Fuerteventura-Mythen: Darf man mit dem Mietwagen nach Cofete fahren?

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Die Piste nach Cofete bzw. zur Punta de Jandia ist die meistbefahrene Piste Fuerteventuras. Auch Mietwagen sind dort regelmäßig in großer Zahl anzutreffen. Allein daraus schließt manch einer, dass es „selbstverständlich“ erlaubt sei, mit einem Mietwagen dort hinzufahren.

Kaum eine Frage wird in einschlägigen Fuerteventura-Gruppen bei Facebook und Co. häufiger gestellt als: „Darf man mit dem Mietwagen nach Cofete fahren“?

Die anschließenden Diskussionen werden oftmals heftig und kontrovers, aber meist ohne jegliches Hintergrundwissen über die tatsächliche Rechtslage auf Fuerteventura, geführt.

Die einen behaupten: „Es ist verboten, mit dem Mietauto nach Cofete zu fahren“. Andere behaupten: „Es ist erlaubt, nach Cofete mit dem Auto zu fahren, also kann mir niemand verbieten, mit dem Mietauto dort hinzufahren.“

Wieder andere meinen: „Es geht schon, aber man verliert den Versicherungsschutz“.

Unsere ausführlichen Recherchen haben ergeben, dass die Antwort auf diese Frage ganz einfach ist: „Es kommt darauf an!“

Worauf genau, erklären wir im Folgenden:

Privatrecht vs. öffentliches Recht

Grundsätzlich muss man sich erst einmal über den Begriff „verboten“ Klarheit verschaffen.

Auch auf Fuerteventura gilt spanisches Privatrecht. Das Privatrecht räumt als Grundprinzip die sogenannte Vertragsfreiheit ein. Das bedeutet, dass zwei Vertragsparteien, z.B. ein Autovermieter und ein Mieter, (innerhalb der gesetzlichen Schranken) frei vereinbaren dürfen, zu welchen Bedingungen ein Mietwagen genutzt werden darf.

Im Rahmen der Vertragsfreiheit kann eine bestimmte Art der Nutzung ausgeschlossen werden, z.B. die Nutzung abseits von asphaltierten Straßen. Damit wäre die Nutzung des Mietwagens auf nicht asphaltierten Pisten, also z.B. auch nach Cofete, aufgrund einer vertraglichen Vereinbarung zwischen den Parteien „verboten“, und zwar unabhängig davon, ob der Gesetzgeber eine Fahrt dorthin allgemein erlaubt.

Grundsätzlich ist eine solche vertragliche Vereinbarung zwischen Vermieter und Mieter im Verhältnis zueinander bindend. Eine Zuwiderhandlung wäre eine Vertragsverletzung, die ggfs. Schadenersatzansprüche zur Folge haben kann.

Natürlich steht es dem Vermieter frei, eine Nutzung abseits von asphaltierten Straßen zu erlauben oder aber auf eine ausdrückliche Regelung im Mietvertrag ganz zu verzichten. In beiden Fällen wäre eine Fahrt nach Cofete mit dem Mietwagen nicht vertraglich verboten.

Auf der anderen Seite gibt es auch Verbote, die sich aus gesetzlichen Vorschriften ergeben. So hat der Gesetzgeber u.a. bestimmt, dass das Querfeldeinfahren generell auf Fuerteventura verboten ist.

Grundsätzlich könnte der Gesetzgeber, in diesem Fall das Cabildo de Fuerteventura, einzelne Pisten für den Autoverkehr sperren, einschränken oder an bestimmte Bedingungen knüpfen. Immerhin liegt die Piste, die nach Cofete führt, im Parque Natural de Jandía, einem ausgewiesenen Naturpark.

Aus der Perspektive eines Automieters kann die Nutzung von Pisten also entweder durch Vertrag oder durch gesetzliche Vorschriften verboten sein.

Im öffentlich-rechtlich Bereich gilt: „Erlaubt ist, was nicht gesetzlich verboten ist“.

Im privatrechtlichen gilt: „Erlaubt ist, was nicht durch Vertrag (oder Sittenwidrigkeit) verboten ist“.

