Auf den Kanaren steigen die Mieten am stärksten

In keiner anderen Region Spaniens sind die Wohnungsmieten bei Neuvermietungen in 2017 stärker gestiegen, als auf den Kanarischen Inseln. Laut einer Studie des wohl größten Immobilienportals Spaniens, Idealista, sind die Mieten auf den Kanaren in 2017 um 27,8% auf durchschnittlich 9,10€/m² gestiegen. In der Provinz Las Palmas ist der Anstieg mit 26,9% stärker als in der Provinz Teneriffa mit 21,8%.

Trotzdem sind die Mieten mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 9,10€ auf den Kanaren noch vergleichsweise günstig. Der Landesdurchschnitt lag 2017 bei 9,70€. In Katalonien und Madrid liegen die durchschnittlichen Mietpreise bei ca. 14,40€/m², auf den Balearen bei 12,50€ und im Baskenland bei 11,20€. Am billigsten wohnt man in Spanien in Extremadura (4,10€/m²), Castilla-La Mancha (4,70€/m²) und La Rioja (5,2€/m²).

Ein Anstieg der Mieten ist generell in allen autonomen Regionen zu beobachten, wenn auch in unterschiedlicher Stärke. Die Mieten auf den Balearen stiegen 2017 um 22,1%, in Andalusien um 15,5% und in Murcia um 13,7%.
In Katalonien war der Anstieg der Mieten mit +8,8% schwächer als im Landesdurchschnitt. Barcelona (Katalonien) und Cáceres (Extremadura) sind die einzigen spanischen Hauptstädte, in denen die Mieten in 2017 zurückgegangen sind.

Der generelle Anstieg der Mieten ist in erster Linie auf die sich verbessernde Situation am Arbeitsmarkt zurückzuführen. Viele Mietverträge, die zwischen 2011 und 2013, also während der schlimmsten Zeit der Wirtschaftskrise, zu Krisenpreisen abgeschlossen wurden, laufen aus, und die Neuvermietungen finden in einem völlig veränderten wirtschaftlichen Umfeld statt.

Während in Zeiten der Krise junge Menschen nicht aus ihrem Elternhaus ausgezogen sind, holen dies Zehntausende junger Erwachsener jetzt nach, sobald sie einen Job finden und sich eine eigene Wohnung leisten können. Es ist also ein Nachfrageschub entstanden, der preistreibend wirkt.

Der enorme Anstieg der Preise bei Neuvermietungen ist also ein Sondereffekt, der quasi noch eine Nachwirkung der Wirtschaftskrise und der wirtschaftlichen Erholung ist. Daher ist es gut möglich, dass die enormen prozentualen Zuwächse sich in wenigen Jahren deutlich abschwächen werden, wenngleich der Trend zur Mietwohnung in Spanien sicher in den nächsten Jahren weitergehen wird.

Eine Entspannung der Situation am Wohnungsmarkt kann auch dadurch einsetzen, dass immer mehr kleine Wohnungseigentümer bereit sind, ihre Wohnungen bei steigenden Preisen zu vermieten, anstatt sie leerstehen zu lassen, wodurch sich das Angebot an Mietwohnungen erhöht. Hierzu könnte auch eine Stärkung der Vermieterrechte durch bessere gesetzliche Regelungen beitragen, die allerdings zurzeit nicht zu erwarten sind.

Auch viele institutionelle Immobilieninvestoren wie Investmentfonds haben angekündigt, größere Wohnungsbestände auf dem Mietmarkt zu platzieren, was ebenfalls zu einer Erweiterung des Angebots und damit zu einer Abschwächung des Preisauftriebs führen kann.

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