Gemeinde La Oliva will Camping an Fuerteventuras Nordküste weiter einschränken

Wohnmobil-Strand-no-parking

Die Gemeinde La Oliva im Norden Fuerteventuras hat am 26.11.2020 auf ihrer Webseite mitgeteilt, dass der Gemeinderat eine Änderung der Verkehrsverordnung für ihr Gemeindegebiet beschlossen hat.

Durch die Änderungen soll ein neuer Artikel in die Verkehrsverordnung eingeführt werden, der „ein Verbot für das Parken von Wohnmobilien, Wohnanhängern und Ähnlichem zur Nutzung als Wohnstätte zum Zweck des Verweilens auf den Wegen in der Nähe der Küsten der Gemeinde begründet.“

Daher sei es in keinem Fall erlaubt, Campingelemente oder Ähnliches, was über die Fahrzeugabmessungen hinausragt, wie Tische, Stühle, Wäscheständer, Markisen, Sonnenschirme, Fernsehantennen usw. aufzustellen oder anzubringen, oder das Fahrzeug durch Keile oder mechanische oder hydraulische Stützen aufzubocken.

Bevor die neue Verordnung jedoch in kraft tritt, muss sie eine Phase der öffentlichen Bekanntmachung durchlaufen, in der alle Bürger und Betroffenen gegebenenfalls Einsprüche vortragen können.

Zankapfel Camping auf Fuerteventura

Das Campen an der Küste ist zweifelsfrei eine traditionelle Freizeitbeschäftigung der Canarios und Majorejos. Dass diese Tradition nicht selten im Widerspruch zum spanischen Küstengesetz steht, das sowohl das Parken als auch das Campen im Küstenstreifen verbietet, führt immer wieder zu Konflikten zwischen Campinggegnern und -befürwortern.

Doch auf Fuerteventura fehlen echte Campingplätze und somit auch die notwendige Infrastruktur, die das ganze Jahr über genutzt werden könnte. Und so bleibt Campern, die ihrem traditionellen Hobby nachgehen wollen, oft keine andere Möglichkeit, als sich über das eine oder andere Gesetz hinwegzusetzen. Schließlich wurde dies in den meisten Gemeinden auf Fuerteventura seit Jahrzehnten geduldet. Lediglich die Gemeinde La Oliva geht zumindest im Sommer schon seit Jahren gegen Camper an der Nordküste Fuerteventuras vor.

Einige Gemeinden weisen lediglich zu Ostern und im Sommer einige küstennahe Gebiete aus, die gegen Gebühr zum Campen offiziell genutzt werden dürfen. Allerdings reichen die ausgewiesenen Zonen längst nicht aus, um die Nachfrage zu decken. Und auch die zeitliche Beschränkung auf wenige Wochen im Jahr wird von den Nutzern regelmäßig kritisiert.

Es ist oft zu beobachten, dass Camper sich von den genehmigten Plätzen in das angrenzende Küstengebiet ausdehnen, in ein Gebiet also, für das die Gemeinde gar keine Genehmigung erteilen kann, weil es im ausschließlichen Regelungsbereich der Küstenbehörde liegt.

Camping auf Fuerteventura Pozo Negro
Offizielle Campingzone bei Pozo Negro

Andere Camper kümmern erst gar nicht um diese Zonen, sei es, weil sie nicht bereit sind, die Genehmigung zu beantragen und dafür zu bezahlen, sei es, weil Wildcampen am Strand für sie die alternativlose Form der gelebten Freiheit ist und sie gar nicht daran interessiert sind, mit anderen Campern auf einem Campingplatz zu stehen.

Das Wohnmobil als Dauerwohnsitz in der Krise

Für einige Menschen auf Fuerteventura ist das Leben in einem Wohnmobil kein Luxus sondern eine Notwendigkeit geworden.

Schon vor Corona konnte sich manch einer die hohen Wohnungsmieten nicht mehr leisten oder konnte keine neue Wohnung finden, als der Mietvertrag auslief. Als einziger Ausweg blieb dann die Anschaffung einer mobilen Behausung die fortan als Wohnung herhalten muss. Auch dieser Personenkreis muss immer damit rechnen, von einem Stellplatz auf öffentlichem Gelände verjagt zu werden.

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1 Kommentar

  1. Prima, wie Front gegen Camper gemacht wird. Hat sich einer dieser Dummköpfe mal überlegt, wieviel Geld diese Camper im Ort und in der Gegend lassen? Die meisten Touristen werden in den Hotels versorgt und lassen kaum Geld in den besuchten Küstenorten. Die Reiseanbieter gehören Großkonzerne, diese Geld landet auch nicht in der Gemeindekasse. Die Eigentümer von Ferienimmobilien, meist aus Deutschland oder Großbritannien sind meist nicht ganzjährig vor Ort um in den ansässigen Gescháften, Tankstellen, Restaurants… Geld zu lassen. In Tarajalejo zum Beispiel gab es auch Bestrebungen den Aufenthalt von Wohnmobilisten zu verbieten bis der Betreiber des Padilla Spar Supermärkt ankündigte, das Geschäft zu schließen, weil ohne die Camper nicht genügend Einnahmen seien. Danach war das Thema durch. Vielleicht ist die Lösung, Parkgebühr für ALLE auf den Parkplätze am Meer zu erheben. Für Camper sollte es Ver-und Entsorgung dort geben, die ebenfalls bezahlt werden sollte.

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