Spezielle gesetzliche Regelung für das Fahren auf der Piste nach Cofete bzw. Punta de Jandia

Seit März 2019 gibt es auf Fuerteventura eine Verordnung, die das Fahren mit Quads, Buggys und analogen Fahrzeugen auf Pisten und Wegen in geschützten Gebieten regelt. Im Katalog dieser Pisten ist auch die Strecke nach von Morro Jable nach Puertito de la Cruz ausdrücklich aufgeführt, von der der Weg zum Bergpass nach Cofete abzweigt.

Artikel 15 der Verordnung sagt: „Generell ist das Fahren im offiziellen [Pisten]Netz ohne vorherige Erlaubnis jedem Fahrzeugtyp gestattet, wenn jede einzelne der folgenden Bedingungen erfüllt ist:

…d) Technische Voraussetzungen: [die Fahrzeuge] … müssen ein Gewicht von unter 3,5 Tonnen haben und mit Reifen ausgerüstet sein, die für „Straßenbelag aus Erde oder gemischten Einsatz geeignet sind, und deren Profiltiefe maximal 10mm beträgt“ … .

Nach dem Wortlaut des Gesetzes dürfte man also nur mit geländetauglichen bzw. sogenannten „All-Terrain-Reifen“ über die Piste nach Cofete fahren, unabhängig davon, ob es sich um ein privates oder um ein gemietetes Fahrzeug handelt.

Grundsätzlich gilt auf den Pisten Fuerteventuras, also auch nach Cofete, eine erlaubte Höchstgeschwindigkeit von 30km/h. Vor Kurven und bergab sind sogar nur 20km/h erlaubt.

Wortlaut vs. praktische Anwendung des Gesetzes

Da die Praxis jedoch anders aussieht und auf der Piste nach Cofete auch massenhaft Autos mit ganz normalen Straßenreifen zu sehen sind, haben wir bei der zuständigen Abteilung des Cabildo („Ordenación del Territorio“) angerufen.

Dort erklärte man uns, dass dieser Artikel nur für Karavanen mit mehr als drei Fahrzeugen gelte. Es dürfe jeder mit seinem Privatfahrzeug oder Mietwagen, egal mit welcher Bereifung, nach Cofete fahren.

Die Frage, ob jemals jemand angezeigt wurde, weil er mit einem Mietwagen ohne All-Terrain-Reifen nach Cofete gefahren ist, verneinte man uns am Telefon.

Dass Gesetze von den Behörden ganz anders angewendet werden, als es der Wortlaut des Gesetzes vorschreibt, ist auf Fuerteventura und auf den Kanaren allgemein nicht ungewöhnlich.

Es bleibt festzuhalten: Es gibt kein grundsätzliches Verbot, mit einem Mietwagen nach Cofete zu fahren.

Hü oder Hott: der eine sagt ja, der andere sagt nein

Viele Autovermieter verbieten in ihren Geschäftsbedingungen die Nutzung ihrer Mietfahrzeuge auf nicht asphaltierten Strecken. Das gilt bei den meisten Vermietern sogar für SUVs und „echte“ Geländeautos. Auf der anderen Seite gibt es kein „amtliches“ Verbot für das Fahren auf der Piste nach Cofete.

Fährt man nun mit einem Mietwagen trotz vertraglichem Verbot über die Piste nach Cofete, so verhält man sich vertragswidrig. Dieses vertragswidrige Verhalten kann jedoch nur vom Autovermieter geahndet werden, z.B. durch eine Einbehaltung einer Kaution, sofern dies im Vertrag vorgesehen ist, oder durch eine Schadenersatzklage, sofern ein Schaden eintritt.

Die Polizei oder Umweltbeamte können einen solchen Vertragsbruch jedoch nicht ahnden. Es geht sie schlicht nichts an. Von „amtlicher“ Seite droht also kein Ungemach. Selbst ein angeblich nicht vorhandener Versicherungsschutz greift an dieser Stelle nicht, denn die gesetzlich vorgeschriebene HAFTPFLICHTVersicherung erlischt beim Fahren auf der Piste nach Cofete nicht.

Kein Anspruch auf Erstattung von Kaskoschäden

Während die gesetzliche Haftpflichtversicherung beim Fahren nach Cofete bestehen bleibt, sieht die Sache bei der Vollkaskoversicherung ganz anders aus.

