50 Blaue Flaggen für kanarische Strände, keine Flaggen für Pájara

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Jedes Jahr vergibt die Stiftung für Umwelterziehung mit der „Blauen Flagge“ ihr Gütesiegel an Strände, Yachthäfen und Badestellen in mehr als 40 Ländern. Für eine solche Auszeichnung muss der Ort strenge Kriterien in vier Kategorien erfüllen. Dazu zählen neben der Wasserqualität z.B. Punkte wie Zugänglichkeit, Sicherheit und Umweltschutz. Ziel ist die Förderung eines nachhaltigen Tourismus, der die Natur schützt.

Um eine Blaue Flagge hissen zu dürfen, bedarf es zuvor einer Bewerbung durch die entsprechende Gemeinde. Nationale und internationale Gremien prüfen dann, ob die erforderlichen Standards erfüllt sind. Die Vergabe erfolgt nur für eine Saison. Zusätzliche Kontrollen sowie der Entzug des Siegels bei Verstößen sollen die Einhaltung vor Ort sicherstellen. Nicht umsonst gilt die Blaue Flagge als Aushängeschild vieler Regionen. Wird ein Gebiet mit ihr ausgezeichnet, deutet dies auf eine sehr hohe Qualität des Badewassers und der Umgebung hin.

50 blaue Flaggen für die Kanaren

Wie das regionale Ministerium für Gesundheit nun bekannt gab, erhielten dieses Jahr 50 Strände in insgesamt 31 Gemeinden auf den Kanaren die Blaue Flagge – einer mehr als noch im Vorjahr. Auch fünf Yachthäfen der Inselgruppe wurden mit dem Umweltsiegel ausgezeichnet.
Gran Canaria erlangte für seine Strände gleich 15 Flaggen, gefolgt von Teneriffa mit 12. Auf Lanzarote wurden sieben Blaue Flaggen vergeben, auf Fuerteventura acht, La Palma fünf, La Gomera zwei sowie El Hierro eine. In der Kategorie Yachthäfen erhielten Gran Canaria und Teneriffa jeweils zwei und Lanzarote eine.
Abgesehen von den genannten Stränden wurden drei Einrichtungen zum „Blauen Zentrum“ erklärt. Dieser Status wird z.B. an Museen, Meeres- oder Umweltaulen oder ähnliche Besucherzentren vergeben. Die Aktivitäten sollten auf Ziele der Umwelterziehung und nachhaltigen Entwicklung ausgerichtet sein und über das System der Blauen Flagge informieren.

Im Rahmen des Programms können auch Routen und landwirtschaftliche Elemente, die an Strände oder Häfen mit der Blauen Flagge angeschlossen sind, zum „Blauen Wanderweg“ erklärt werden. Auch in dieser Kategorie gingen die Kanaren nicht leer aus und nahmen drei Auszeichnungen an. Die Gemeinde Arona auf Teneriffa erhielt zudem eine thematische Auszeichnung im Bereich Umwelterziehung.

Seit 1988 wehen an zwei kanarischen Stränden ununterbrochen blaue Flaggen

In Spanien wird die Blaue Flagge seit 1987 vergeben, wobei die Kanaren erst im Folgejahr mit aufgenommen wurden. Allein in der ersten Saison konnten sich drei Strände der Gemeinden Adeje (Playa de Troya), San Bartolomé de Tirajana (Playa del Inglés) und Santiago del Teide (Playa de La Arena) mit ihr schmücken. Die letzteren zwei Strände haben ihr Gütezeichen sogar bis heute durchgehend behalten. Im Jahr 2000 wehten zum Vergleich 22 Flaggen in 16 Gemeinden auf fünf Inseln.

Blaue Flaggen auf Fuerteventura an folgenden Stränden:

Die acht Flaggen auf Fuerteventura wurden an folgende Strände vergeben: Tarajalejo (Gemeinde Tuineje), Playa Blanca, Puerto Lajas, Los Pozos (Gemeinde Puerto del Rosario) und Grandes Playas, La Concha (Chica), Charco de las agujas, Corralejo Viejo (la Goleta), im Gemeindegebiet von La Oliva.

