Die Nachricht hat am 01.07.2018 eingeschlagen wie eine Bombe: Gregorio Pérez Saavedra, Miteigentümer der Hotelkette „Sunrise Beach Hotels“, hat bekannt gegeben, dass die Gemeinde die Schließung der Hotels SBH Taro Beach und SBH Mónica Beach in Costa Calma angeordnet hat. Eine Schließungsanordnung sei durch Dekret des Bürgermeisters Rafael Perdomo (PSOE) erfolgt, die andere durch einen Beschluss des Gemeinderates.
Seit Bekanntwerden der drohenden Schließungen liefern sich die Beteiligten einen regen Schlagabtausch in den Medien und sozialen Netzwerken. Die Äußerungen sind geprägt von gegenseitigen Schuldzuweisungen.
Grund für die Schließungsanordnung soll das Nichtvorhandensein einer Hotelbetriebsgenehmigung („licencia de actividad clasificada“) sein. Diese Betriebsgenehmigung ist nicht zu verwechseln mit einer Baugenehmigung, die für beide betroffenen Hotels vorliegen soll. Im Übrigen sind beide Hotels seit mehr als 20 Jahren in Betrieb, weshalb selbst eine fehlende Baugenehmigung nicht mehr wirklich relevant wäre.
Die „licencia de actividad clasificada“ ist erst durch ein entsprechendes Gesetz aus dem Jahr 2012 notwendig geworden. Es gibt jedoch öffentliche Äußerungen, die in Frage stellen, ob eine derartige Lizenz durch Änderungen der europäischen Gesetzgebung der letzten Jahren in der geforderten Form überhaupt noch erforderlich ist. Eine Genehmigung durch die Gemeinde ist möglicherweise gar nicht erforderlich, wenn die Inselverwaltung (Cabildo) den Betrieb bereits genehmigt hat.
Ob und ggfs. warum der Hotelbetreiber FuertCan, S.L. diese Genehmigungen bisher nicht beantragt hat, oder ob diese Genehmigungen nicht erteilt worden sind, ist zurzeit noch unklar.
200 Mitarbeiter und ca. 1.500 Urlauber könnten von Schließungen betroffen sein
Unabhängig von der -zurzeit undurchsichtigen- Rechtslage gibt es viele potentiell Leidtragende einer möglichen Schließung. Entsprechend groß sind die Panik und Unsicherheit bei den Betroffenen.
Die beiden Hotels Taro Beach und Monica Beach beschäftigen rund 200 Mitarbeiter. Sollten die Schließungen tatsächlich durchgesetzt werden, wären diese von einem sogenannten ERE (Expediente de Regulación de Empleo = „Beschäftigungsregulierungsverfahren“) betroffen. Im schlimmsten Fall stünden die Mitarbeiter irgendwann auf der Straße.
Sollten die Hotels tatsächlich geschlossen werden, könnten bis zu 1.500 Urlauber plötzlich ohne Unterkunft dastehen. Die Reiseveranstalter arbeiten bereits im Hintergrund mit Hochdruck an Lösungen für dieses Szenario. Was jedoch passiert, wenn Mitarbeiter und Urlauber sich weigern, die Hotels trotz einer amtlichen Schließung zu verlassen, steht in den Sternen.
Imageschaden für Fuerteventura
Für Fuerteventura als Reiseziel wäre es eine Katastrophe, wenn durch eine Hotelschließung Urlauber plötzlich vor verschlossenen Türen stünden. Für die internationale Presse wäre es ein gefundenes Fressen in der sonst üblichen Nachrichten-Sommerflaute. Die Frage, ob die Schließung aus rechtlicher Sicht notwendig oder ungerechtfertigt ist, interessiert dann sicher niemanden mehr.
Eine Anzeige einer Votemos-Politikerin brachte den Stein ins Rollen
Der Anlass, der letztlich zu den Schließungsbeschlüssen geführt hat, sei eine Anzeige einer Politikerin der Partei „Votemos“ bei Gericht gewesen, äußerte uns gegenüber Blas Acosta, Vizepräsident des Cabildo und Verantwortlicher für das Tourismusressort.
Bürgermeister von Pájara: „Pérez hatte 6 Jahre Zeit, seine Hotels zu legalisieren“
Laut Bürgermeister von Pájara, Rafael Perdomo müsse die Gemeinde das Gesetz erfüllen, weil ansonsten er selbst oder die Gemeinderatsmitglieder wegen Amtsmissbrauchs durch Unterlassen angeklagt würden.
Laut Perdomo hätte FuerteCan, S.L. 6 Jahre Zeit gehabt, Unterlagen einzureichen und seine Hotels zu legalisieren.