Bei Schäden am Mietfahrzeug, die bei vertragswidriger Nutzung entstehen, kann tatsächlich der Kaskoversicherungsschutz erlöschen. Dazu muss man wissen, dass die meisten Autovermieter auf Fuerteventura gar keine Kaskoversicherung haben, da es nach unseren Recherchen in Spanien keinen Versicherer gibt, der eine solche Kaskoversicherung für Mietautos anbietet. Die Autovermieter tragen das Schadensrisiko also aus eigener Tasche, wenn sie ein Auto mit „Vollkaskoversicherung“ vermieten.

Wenn der Vermieter also „keine Kaskoversicherung abseits asphaltierter Straßen“ in seinen Vertrag schreibt, dann sind das seine Bedingungen und er kann vom Mieter Schadenersatz einklagen.

Vielfältige und sehr hohe Schäden möglich

Auch bei vorsichtiger Fahrweise kann man sich auf Fuerteventuras Pisten leicht einen Reifenschaden einhandeln. Dieser muss nicht immer durch einen Stein verursacht werden. Oft findet man auch Nägel oder Schrauben in der Lauffläche eines defekten Reifens. Erfahrungsgemäß merken viele Autofahrer eine Reifenpanne auf einer Piste erst spät, manchmal ist dann auch die Felge defekt und es wird deutlich teurer.

Ein ebenfalls häufiger Defekt beim Pistenfahren ist eine aufgerissene Ölwanne und allgemein Schäden am Unterboden. Dies kann teure Reparaturen nach sich ziehen.

Am teuersten wird ein Ausflug nach Cofete, wenn man eine Kollision mit einem anderen Fahrzeug verschuldet oder wenn man einen „Abflug“ von der Piste macht. Bergung- bzw. Abschleppkosten aus dem Naturpark von Jandia sind wesentlich teurer als von einer asphaltierten Straße. Selbst ein einfacher Parkrempler kann dann sehr teuer werden, da man den Schaden am eigenen Mietfahrzeug dann aus eigener Tasche zahlen müsste.

Neben den Sachschäden am eigenen Fahrzeug könnte der Vermieter von Mieter auch Schadenersatz für entgangene Mieteinnahmen verlangen, die er durch vertragswidriges Verhalten verursacht.

Auf Fuerteventura dauert die Ersatzteilbeschaffung und damit auch die Reparatur eines Schadens naturgemäß länger als auf dem Festland. Da zurzeit (November 2021) die Mietwagen auf Fuerteventura zu fast 100% ausgebucht sind, wird der Vermieter auch leicht nachweisen können, dass er das beschädigte Auto anderweitig hätte vermieten können, insbesondere dann, wenn er bereits bestehende Reservierungen absagen muss.

Verträge sind einzuhalten

Abgesehen vom „Rechtlichen“ und den möglichen „Konsequenzen“ gibt es bei der Frage natürlich eine moralische Komponente. Wo würde unsere Gesellschaft hinkommen, wenn jeder das, was er vertraglich vereinbart hat, ignorieren würde?

Was würde ein Mieter sagen, wenn ein Autovermieter eine seit langem bestehende Reservierung (=Vereinbarung) ignorieren würde, weil er dasselbe Auto jetzt an einen anderen Mieter zu einem viel höheren Preis vermieten könnte? Was wenn der Vermieter das Auto erst ab 14:00h zur Verfügung stellt, obwohl der Mieter es für 10:00h bestellt hat? Was, wenn man einen 9-Sitzer mit Dachgepäckträger und Kindersitzen bestellt hat, aber nur einen 5-Sitzer bekommt und keine Kindersitze dabei sind?

Jeder erwartet vom Vermieter die korrekte Erfüllung der Reservierung, ein sauberes, sicheres und möglichst neuwertiges und trotzdem billiges Auto. Aber dennoch meinen viele, dass sie trotz vertraglichem Verbot mit dem Auto machen können, was sie wollen. Frei nach dem Motto: „Es ist ja nicht meins.“

Dass der Autovermieter ein berechtigtes Interesse daran hat, dass seine Autos nicht vertragswidrig genutzt werden, wird leider allzu oft ignoriert.

