Historischer Moment: Probleme der Wasserversorgung im Süden Fuerteventuras werden ein Ende haben

Wasser-Gran-Tarajal

„Wir befinden uns vor einen historischen Moment, weil die Wasserversorgung im Süden Fuerteventuras garantiert sein wird und vor allem weil die Probleme der Wasserversorgung in vielen Orten, die seit Jahrzehnten Probleme gehabt haben, ein Ende haben werden“.

Mit dieser überschwänglichen Aussage verkündet der für die Wasserversorgung zuständige Regierungsrat, Carlos Rodriguez, die Installation eines mobilen Moduls in der Meerwasserentsalzungsanlage von Gran Tarajal in einer Pressemitteilung der Inselregierung vom 5.8.2020.

Durch die Installation des zusätzlichen Moduls der Entsalzungsanlage soll die Produktionskapazität um 2.000 auf 5.900 Kubikmeter Trinkwasser pro Tag ansteigen.

Die Firma, die das neue Modul für 262.500€ installiert hat, führt noch letzte Tests durch, bevor die Anlage „am Wochenende“ endgültig ans Netz geht.

„Ab sofort haben wir genug Produktionskapazitäten, um den Zwischentank bei Tiscamanita zu füllen und den Füllstand aufrechtzuerhalten, wodurch wir die Versorgung des Südens von Fuerteventura garantieren können, ohne auf das Wasser aus der Entsalzungsanlage von Puerto del Rosario angewiesen zu sein“, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

„Wir befinden uns mitten im Übergang des Wasserversorgungssystems auf Fuerteventura, weg von einem zentralisierten System, bei dem das gesamte Wasser in Puerto del Rosario produziert und von dort über die Insel verteilt wurde, hin zu einen dezentralisierten Modell mit drei Produktionszentren in Gran Tarajal, Puerto del Rosario und Corralejo. Diese sind jedoch untereinander verbunden, falls eine Havarie oder außergewöhnliche Nachfragespitzen auftreten sollten“, erläutert die Pressemeldung.

Neue 800mm-Leitungen zum Tank von La Herradura und die Installation eines Entsalzungsmoduls in Puerto del Rosario sollen in Kürze auch die Probleme in der Mitte und im Norden Fuerteventuras lösen.

Wird die Wasserversorgung auf Fuerteventura in Zukunft wirklich problemlos funktionieren?

Tausende von Haushalten auf Fuerteventura hoffen nun, dass sich die vollmundigen Ankündigungen des Wasserversorgungsverbands CAAF auch tatsächlich bewahrheiten.

Spannend bleibt jedoch die Frage, ob durch den „Übergang des Wasserversorgungsmodells“ auch die immensen Wasserverluste des Leitungsnetzes reduziert werden können. Insider sprechen von Leitungsverlusten von rund 50% der Produktionsmenge, was bedeutet, dass für jeden Liter, der beim Verbraucher ankommt, ein weiterer Liter im Erdreich versickert.

Auf einer Insel, auf der 100% des verbrauchten Wassers aus Meerwasserentsalzung und rund 90% des produzierten Stroms aus einem veralteten Ölkraftwerk stammen, ist diese Frage für die Nachhaltigkeit essentiell.

Tatsächlich sind in der Gemeinde Tuineje und bei Gran Tarajal viele neue Hauptleitungen verlegt worden. Doch der Marode Allgemeinzustand des Wassernetzes lässt sich sicher nicht allein durch zusätzliche Produktionskapazitäten und ein paar neue Hauptleitungen heilen. Dazu sind in Zukunft sicher noch viele weitere Investitionen und vor allem kontinuierliche Pflege und Wartung erforderlich.

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13 Kommentare

  1. „… rund 90% des produzierten Stroms aus einem veralteten Ölkraftwerk stammen“ Und das in einem Biospherenreservat ? Schaut mal nach El Hierro, dort wird Strom aus Sonne+Wind erzeugt. Die Tourismuseinnahmen der letzten Jahre hätten auf Fuerte sicher gereicht, um das Ölkraftwerk komplett zu ersetzen.

