Geisterschiffe kennt man eigentlich nur als Grusel-Elemente aus Piratenfilmen. Doch auch im echten Leben ist ein Geisterschiff, also ein Schiff, das führerlos auf dem Meer treibt und auf dem sich keine Menschenseele befindet, etwas Gespenstisches. Schließlich steckt hinter jedem Geisterschiff ein Geheimnis, eine unbekannte Geschichte, die für Kapitän, Steuermann und den Rest der Besatzung in den seltensten Fällen gut ausgegangen ist.
Und so gab auch ein Katamaran, der am 29. März 2022 menschenleer auf die Küste von Fuerteventura zutrieb, zunächst Rätsel auf. Gegen 12:50h verständigte der Hafenmeister des Hafens von Corralejo die Guardia Civil über das mutmaßlich führerlose Sportboot zwischen Lanzarote und Fuerteventura.
Die Beamten der Guardia Civil machten sich mit dem leichten Patroullienboot S-36 sofort auf in Richtung des mutmaßlichen Geisterschiffes, um die Situation aufzuklären.
Rund 4 Seemeilen vor der Küste entdeckten sie den 13 Meter langen und 7,5 Meter breiten Katamaran. Der Verdacht, dass sich niemand an Bord befand, sollte sich bestätigten. Niemand reagierte auf akustische Signale und Funkrufe der Beamten. Außerdem stellten die Beamten fest, dass das Beiboot unvollständig herabgelassen war und auf die Wellen schlug.
Daraufhin beschlossen die Polizisten, an Bord zu gehen. Sie durchsuchten den Katamaran und konnten tatsächlich niemanden vorfinden. Der Autopilot war auf einen Kurs von 217 Grad einstellt. Der Katamaran dümpelte mit einer Geschwindigkeit von 1,6 Knoten auf die Küste von Fuerteventura zu.
Die Beamten übernahmen das Steuer und nahmen Kurs auf den Hafen von Playa Blanca auf Lanzarote. Gleichzeitig leiteten sie Ermittlungen ein, um herauszufinden, wer für das Boot verantwortlich ist.
Glücklicherweise stellte sich heraus, dass der Skipper, ein Franzose, bereits schwimmend die Küste von Lanzarote erreicht hatte. Unter welchen Umständen er über Bord gegangen war, ist noch unklar. Auch wie weit der Mann schwimmen musste, um sich zu retten, ist nicht bekannt.
Offenbar hatte der Mann sich als Einhandsegler nicht mit einer sogenannten Lifeline, einer Sicherheitsleine, an Bord festgemacht. Aber immerhin hatte eine eine Schwimmweste angelegt, die im möglicherweise das Leben gerettet hat.
Die Guarda Civil übergab das Boot im Hafen von Playa Blanca an seinen Eigentümer, der es anschließend in die Marina Rubicón zurück fuhr.
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