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23 Kommentare

  1. Vielen Dank für die kompetente Abhandlung zu diesem Thema. Mir hat auch sehr gut die „moralische Komponente“ gefallen. Hierzu einmal unsere Erlebnisse aus dem November 22. Zunächst bei Cicar in Morro Jable unser Vorhaben angefragt, mit einem Mietwagen nach Cofete zu fahren. Das war wohl zu direkt gefragt und wurde gleich abgelehnt. Ein paar Meter weiter bei Autos Victoria wurde uns gleich für den nächsten Tag ein geländegängiger Allrader angeboten, zu einem fairen Preis. Hier war im Vertrag eindeutig das Befahren nicht-alsphaltierter Straßen erlaubt, einschließlich Versicherungsschutz. Der Suzuki Jeep war zwar recht betagt und hatte schon 225.000 Kilometer auf dem Tacho, aber für dieses Vorhaben ist es wohl das beste Auto gewesen.
    Was wir dann jedoch unterwegs beobachteten war erschreckend. Hunderte meist nagelneue Mietwagen bretterten über die üblen Schotterwege, ohne Rücksicht auf Verluste. Unten am Friedhof sahen wir sogar einen hochpreisigen tiefer gelegten Sportwagen, keine Ahnung wie der überhaupt dorthin gekommen ist. Es ist uns auch ein Rätsel, dass die Autovermieter das offenbar stillschweigend hinnehmen. Die Autos sind jedenfalls nach kurzer Zeit fertig. Die moralische Komponente stellten offenbar nur wir uns…

  2. Ich finde den Bus toll – und günstig!
    Morgens um 10 h ab Busbahnhof (parken) Morro, und nachmittags ca. 17 h zurück.
    Das reicht mir voll und ganz für den Naturstrand Coffete. 🤷‍♀️ Und sicher ist es auch noch.

    • @ Ilse, das ist, wie bereits unten in meinem Kommentar tatsächlich eine Alternative – ABER – zur Wahrheit gehört auch, dass man dann keinesfalls die Schönheiten der Westseite wirklich genießen kann, da der letzte Bus meines Wissens 16:30 zurückfährt. Vom Parkplatz bis Cofete oder Strand läuft man straffe 2,5 h, will man die Wanderung und die wunderschöne Strecke genießen, deutlich länger!

      Allerdings ist die Strecke vom Parkplatz deutlich entspannter als von Cofete zurück, da dort ein wirklich atem“raubender“ Anstieg zu bewältigen ist. Nicht wirklich schwer, aber anstrengend.

      Als reine Wanderung hin und zurück mit Villa Winter und „mal an den Strand“ – ok, aber will man das wirklich schöne des Barlovento Strandes erleben, muss man schon bis El Islote oder südlich zum El Roque laufen. Dann möchte man nicht bereits 16 Uhr an der Haltestelle stehen. Schon gar nicht im Sommer … im übrigen zählt in meinen Augen eine Strandwanderung von der kleinen Halbinsel zurück zum Srandparkplatz Cofete WÄHREND des Sonnenunterganges (bevorzugt im Winter) zu den größtmöglichen Naturschönheiten, welche die Insel zu bieten hat…

      Und dies ist leider dann an einen Mietwagen gebunden, wenn man nicht in den Dünen übernachten möchte… ;O
      Bus und Wanderung helfen da nicht weiter, und wenn der Vermieter die Fahrt, wie andere Kommentatoren hier berichteten, gegen Aufpreis oder generell erlaubt, sollte man dies nutzen. Immerhin wird ein weiteres unvergessliches Erlebnis hinzukommen: Eine nächtliche Rückfahrt durch die Serpentinen – Ohne Karawane … :o)

  3. …vielleicht wäre , nachdem Herr Winter diese Strasse vor 70-80 Jahren bauen ließ, mal eine Sanierung + Asphaltierung eine Idee. Wird aber wohl noch ein paar Jahrzehnte dauern oder nie was werden. Schade, ist so fantastisch dort.

    • Bloß nicht!

      dann lieber laufen, der Cofete Strand ist wohl der letzte Ort, der auf der Insel noch etwas Romantik versprüht, das liegt ausschließlich daran, dass die Piste so schlecht ist und eben doch einige abhält, dort mal die Gegend in knallbunten Schickimicki Kostümen zu überfluten.

