Fuerteventura und die alten Römer: Ausgrabungen auf Insel Lobos sollen fortgesetzt werden

Römer-Lobos-Fuerteventura-Purpur

Nicht nur im 21. Jahrhundert ist der Norden Fuerteventuras bei Geschäftsleuten und Auswanderern aus Italien sehr beliebt.

Archäologische Ausgrabungen haben den Nachweis erbracht, dass die alten Römer Fuerteventura schon mindestens seit dem 1. Jahrhundert vor Christus kannten und sich sogar auf der Insel Lobos niedergelassen haben.

Die Ausgrabungen, die an zwei Fundstellen auf der Insel Lobos bisher durchgeführt wurden, haben sehr bedeutsame Entdeckungen zutage gefördert. Die Funde unterstützen die Theorien bezüglich der Anwesenheit der Römer auf den Kanarischen Inseln und sind daher für die Geschichtsforschung von internationaler Bedeutung.

Die Abteilung für historisches Erbe der Inselregierung von Fuerteventura und die Abteilung für Museen der Inselregierung von Teneriffa haben nun eine Vereinbarung getroffen, die Ausgrabungen auf der Insel Lobos fortzusetzen, weil sie diese für die wichtigsten der gesamten kanarischen Inseln halten.

Fabrik zur Herstellung von Purpurfarbstoff vor Fuerteventura

Die Gegenstände, Strukturen und Überreste, die auf der Insel Lobos gefunden wurden, lassen den Schluss zu, dass die Römer dort eine Manufaktur zur Herstellung von Purpur-Farbstoff betrieben. Die Funde wurden auf einen Zeitraum zwischen dem ersten Jahrhundert vor und den ersten Jahrhundert nach Christus datiert.

Bei der Fundstelle Lobos I fand man Keramikgefäße römischer Herkunft, die auf Töpferscheiben herstellt worden waren. Außerdem fand man Metallgegenstände aus Bronze, Eisen und Blei sowie Steinwerkzeuge, die dem Herstellungsprozess von Purpur zuzuordnen sind. Haufenweise Überreste von Purpurschnecken, die es damals reichlich in den Gewässern von Fuerteventura gegeben haben dürfte, sprechen ebenfalls für die These der Purpurfabrik.

Reste von Koch- und Tischgeschirr und Feuerstellen sprechen ebenfalls für eine mindestens saisonale Besiedlung durch die Römer.

Der Purpurfabstoff war bereits seit dem 2. Jahrtausend vor Christus eine begehrte Handelsware. Purpur war ein Symbol für Luxus und Macht und somit neben Gold eines der wichtigsten Statussymbole. Entsprechend teuer war der Farbstoff, zu dessen Gewinnung rund 8.000 Schnecken pro Gramm ihr Leben lassen mussten.

Nur der hohe Preis des Purpurfarbstoffs konnte eine Expedition zu den Kanaren bis ans Ende der damals bekannten Welt rechtfertigen.

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1 Kommentar

  1. Ein spannendes Projekt für historisch Interessierte. Es wird sich vermutlich herausstellen, dass die ersten Seeleute Phönizier waren und vielleicht schon früh aus der Levante oder später aus Karthago oder Cádiz/Gadir gekommen waren. Die „alten Römer“ waren eher bescheidene Seefahrer, sie haben das Purpur-Geschäft nach den siegreichen Punischen Kriegen übernommen.

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