
Noch immer ist die Unterart des Schmutzgeiers, die nur auf Fuerteventura, Lanzarote und Alegranza vorkommt, im „Spanischen Katalog bedrohter Arten“ (Catálogo Español de Especies amenazadas“ als „vom Aussterben bedroht“ katalogisiert.
Doch nach einer kürzlich veröffentlichten Studie der Spanischen Gesellschaft für Ornithologie SEO/ BirdLife über den Bestand von Schmutzgeiern in Spanien hat sich der Bestand des Kanarischen Schmutzgeiers deutlich vergrößert und „wächst weiterhin bedeutend“.
Immerhin 74 Brutpaare wurden zuletzt auf Fuerteventura, Lanzarote und Alegranza gezählt. Damit hat sich der Bestand an Brutpaaren in den letzten 10 Jahren um 32 Paare vergrößert, was einem Zuwachs von über 76% entspricht.
Der Kanarische Schmutzgeier (Neophron percnopterus majorensis) ist eine Unterart des Schmutzgeiers (Neophron percnopterus) die von Südeuropa bis Zentralasien, Afrika und Südasien vorkommt. Der Schmutzgeier ist nach dem Bartgeier die zweit-seltenste Geierart in Spanien. Die Art gilt als „gefährdet“.
Gefahren für Schmutzgeier
Noch immer sterben Geier in Spanien und auch auf Fuerteventura an vergifteten Ködern. Naturschutzorganisationen schätzen, dass es in Spanien rund 185.000 Fälle von vorsätzlichen Vergiftungen gibt. Zwischen 85 und 97% der verendeten Tiere werden vermutlich gar nicht gefunden.
Obwohl die Ausbringung von Giftködern verboten ist, gehören sie nach wie vor zur illegalen Praxis im Vieh- und Jagdmanagement, um Raubtiere und vermeintliche Schädlinge auszurotten.
Doch gerade für Aasfresser sind ausgelegte Giftköder fatal, denn sie ernähren sich von verendeten Tieren. So können sie sich direkt an den Giftködern oder indirekt an ihrer Beute, die zuvor an einer Vergiftung gestorben ist, vergiften.
Auf Fuerteventura setzten Bauern und Viehzüchter Gift gegen Ratten, Mäuse und Atlashörnchen ein.
Auch Bleivergiftungen über die Aufnahme von Schrotkugeln in angeschossenen Wildtieren kommen bei Aasfressern vor.
Doch auch Hochspannungsleitungen und die Flügel von Windgeneratoren werden Schmutzgeiern immer wieder zum Verhängnis.
Auch der Wandel in der Landwirtschaft, der Rückgang der freien Ziegenpopulationen und die Verpflichtung zur „hygienischen“ Beseitigung von Tierkadavern macht den Schmutzgeiern das Leben auf Fuerteventura schwer.
Auch wenn sich die Population des Kanaren-Schmutzgeiers in den letzten Jahren positiv entwickelt hat, müssen die Schutzmaßnahmen wohl noch lange weitergehen, um sein Überleben zu sichern.
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