      Mittlerweile gibt es mittags teils schon keinen Platz mehr in der Bar, wenn Buntgelaunte PolenKleinbusse dort einfallen…. Gott sei gedankt, dass die Jeeptouren in El Puertito entsprechende Lokale angemietet haben, und die Serpentine nach Cofete bis zum Strand / Villa Winter nur als Racing Strecke nutzen…..

  4. Wie immer sehr gut recherchiert, vielen herzlichen Dank! Auch wir fahren seit Jahren an den Strand nach Cofete bzw. an den Faro Punta Pesebre. Noch vor Jahren gab es die derzeitige „Völkerwanderung“ dort hin nicht. Der Ausbau der Straße samt täglicher Wässerung hat diesen Kolonnen erst ermöglicht. Vielen Dank auch für den moralische Aspekt! Bei Cicar gab es bisher noch keine Probleme, aber wenn mal etwas passiert…

  5. Es gibt auch Autovermietungen, bei denen man gegen Aufpreis von 10,- €/Tag (Stand August 2021/Costa Calma) nach Cofete fahren darf. Dies wird im Vertrag vermerkt und man bekommt dann ein Fahrzeug, das schon einige Beulen hat. Wir haben einfach danach gefragt und dann dieses angeboten bekommen.
    Das beste Geschäft mit den heimlichen Cofetefahrern macht die Autowaschanlage in Morro Jable :))

  6. Ich war vom 11-21.09 auf Fuerteventura und hatte bei Cicar über das Internet einen Mietwagen gebucht. Im Vertrag stand klar geregelt das nur auf Asphaltierten Straßen gefahren werden darf, da Reifenschäden und Schäden am Fahrzeug bei Verstoß zu Lasten des Kunden gehen. Da ich unbedingt mal nach Cofete fahren wollte habe ich während meines Aufenthaltes bei Cicar und 2 weiteren Anbietern nach einem Geländewagen gefragt, keine Chance gehabt. Man sagte mir das die Flotte aufgrund der Pandemie verkleinert wurde und keine Geländewagen mehr vorhanden sind. 🙄
    Als ich auf dem Weg dahin war habe ich nach ca 200 Metern nach dem Ende der Asphaltierten Straße umgedreht da ich meinem eigenen Auto dies auch nicht zumuten würde.

  7. Erstmal Danke für den Artikel, der ein Thema aufgreift, welches wohl schon immer und immer wieder auf heftigstes Interesse stößt und stoßen wird.

    Grundsätzlich ist ein Cofete Besuch bei einem Fuerteventura Urlaub ein Muss, umgekehrt wäre Fuerte, ohne jemals am Strand von Cofete gewesen zu sein, nicht wirklich die Reise wert, zumindest nicht, wenn man sich nicht ausschließlich auf den Hotelpool und das schöne Wetter beschränken will.

    Seit über 25 Jahren fahre ich möglichst mehrmals pro Aufenthalt an den zweifellos schönsten Naturstrand der Insel. Es ist nicht nur der eigentlich sehr schmucklose und für Neuankömmlinge trostlos wirkende Ort dieses Namens, sondern natürlich der gesamte Küstenabschnitt, der ja unfassbar mystisch ist und mit einmaliger Landschaft daherkommt . Und wer vom El Roque bis zum nördlichen Ende des Strandes, weit vorbei noch an El Islote wandert, weiß, wovon ich spreche…

    Verständlich also, dass es viele hierherzieht, auch wenn das erste mal mit dem Wagen sicher für ewig im Gedächtnis haften bleibt :O) Welches auf der ersten Strecke bis zum Pass unweigerlich entsprechend wachgerüttelt wird ;o)

    Im Laufe der vielen Jahre bin ich wohl an die 50 mal am Playa de Barlovento gewesen, habe es nicht einmal bereut, immerhin kann es oft passieren, das man von der sonnenüberfluteten Ostseite plötzlich in eine dichte Wolkendecke fährt, was sich allerdings frühestens auf der Höhe des Passes abzeichnet. Das gehört dazu, zumal es in meinen Augen die klimatisch stabilste Gegend der Insel ist, selbst nachts kaum an Temperatur verliert. Aber das ist ein anderes Thema.