Keine blauen Flaggen für Pájara

50 blaue Flaggen für die Kanaren, 8 davon auf Fuerteventura und nicht eine einzige im Gemeindegebiet Pájara. Warum die Gemeinde mit den längsten Stränden Europas als einzige Gemeinde auf Fuerteventura leer ausgeht, scheint auf den ersten Blick nicht plausibel und lässt Platz für Spekulationen und allerlei politisches Wortgeplänkel. So hatte die Partido Popular die Regierung der südlichsten Gemeinde Fuerteventuras scharf kritisiert und der Regierungskoalition aus Coalición Canaria und PSOE „Passivität“ vorgeworfen. Innerhalb von nur zwei Jahren habe man seine drei blauen Flaggen verloren.

Die Regierungskoalition konterte und gab bekannt, man habe sich absichtlich garnicht für die blauen Flaggen beworben, nachdem „die Organisation der Gemeinde im letzten Jahr ungerechtfertigte Bedingungen“ für den Strand in Morro Jable gestellt habe.

Letztes Jahr wehte nocht eine Flagge in Buihondo

Im letzten Jahr hatte nur der Strand von Butihondo die Flagge erhalten. Für die Strände von Morro Jable und Matorral hatte die Organisation als Begründung für die Nichterteilung der blauen Flagge angeführt, dass vor „diesen beiden Stränden die Anweisenheit von Fischerbooten beobachtet worden sei“ und deshalb die Badezonen auf einer Länge von mehr als 6 Kilometern mit Bojen markiert werden sollen, um das Eindringen von Motorbooten in die Badezonen zu verhindern.

Laut Gemeinde sei dies eine „übertriebene Forderung“, zumal es sich nicht um eine Bucht sondern einen offenen Strand handele, mit all den „Komplikationen, die eine so lange Bojenstrecke mit sich bringe“. Wie Brito in einer Pressemitteilung am 10. Mai verlauten ließ, seinen „die Strände mit den notwendigen sanitären Einrichtungen und dem Rettungsschwimmerservice ausgerüstet, den die Gesetzgebung vorschreibt“. Für das Jahr 2018 seine 400.000€ für die weitere Verbesserung der Infrastruktur an den Stränden Pájaras vorgesehen.

Ob letztlich eine blauen Flagge dazu führt, dass mehr Touristen einen Strand besuchen, sei dahingestellt. Ob aber das Fernbleiben vom gesamten Vergabeprozess für die blauen Flaggen der richtige Weg ist, steht auf einem anderen Blatt. Warum hat man sich nicht mit den anderen Stränden von Pájara beworben, wenn denn alle gesetzlichen Vorraussetzungen erfüllt werden? Diese Frage beantwortet sich nicht so einfach…

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3 Kommentare

  1. Hallo,

    es ist absolut richtig, keine Blaue Flagge zu vergeben.

    Wer zwischen Robinsonclub Jandia und La Laja in Morro Jable im Meer baden geht kann gegen 8 Uhr morgens und ca. 15 Uhr nachmittags warmes Wasser frisch aus den Klärwerken genießen. Wahlweise brennt es dann auf der Haut oder man zieht eine Spur mit dauerhaften Schaumblasen. Vor einigen Jahren konnte man sogar braune Brühe zwischen 15 und 16 aus den Rohren vor der Laja quellen sehen.
    Wahlweis erkennt man den Spass auch an dem feingehäckselten Plastik das einen dann umgibt.
    Die Abwasserfahnen kann man sehr schön vom Hotel aus sehen. (Nein es ist nicht das Kräuseln des Windes).

    Schade, dass bisher von den Hoteliers niemand den Mut gefunden hat das anzusprechen. Wahrscheinlich bleiben ihnen dann die Gäste weg. Anders kann ich mir das nicht mehr erklären. Denn manchmal sind plötzlich alle Badenden zu den o.g. Zeiten raus. Mnachmal hat man ja Glück, wenn die Meeresströmung der Ebbe das Abwasser nicht in Richtung Strand läßt.

    • Hallo Klaus, danke für den Hinweis, ich habe einen entsprechenden Absatz im Artikel eingefügt:

      Blaue Flaggen auf Fuerteventura an folgenden Stränden:
      Die acht Flaggen auf Fuerteventura wurden an folgende Strände vergeben: Tarajalejo (Gemeinde Tuineje), Playa Blanca, Puerto Lajas, Los Pozos (Gemeinde Puerto del Rosario) und Grandes Playas, La Concha (Chica), Charco de las agujas, Corralejo Viejo (la Goleta), im Gemeindegebiet von La Oliva.

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