Archäologe zweifelt an römischer Purpurfabrik auf Lobos

Archäologische Funde auf der Insel Lobos nördlich von Fuerteventura galten als Hinweis für die Existenz einer römischen Siedlung. Man hatte bei Ausgrabungen rund 60.000 – 70.000 Schneckengehäuse der Art „Thais heamastoma“ gefunden. Daraus schloss man, dass auf Lobos von den Römern eine Fabrik für den wertvollen Purpurfarbstoff betrieben wurde.

Der Archäologe, Geschichtsprofessor und Konservator des Archäologischen Museums von Teneriffa, José Juan Jiménez, hat nun Zweifel an dieser Theorie angemeldet: „Eine Purpurfabrik auf Lobos wäre absolut unrentabel gewesenen. Und die steinernen Überreste, die man ausgegraben hat, haben absolut keine Ähnlichkeit mit den Fabriken der Römerzeit.“

Die gefundene Schneckenmenge hätte für nur 7 Gramm Purpur gereicht

Für ein Gramm des begehrten Purpurfarbstoffs brauchte man rund 10.000 Purpurschnecken. Aus den 70.000 gefundenen Schnecken hätte man also nur rund 7 Gramm herstellen können.

In der Nähe von Städten, wo es bewiesenermaßen Purpurfabriken gab, fand man neben den typischen architektonischen Elementen einer Fabrik auch immer Millionen von Schneckenhäusern.

Man dürfe nicht außer acht lassen, dass der Fund einer so geringen Zahl von Schnecken auch darauf hindeuten könne, dass die damaligen Bewohner der Insel Lobos sich davon ernährten. Dies sei auf einer wasserarmen Insel wie Lobos sehr plausibel.

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