    Wer also die Gegend individuell mit Fahrzeug erreichen möchte und dies ist natürlich die komfortabelste Möglichkeit, kommt um den Mietwagen nicht herum. Und hier sind @Thomas` Recherchen und Ausführungen außerordentlich hilfreich. Auf einen Nenner heruntergebrochen kann also tatsächlich alles in einem Satz beantwortet werden: Mit dem Vermieter (schriftlich) abklären, ob der gemietete Wagen für diese Strecke durch ihn freigegeben ist. Und das er bei Schäden aufkommt. So einfach dürfte das zu sein…

    Wenn es nach dem Aufkommen des Verkehrs auf dieser Strecke geht, scheint dies aber JEDER Verleiher in seinen Bestimmungen zu haben, anders kann man sich teils endlose Karawanen nicht erklären. Das erschreckende dabei ist, dass es sich dabei größtenteils um offensichtliche Neuwagen oder auch viele Kleinstwagen handelt, fast immer voll besetzt und in keinem Verhältnis zur Beschaffenheit der Strecke gefahren. Dies bestätigt die Aussage: „Egal was passiert, ist ja nicht mein Auto!“ Und das dürfte das eigentliche Problem sein, Verantwortungslos mit dem Eigentum anderer umzugehen…AUCH wenn es die oft leider überteuerten Wagen von „reichen“ Mietwagenfirmen sind.
    Ob und wie hoch die Pannen oder -unfallquote damit ist, kann ich nicht beurteilen. Auch kann ich sehr gut nachvollziehen, dass man unbedingt mal nach Cofete möchte, sei es auch auf Kosten der im Artikel erwähnten Risiken. Dann allerdings sollte man sich auch den Verhältnissen der Strecke anpassen, was eigentlich generell Voraussetzung ist. Oft habe ich weit über 100 Wagen auf dem Strandsandparklplatz gesehen, einige davon auch fest darin steckend..;O)

    Man sollte auch beachten, dass in manchen Jahren oder Monaten die Strecke (speziell BIS zum Pass) teils in einem hervorragenden Zustand ist, wenn sie mal wieder planiert wurde, zu anderen Zeiten in einem derartig schlechten Zustand, dass man bereits nach wenigen Kurven die Fahrt beenden möchte.
    Meines Erachtens gilt für das fahren nach Cofete der Grundsatz: Ich fahre auf eigenes Risiko und minimiere dies durch umsichtiges Fahren, am besten mit Einverständnis des Vermieters.

    Es ist natürlich Freiheit pur und ich selbst empfinde es als einen Höhepunkt jeder Reise, dort hinzufahren, habe aber auch längst einen alternativen Weg für mich entdeckt, nämlich zu Fuß über den ca 400m hohen Pass . Der Wagen kann kurz nach dem Ende der asphaltierten Piste auf einem großzügigen Parkplatz abgestellt werden. Von dort sind es ca 2,5h bis ins Dorf Cofete oder auch den Strand…(und ja..AUCH nochmal zurück ;o) ) Wenn man die Zeit des Tages ausnutzt, ist dies eine sehr erfüllende Wanderung, auf der immer auch genügend Zeit für ein Mittagessen in der Bar oder gar einer Wanderung zur Insel El Islote bleibt.
    Aber ok, dies ist natürlich eher für Fortgeschrittene, wer zum ersten Mal oder nur einmal Cofete sehen möchte, wird natürlich die Strasse mit der atembereubenden Serpentine bevorzugen.

    Auch gibt es noch die beiden Möglichkeiten mit der Safari Jeep Tour oder dem tatsächlich vorhandenen Linienbus direkt an den Strand zu kommen. Beides ist aber in meinen Augen nicht wirklich für einen ausgefüllten Tag geeignet, da die Schönheiten dieser Gegend mindestens einen kompletten Tag beanspruchen. Der letzte Bus fährt leider bereits kurz vor 5 vom Strand zurück , die Fahrt damit allerdings ist spektakulär und nichts für schwache Nerven 😉
    Die Jeeptour hat in meinen Augen den wenigsten Reiz, da sie nur ein Hin- und Herkarren der Touristen ist, diese werden am Strand und er Villa Winter für ein paar Minuten freigelassen, vorher gibts Mittag fassen an der Südspitze…also alles gesehen, aber nichts genossen …
    ist halt für jeden etwas dabei.

