Schlauchboot mit 71 Menschen an Bord 4 Meilen vor Fuerteventura entdeckt

Seerettung-Mizar

Am Nachmittag des 03.01.2020 hat das Seenotrettungsboot Mizar rund 4 Meilen vor Morro Jable im Süden Fuerteventuras ein Schlauchboot mit 71 Menschen gerettet.

Das SAR Flugzeug Sasemar 101 hatte das Meeresgebiet abgesucht, nachdem ein telefonischer Hinweis auf die mögliche Anwesenheit eines Migrantenbootes in der Zone eingegangen war. Die Meldung soll von der Flüchtlingsorganisation „Caminando Fronteras“ erfolgt sein.

Offenbar gelang es auch einer Person an Bord des Schlauchbootes, in kanarischen Gewässern den Notruf 112 zu kontaktieren. Der Anrufer informierte die Rettungsleitstelle darüber, dass das Boot manövrierunfähig vor der Küste treibe.

An Bord des rund 7 Meter langen Schlauchbootes befanden sind 58 Männer, 9 Frauen und je zwei Kinder im Alter von 6 bis 7 und 14 bis 15 Jahren.

Die Personen stammen alle aus Subsahara-Afrika. Sie gaben Mali, Guinea, Gambia und Senegal als Herkunftsländer an.

Die Salvamar Mizar nahm die Menschen an Bord und brachte sie gegen 21.00 Uhr in Gran Tarajal an Land. Alle befanden sich in einen guten Gesundheitszustand, niemand musste ins Krankenhaus gebracht werden.

Unterbringung in Puerto del Rosario

Die Menschen wurden nach einer ersten medizinischen Untersuchung in den Hafen nach Puerto del Rosario gebracht. Dort werden sie dann von den zuständigen Behörden zur Identifizierung erkennungsdienstlich behandelt. Die Nationalpolizei kann die Personen dafür zunächst für bis zu 72 Stunden festhalten. Während dieser Zeit wird auch ein Corona-Test durchgeführt.

Wird kein Asyl beantragt, eröffnet die Polizei ein Abschiebungsverfahren. Erwachsene identifizierte Personen, die kein Asyl beantragen, kommen normalerweise in ein sogenanntes „Centro de Internamiento de Extranjeros“ (CIE – Internierungzentrum für Ausländer). Dort dürfen sie jedoch nur 60 Tage verbleiben. Danach müssen sie freigelassen werden. Auf Fuerteventura gibt es zwar ein solches CIE, es ist aber bereits seit Jahren geschlossen. Obwohl das Innenministerium der spanischen Zentralregierung die Wiedereröffnung bereits im Januar 2020 beschlossen hatte, ist bis heute diesbezüglich nichts passiert.

Können Personen nicht identifiziert werden, kann auch kein Abschiebungsverfahren eingeleitet werden. Diese Personen können in ein Flüchtlingsheim einziehen, müssen das aber nicht tun.

Die Menschen an Bord dieser Patera, die die erste Patera im Jahr 2021 auf Fuerteventura ist, gaben an, vor vier Tagen in El Aaiun in Marokko gestartet zu sein.

Im unten verlinkten Archiv-Video kann man die Ankunft des Seenotretters Mizar im Hafen von Gran Tarajal im Mai 2020 sehen_

Archiv, Mai 2020: Flüchtlingsboot kommt in Gran Tarajal an
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