Spanische Exklave Ceuta: Grenzbeamte finden Kind im Koffer

Oft kommt es an der Grenze zwischen Marokko und der spanischen Exklave Ceuta an der nordafrikanischen Küste zu Flüchtlingsanstürmen von Afrikanern, die sich mit dem Erreichen des spanischen Staatsgebiets eine Weiterreise nach Europa erhoffen. Wie groß die Verzweiflung mancher Menschen oft ist, zeigt sich im Fall des kleinen Adou Outtara, dessen Bild vor kurzem um die ganze Welt ging. Am 07.05.2015 wurde der 8-jährige Junge von Grenzbeamten in einem Rollkoffer gefunden, in dem er unbemerkt nach Spanien einreisen sollte.

Wie sich herausstellte, hatte der Vater des Jungen eine 19-jährige Marokkanerin darum gebeten, sein Kind irgendwie über die Grenze zu schmuggeln. Eineinhalb Stunden nachdem die Beamten den schockierenden Fund machten, wurde auch der 42-jährige Alí Outtara am selben Grenzübergang festgenommen, als er die Grenze zu Fuß überqueren wollte. Sowohl die junge Marokkanerin, als auch der Vater des Jungen befinden sich nach wie vor in Untersuchungshaft. Wie nach ersten Aussagen des Mannes bekannt wurde, hatte ein gescheitertes Familienzusammenführungsgesuch und somit der Mangel an legalen Einreisemöglichkeiten für seinen Sohn zu jener Verzweiflungstat geführt.

Als legaler Einwanderer lebte und arbeitete Alí Outtara seit längerer Zeit auf Fuerteventura und konnte bereits seine Frau und seine Tochter zu sich holen. Da der monatlich nachgewiesene Lohn des Mannes um knapp 50 Euro zu gering war, um auch seinen Sohn legal bei sich wohnen zu lassen, sah sich der Vater angesichts der ausgeschöpften Gesetzesmöglichkeiten gezwungen sein Kind auf illegalen Wege zu sich zu holen.

Am 15.05.2015 erschien Alí Outtara in Ceuta vor Gericht, um seine anfänglichen Aussagen zu erweitern. Er befindet sich jedoch nach wie vor ohne die Möglichkeit gegen eine Kautionszahlung freizukommen in Untersuchungshaft. Die Mutter des kleinen Adou reiste aus Puerto del Rosario an, um ihren Sohn im Zentrum für Minderjährige zu besuchen, in dessen Obhut er sich seit seiner Entdeckung an der Grenze befindet.

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