    Richtig Spaß macht die Gegend von Cofete aber wirklich nur mit einem entsprechenden Allrad Jeep, welcher die Strasse und auch die Pisten etwas abseits ohne Probleme nimmt. Aber das ist erstens oft unerschwinglich und zweitens meiner Ansicht nach sehr selten, dass derartiges vermietet wird. Und dann noch das non plus ultra … abends „zu spät zum Wagen zurückkehren“ und im zufällig mitgebrachten Zelt oder dem Wagen selbst übernachten „müssen“… aber ok…..dazu braucht man keinen großen Jeep….

  8. Hallo Thomas,

    das mit den maximal 10mm Profiltiefe ist sicherlich ein Tippfehler und sollte mindestens 10mm heißen?
    Viele Grüße, André

    P.S. Am Montag in 2 Wochen ist es endlich wieder soweit bei uns!

    • @André Zimmermann, nein, es ist kein Tippfehler. So steht es im Original-Text der Verordnung: „…. Requisitos técnicos: deberán poseer tracción en las dos o cuatro ruedas, tener un peso inferior a 3,5 Tm y llevar neumáticos aptos para firme de tierra o de tipo mixto y cuya profundidad de surco sea igual o inferior a 10 mm.

  9. Schön daß ihr das Mal aufgedröselt habt.
    Das kein allgemeines Verbot besteht die Piste zu benutzen ist den meisten glaube ich klar, mit den Mietwagen war es mir persönlich auch immer klar das es bei fast allen die Klausel (Abseits asphaltierter Straße) gibt,mir ist keiner bekannt der sie nicht hat.
    Leider gibt es in den diversen Foren immer wieder Spezialisten die das bestreiten und Leute die skeptisch sind dazu animieren es trotzdem zu tun .
    Wenn man sie dann freundlich darauf hinweist werden sie meist noch ausfällig.
    Es werden zwar trotzdem hunderte Mietwagen Richtung Cofete Rollen aber es sollte jedem klar sein das ,dass unter Umständen ein sehr teurer Ausflug werden kann

    • Wer die Strecke nach Cofete mit dem Auto selbst fährt macht ja dann keinen Erholungsurlaub mehr.Oder?
      Eher Abenteuerurlaub.
      Und wenn dann noch jemand im Auto mitfährt hat er auch eine große Verantwortung.
      Bin einmal mit einer Tour im Bus mitgefahren. Und da ging mir schon manchmal der Stift.

  10. Dies hier ist schon ein sehr ausführlicher Artikel; zu einem total relevanten Thema.
    Wenn man „die Kolonnen“ betrachtet – die sich stetig auf dem „Weg ins Nichts“ begeben…
    Ich kann mir auch sehr gut vorstellen – dass sich schon sehr viele Pistenhelden im Nachgang ( berechtigt ) fragen wieso sie diese Strecke auf sich genommen haben…
    – die meisten Fahrer würden wohl mit dem eigenen PKW diese Strecke NICHT auf sich nehmen – ist nat. nur eine Vermutung;

    UND: Als Autovermieter würde ich u.a. „genau diese Strecke“ im Mietvertrag benennen (und mich von der Haftung ausschließen) allerdings DAS KLEINE STÜCKCHEN ( Hotel La Pared ) bis hin zum Meer erlauben…)))

    Grüße

      • @gravedigger: bei meiner letzten Anmietung über Goldcar (ist allerdings schon drei Jahre her) war für 15€ Aufschlag pro Tag das Befahren von Pisten vertraglich erlaubt. Ohne diesen Zuschlag hat man sich im Kleingedruckten vertraglich zu einer Konventionalstrafe von 200€ verpflichtet. (Und gerüchteweise !!! soll seinerzeit auch ein Angestellter auf dem Pass nach Cofete die Goldcarkennzeichen später mit den Verträgen abgeglichen haben……….)

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