Falscher Bombenalarm zwingt Flugzeug auf Fuerteventura zum Startabbruch

Flughafen-Fuerteventura

Am Abend des 02.07.2019 musste ein Flugkapitän auf den Flughafen von Fuerteventura gegen 20:45h seinen Start abbrechen. Grund war der Fund eines Zettels mit der Drohung eines Unbekannten, dass sich im Flugzeug ein mit Glycerin gefüllter Brand- oder Sprengsatz befinde. Der Flug sollte nach Santiago de la Compostela gehen.

Nach dem Fund der Nachricht haben der Kapitän und die Sicherheitskräfte das für solche Fälle vorgesehene Sicherheitsprotokoll aktiviert. Die Maschine wurde evakuiert und möglichst weit vom Flughafengebäude und anderen Flugzeugen entfernt abgestellt. An Bord des Flugzeugs befanden sich rund 180 Passgiere.

Danach durchsuchten Einsatzkräfte der Polizei das Flugzeug mit einem Sprengstoffspürhund. Zum Glück konnte die Polizei feststellen, dass es sich um einen falschen Alarm handelte. Um 22:05 Uhr gaben die Beamten Entwarnung und der Flughafen konnte seinen normalen Betrieb wieder aufnehmen.

Drohung stammt möglicherweise von einer minderjährigen Person

Erste Ermittlungen deuten darauf hin, dass die falsche Bombendrohung möglicherweise von einer minderjährigen Person ausging. Über Identität, Alter und Motiv des möglichen Täters liegen noch keine Nachrichten vor. Die Kriminalpolizei ermittelt.

Sofern der Urheber der falschen Warnung ermittelt werden kann, droht diesem möglicherweise eine empfindliche Strafe von 3 – 12 Monaten Gefängnis oder eine Geldstrafe von 3 bis 18 Monaten.

Laut einer Pressemitteilung der Guardia Civil warnte der Zettel vor „einem Sprengsatz“ mit Glycerin. Glycerin ist ein Alkohol, der in allen natürlichen Fetten enthalten ist. Er wird u.a. in der Kosmetik- und Lebensmittelindustrie als Zusatzstoff verwendet. Wird Glycerin mit einem Sauerstoffspender wie z.B. Kaliumpermanganat gemischt, entzündet es sich selbst. Daher reichen Grundkenntnisse der Schulchemie, um aus diesen beiden an sich ungefährlichen und leicht erhältlichen Substanzen einen Brandsatz zu bauen.

Glycerin ist nicht mit dem hochexplosiven Sprengstoff Nitroglycerin zu verwechseln. Die Herstellung von Nitroglycerin aus Glycerin, Salpetersäure und Schwefelsäure ist zwar theoretisch auch nicht schwierig. Aber die Zutaten sind auf Fuerteventura deutlich schwieriger zu beschaffen. Außerdem erfordert die Synthese professionelle Laborausstattung und viel praktische Chemieerfahrung.

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