Gregorio Pérez habe die verschiedenen Aufforderungen der Gemeinde bezüglich fehlender Genehmigungen für Hotels, Restaurants und weitere Geschäfte einfach ignoriert. Es handele sich um eine „ziemlich alte Geschichte“ bezüglich der Hotels und der Grünzonen“.
Die Gemeinde habe in 2012 angefangen, zu handeln und die Legalisierung der verschiedenen Unregelmäßigkeiten von einer Familie zu fordern, die „es gewohnt sei, sich nicht um Gesetze zu scheren, und die sich nicht permanent auf Straffreiheit berufen kann, weil sie in den beiden Hotels 200, bzw. in all ihren Hotels 1000 Mitarbeiter beschäftigt.“
„Anstatt der Aufforderung der Gemeinde zur Legalisierung nachzukommen, habe Pérez versucht, die gesamte Gemeindeverwaltung für befangen zu erklären.
Gregorio Pérez: „Kampagne von Belästigung und Verfolgung gegen mich und meine Familie“
Der Hotelier Gregorio Pérez dagegen beklagt „eine Kampagne von Belästigung und Verfolgung seitens der Gemeindeverwaltung von Pájara gegen sich und seine Familie, die in der Anordnung zur Schließung zweier seiner Hotels gipfelt.“
Das Hotel Taro Beach und Mónica Beach seien über 25 Jahre alt, verfügten über eine Baugenehmigung und seien auf touristischen Boden errichtet. Die zugestellte Schließungsverfügung führe eine fehlende „licencia de actividades clasificadas“ an. „Diese ist eindeutig heilbar und wir sind dabei, die Unterlagen einzureichen, um eine Schließung und die Kündigung der Mitarbeiter zu verhindern“, erklärt Pérez.
Diese Kampagne, so Pérez, laufe schon seit einigen Jahren, habe sich aber in 2017 verschärft. So habe die Gemeinde am 30.07.2017 ein Restaurant seiner Familie in Costa Calma versiegelt, und am nächsten Tag habe sich der Bürgermeister in den Urlaub verabschiedet. 15 Mitarbeiter verloren damals ihren Job.
Mittlerweile, kanpp ein Jahr später, sei das Restaurant nun wieder geöffnet. Er befürchte, dass die Gemeinde nun dasselbe mit seinen beiden Hotels vorhabe: Mitarbeiter auf die Straße zu setzen.
Ein weiterer Beleg für die Kampagne sei , dass in 2017, als sich der Druck auf die Hotelgruppe SBH verschärfte, über 50% aller städtebaulichen Anzeigen der Gemeinde Pájara sich gegen ihn und gegen Betriebe richteten, deren Eigentümer oder Geschäftsführer er sei.
Insgesamt seien zurzeit 40 Gerichtsverfahren anhängig. Darunter seinen zwei Strafanzeigen , die er gegen die Gemeinde Pájara gestellt habe. Daher müsse der Bürgermeister sich bei allen Verfahren gegen ihn enthalten, weshalb er am 15.06.2018 einen Befangenheitsantrag gegen ihn gestellt habe. Und dennoch antworte der Bürgermeister mit einem Dekret und einem Beschluss des Gemeinderats.
Gerechtfertigtes juristisches Vorgehen oder Schlammschlacht zwischen politischen Gegnern?
Die mögliche Hotelschließung wird mit Sicherheit die Gerichte beschäftigen. Gregorio Pérez hat nach eigenen Angaben Rechtsmittel eingelegt.
In einem Tweet freute er sich darauf, „in einigen Tagen vor jemandem in „Schwarz“ (gemeint dürfte eine Richterrobe sein) auszusagen.
In einem weiteren Tweet, gerichtet an Blas Acosta Cabrera, den Vizepräsidenten des Cabildo von Fuerteventura, zeigt Pérez einen Zeitungsausschnitt mit der Schlagzeile „Touristikkonzern FTI vertagt Eröffnung des Hotels Labranda World auf 2020“. Dazu die Worte: „Die Guardia Civil hat mir geraten: Wenn du bei einem Turm einen Stein des Fundaments wegnimmts, weißt Du was passiert? @bacostacabrera: der Direktor dieses Unternehmens muss die kommenden Tage wegen meiner Korruptionsanzeige aussagen. Weißt Du, ob er auf meine Fragen antworten wird?”
Blas Acosta ist Generalsekretär der PSOE (Partido Socialista Obrero Español) auf Fuerteventura. Der Bürgermeister von Pájara ist ebenfalls bei der PSOE. Der Bruder von Gregorio Pérez ist für die konservative PP (Partido Popular) Mitglied des Gemeinderats von Pájara. Im nächsten Jahr sind Kommunal- und Regionalwahlen in Spanien.
30 Tage Zeit
Offenbar wird die Schließung der Hotels nicht sofort erfolgen. Laut Rafael Perdomo habe das Unternehmen 30 Tage Zeit, die angeforderten Unterlagen zu präsentieren.