  2. Hallo Thomas
    Wir sind jetzt bereits 10 Jahre in La Pared ,es sind dort keine Wasserverluste ,vielleicht wird dort illegal Wasser abgezapft ,
    oder die Schulden bei der Caff werden getilgt denn jeden Monat
    ca 15 m3 Verlußt pro Wohneinheit ,was kann man da alles mit befüllen !!
    Wir sind jedes Jahr ca 12 Wochen dort ,zahlen 15 m3 mehr pro
    Monat ,da stimmt doch etwas nicht !
    Es kommt einem da Spanisch vor.So kommen da keine Urlauber!!
    Mfg J.S.

  3. Es wurde geschrieben, dass jede Menge Wasser in La Pared versickert? Wo versickert das Wasser denn genau?

    Bei meinen letzten Besuchen (vor drei Wochen) am playa viejo rey fiel mir auf, dass die Fauna am Treppenabgang recht üppig geworden ist und dass es unten am Strand am Felsen regelrecht runtertropft. Eigentlich habe ich mir jenes Wasser von der oberhalb bestehenden Zisterne (ober an der Hauptstraße) erklärt….

    • Hallo Kai, wenn man genau wüsste, wo das Wasser in La Pared versickert und wenn es nur eine Stelle wäre, hätte man es vielleicht schon repariert. Das Netz dürfte wohl über marode und löchrig sein. Das Wasser, das am Strand vom Felsen tropft, ist wohl zum Teil natürlichen Ursprungs. Der Felsen liegt am Ende eines Barrancos, an dem sich über Jahre und Jahrzehnte unterirdisch Wasser gesammelt haben kann.

  4. Wir sind hier in der Mitte der Insel und haben seit 2 Monaten, regelmäßig, mindestens jede Woche Sonntag und Montag kein Wasser. Immer ohne Vorwarnung. Ich hasse es!!! Finde das sind Verhältnisse, wie in einem dritten Welt Land 😉 Lustig ist aber, wenn CAAF Leitungen repariert und dann einfach nur Erde zum zumachen der Löcher verwendet, unsere halbe schöne Strasse ist mittlerweile schon ein Schotterweg… überlege auf jeden Haufen Erde etwas nettes zu pflanzen 🙂

  5. In Paris versickert auch 50% des Wassers im erdreich, scheint Usus zu sein. Kaufen kaufen kaufen, na schaun wir mal wann sie es in den Griff bekommen, nach fast 30 Jahren auf der Insel, habe ich Geduld gelernt🙄 schon mal die Wasserleitungen in Teneriffa gesehen? Die Hoffnung stirbt zu letzt

  6. Im Zuge des Autobahn -Neubau im Süden durch EU-Mittel hätte man doch die 800 mm wasser Leitungen mit verlegen können ( von Puerto / Gran tarajal) und an exponierten stellen einen Wasserturm bauen können. Gerne mehrere entlang der Strecke.
    Von dort aus die Leitungen in jede Gemeinde und innerhalb der Gemeinden , bis ins letzte Haus erneuern können.

    Ist kein Hexenwerk …. erfordert allerdings kreative Köpfe! Und ein bisschen Weitblick 😀

  7. da ich beruflich mit trinkwasserversorgung zu tun habe, finde ich das sehr erschreckend. inzwischen gibt es so viele möglichkeiten, leitungen zu verlegen. dürfte auch auf der insel kein problem sein. man muss halt geld ausgeben, daran wird es wohl scheitern.

  8. Wie sieht es aus mit it der Westkueste ? Las Hermosas Ugañ?
    Die Schwimmingpools der reichen werden gefuellt bis zur Oberkannte , die zum Schluss etwas hoeher liegenden bekommen kaum Wasser ab , seit Wochen nur manchmal etwas Wasser, ein Gemuesezelt das fast abgetrocknet ist , kein wasser zum spuelen ,Toilette und Tiere,der Schaden enirm , versprechungen von Caaf bis jetzt nichts als Luftblasen

  9. 😀 wäre es nicht sinnvoller, erstmal die maroden Wasserleitungen zu reparieren, bevor die Wassermenge erhöht wird?
    Der Ansatz ist ja schon löblich, nur was macht für einen Sinn mehr Wasser Pumpen zu können, wenn die Hälfte versickert?
    Ich denke grad an la pared, wo es zum Teil echt extrem ist…
    Wenn die Leitungen repariert wären bräuchte man vielleicht auch kein neues Modul für 265,500€.

    Da sitzen ja mal wirklich ein paar Experten 😂👍 oje

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