat zu befreien. Unter den fleißigen Helfern befanden sich Touristen, Anwohner und sogar einige Kinder. Um 10 Uhr vormittags ging es nach einer kurzen Lagebesprechung in drei Gruppen aufgeteilt vom gemeinsamen Treffpunkt in Morro Jable nach Cofete.
Eine Gruppe bog bereits vor Cofete ab, die anderen zwei Gruppen teilten sich schließlich am Parkplatz und nahmen sich unterschiedliche Strandabschnitte vor. Ausgestattet mit Müllsäcken machte sich ein Trupp nach links und der andere nach rechts bis hin zur Felsklippe El Islote, die den Strand von Cofete von der Playa de Barlovento trennt. In den nächsten Stunden wurde kräftig Müll gesammelt, darunter hauptsächlich Plastikabfälle, aber auch so manche Überraschungen, wie Schuhe oder sogar ein Teppich. So füllten sich die Säcke mit kiloweise Unrat, der infolge der Vermüllung der Meere mit den Wellen immer wieder an den Strand geschwemmt wird.
Vor allem die Befreiung von Plastikmüll ist von großer Bedeutung, da schon eine kleine Menge die Ozeane regelrecht mit giftigen Substanzen flutet. Dabei ist Plastik nahezu überall, sodass alltägliche Dinge wie Einkaufstüten oder Trinkflaschen gerne mal am Strand entsorgt werden. Große Plastikstücke, die im Meer treiben und dazu führen, dass sich Tiere wie Schildkröten daran verheddern oder verschlucken, sind dabei nicht einmal das größte Risiko.
Das eigentliche Problem ist die extreme Langlebigkeit von Plastik und die Tatsache, dass daher Jahrhunderte vergehen können, bis das Material vollständig zersetzt wird. Durch Einflussfaktoren, wie Salzwasser, die Meeresströmung oder UV-Strahlen werden die Kunststoffe nach einiger Zeit brüchig und lösen sich in immer kleinere Teile auf. Dies machte sich auch beim Sammeln bemerkbar, da viele angeschwemmte Plastikteile, die der Sonnenstrahlung ausgesetzt waren, regelrecht in der Hand zerbröselten. Die unsichtbare Gefahr schlummert also in mikroskopisch kleinen Partikeln, in denen zahlreiche Schadstoffe versteckt sind und die anschließend von den kleinsten Meeresbewohnern mit der Nahrung aufgenommen werden. Über die Nahrungskette gelangen die Giftstoffe automatisch in größere Fische und treten dabei immer stärker konzentriert auf. Schließlich bedeutet dies auch eine Gefahr für uns Menschen, da die Giftstoffe letztendlich auf unserem Teller landen.
Am Ende der Sammelaktion kamen insgesamt etwa 120 Säcke mit unglaublichen 2,5 Tonnen Müll zusammen, die anschließend für ihre Abholung durch die Gemeindemitarbeiter von Pájara in Abholdepots gesammelt wurden. Trotz dieser enormen Ausbeute wäre erschreckenderweise noch genug Müll da gewesen, um sogar die dreifache Menge auf die Waage zu bringen. Und dennoch: Die Aktion war ein voller Erfolg! Als Belohnung für die harte Arbeit gab es am Nachmittag für alle eine große Paella, Getränke, Obst und Kuchen. Beim gemütlichen Zusammensein am Marktplatz von Cofete ließen alle Helfer den Tag gemeinsam ausklingen und blickten zuversichtlich auf die nächste Aktion, die schon in ein paar Monaten stattfinden soll.
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