Da im Monat August in Spanien Gerichtsferien sind, wird sich danach allerdings kaum etwas bewegen. Es bleibt also in jedem Fall spannend, wie es mit der Zukunft der Hotels Taro Beach und Mónica Beach in den nächsten Tagen und Wochen weitergehen wird.
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7.7.18 Erika Seit 1978 fliege ich nach Fuerte, bin immer noch ein Fuerte Fan. Was ich jetzt über Fuerte lese mußte ja mal so kommen denn mit viel Geld konnte man schon immer viel erreichen. Wollte im Novemmber im TARO Beach im November Langzeit Urlaub buchen??? passiert?? Wer gibt uns Urlaubern Sicherheit?? Fragen über Fragen??????
Wir haben 2 mal im monica beach hotel Urlaub gemacht.ist total zu empfehlen eine Schließung wäre fatal.nächstes Jahr wollen wir da wieder Urlaub machen.
Hallo zusammen
Vor 30Jahren waren wir zum ersten Mal an der Costa Calma ,das Monica Beach gab es in übrigen damals schon und wir haben die Abkühlung auf unseren Weg weiter oben zu unseren Hotel gerne genutzt und genossen ! Miterweile bevorzugen wir mehr eine Ferienwohnung ,trotzdem gehören die ältern Hotels natürlich mittlerweile mit zum Bild der Costa Calma und prägen diese , und damit sind wir auch zufrieden . Anscheinend findet aber in den letzten Jahren ein Machtkampf zwischen
unterschiedlichen Partein statt und das leider zu lasten der Urlauber . Wer da noch einen Durchblick hat ? Leider muss ich sagen das Fuerte wie wir es sagen seinen Flair verliert denkt nur an den unsäglichen Autobahnbau ,so freie Strecken würde ich mir am Montagmorgen auf der A42 im Ruhrgebiet wünschen. Trotzdem einmal Fuerte immer Fuerte
Schüss und vielleicht sieht man sich
Nicht die Gemeinden machen die Insel kaputt, sondern die Hotels bzw. die Inhaber.
Es gibt immer Menschen die Zufrieden sind und welche die es nicht sind.
Aber an gewisse Regeln muss man sich eben halten, auch in Deutschland.
Egal ob man Handwerker ist, oder Arzt, egal ob Freiberufler oder nicht.
Wo leben wir bitte wenn sich keiner mehr an Regeln hällt.
Die Schließung zu verhindern ist ja für die SBH Verantwortlichen jetzt nicht schwer, wenn man aber meint, man ist der König auf Erden … nur weil man im Besitz einiger ( übrigends für mich nicht zu empfehlenden ) Hotels ist, muss man eben einfach büßen …wie in Deutschland auch.
Naja, ich werde auf jeden Fall weiterhin allen raten an die Costa Calma zu fliegen und ich werde auch weiterhin allen raten kein SBH zu besuchen, mit SBH habe ich zwei mal meine Erfahrung gemacht und das reicht fürs Leben… im negativen Sinne
Um nur eins klar zu stellen, die Mitarbeiter nun mir leid.
Der Kommentar wurde geschrieben siehe oben, die Verantwortlichen sind natuerlich nicht interessiert, macht mal Eure Insel kaputt
Sollten die Hotels geschlossen werden, was man dann wohl einigen korrupten Politikern zu verdanken hat, werde ich nach 20 Jahren Spanien meiden und als Arzt mit vielen Kontakten den Leuten abraten, nach Fuerte zu fliegen.
Eine Unverschaehmtheit der dortigen Politiker, sollen die Gebäude verfallen und die Landschaft beschädigen, ich mache dort seit 20 Jahren Urlaub, liebe Spanien, liebe Costa Calma, wenn diese Hotels geschlossen werden, reise ich mit meiner Familie niemals wieder nach Spanien, gerade erst wurde Monica beach renoviert, wir mochten den Hoteldirektor, ist ja jetzt in Moro Jable, die Verantwortlichen sollten sich schämen.Solte die Schließung erfolgen werde ich als Arzt in Deutschland allen Menschen abraten nach Fuerteventura zu fliegen.
Es darf ja wohl nicht war sein, dass ein so langer Streit auf dem Rücken der Arbeiter und der Urlauber ausgetragen wird. Ich hoffe dass es nicht passiert, seit Jahren verbringe ich meinen Jahresurlaub im geliebten Taro Beach, übrigens der einzige pro Jahr, als Selbständige ist das zeitlich und finanziell immer nicht so einfach zu planen. Wäre schön wenn sowas schnell erledigt würde und danach der Urlaub fürs Amt stattfinden würde, denn als Selbständige muss ich auch alles vor meinem Urlaub weg arbeiten und hinterher nacharbeiten 🙄🤔😕