Wasserproblem in Costa Calma: Gemeinde einigt sich mit FuertCan auf eine vorläufige Lösung

Costa Calma Wasserproblem Lösung

Offenbar war der Druck der betroffenen Bürger und Medien auf die Politik und das Unternehmen FuertCan in den vergangenen Tagen so groß, dass man sich zusammen gesetzt und eine, wenn auch provisorische, Lösung für die Probleme bei der Wasserversorgung in Teilen von Costa Calma gefunden hat.

Erst am Sonntag hatte die Fuerteventura-Zeitung darüber berichtet, dass sich die Anwohner mehrerer Wohnanlagen seit Wochen über eine mangelhafte Versorgung mit Leitungswasser beklagt hatten.

Am Nachmittag des 10. Mai 2022 hat die Gemeinde Pájara in einer Pressemitteilung bekannt geben, dass es am Vormittag ein Treffen zwischen Gregorio Pérez als Inhaber der für die Wasserversorgung zuständige Firma FuertCan und dem Bürgermeister von Pájara, Pedro Armas gab. Bei dem Gespräch waren auch der Gemeinderat für Infrastruktur, Alexis Alonso, und die Gemeinderätin für Wasserversorgung und Strände, Dunia Alvaro anwesend.

Man habe in diesem Gespräch „die Leitlinien für einen einstweiligen Konsens festgelegt, um die Probleme so schnell wie möglich zu lösen.

Der Bürgermeister erklärte, dass diese Annäherung und Gemeinde es ermögliche, dass die Einwohner in Costa Calma nicht mehr unter den Problemen und Ausfällen der Wasserversorgung leiden müssten, bis eine endgültige Vereinbarung für die Beendigung der Probleme getroffen werden kann.

Diese einstweilige Vereinbarung sieht vor, dass das Unternehmen [FuertCan] zusagt, die Schäden an den Wasserleitungen in Costa Calma zu reparieren.

Wir feiern, dass es Dank eines Dialogs und eines Konsens gelungen ist, eine Vereinbarung zum Wohle der Anwohner zu treffen, erklärte der Bürgermeister von Pájara, und „auch wenn es einige Zeit dauern werde, bis die Situation endgültig gelöst ist und eine formale Vereinbarung getroffen ist, sei dies der richtige Weg zu einer Verständigung beider Parteien.“

Wir drücken den Anwohnern von Costa Calma die Daumen, dass nun die Wasserversorgung in den kommenden Tagen wieder hergestellt wird und dann auch stabil funktioniert.

Allerdings glauben wir auch, dass die Eigentümergemeinschaften weiterhin in der Pflicht sind, in ihren Anlagen Wasserspeicher und Pumpen zu installieren bzw. wieder in Betrieb zu nehmen, um in Zukunft besser gegen Ausfälle der Wasserversorgung gewappnet zu sein.

Schließlich ist auch dann, wenn die Gemeinde mit umfassenderen Reparaturarbeiten am Leitungsnetz in Costa Calma beginnt, auch in Zukunft mit vorübergehenden Beeinträchtigungen zu rechnen.

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9 Kommentare

  1. Ich habe den Eindruck das Gesetz zur Verpflichtung der Wasserbevorratung ist eine praktische Ausrede für die Verantwortlichen die Mißstande in der Wasserversorgung nicht ausreichend in Angriff nehmen zu müssen.
    Ein funktionierendes Wassernetz müsste im 21. Jahrhundert doch hinzubekommen sein. Man kann immer wieder nur den Kopf schütteln.
    Außerdem bringen die Wasserspeicher ein erhöhtes Legionellenrisiko mit sich, und sind deshalb auch keine 1A Lösung aus meiner Sicht.

    • Auf Fuerteventura stammen 100% der Trinkwasserversorgung aus Meerwasserentsalzungsanlagen. Diese müssen kontinuierlich, also 24 Stunden am Tag laufen. Ein Hoch- und Runterfahren erfolgt nur zu Wartungszwecken dauert relativ lange. Wenn die Anlagen täglich für mehrere Stunden ausgeschaltet würden, hätte dies eine Zerstörung der Membranen zur Folge. Da aber die meisten Menschen nachts schlafen und entsprechend kein Wasser verbrauchen, die Anlagen aber rund um die Uhr laufen müssen, bleibt keine andere Möglichkeit, als Wasser zwischenzuspeichern. Da aber jede technische Anlage auch mal ausfallen kann und hin und wieder gewartet werden muss, ist es absolut sinnvoll, dass auch bei einem ansonsten modernen System private Zwischenspeicher vorgesehen werden. Die meisten Haushalte auf Fuerteventura und den Kanaren erfüllen die Verpflichtung zur Wasserbevorratung. Dennoch gibt es auf den Kanaren insegesamt pro Jahr nur rund 20 Fälle von Legionelleninfektionen (meldepflichtige Erkrankung). Damit sind die Kanaren die Region Spaniens mit der niedrigsten Legionelleninzidenz. Die Inzidenz auf den Kanaren liegt bei 0,9 pro 100.000 Einwohner. In Deutschland liegt die Inzidenz übrigens mit 1,7/ 100.000 fast doppelt so hoch. Auf Fuerteventura dürfte die Inzidenz sogar niedriger sein als im kanarischen Durchschnitt. Hintergrund: die Keime kommen natürlich im Grundwasser oder Oberflächengewässern vor. Diese dienen aber auf Fuerteventura nicht nur Trinkwasserversorgung.

  2. Schön, dass sich die Verantwortlichen bzgl. eines so wichtigen Themas zusammensetzen. Allerdings besteht das Problem nicht nur in Costa Calma. Wir waren die letzten Jahre in La Lajita. Unsere Ferienwohnung hat wohl keine Wasserreserven. Letztes Jahr hatten wir schon zeitweise kein Wasser aus der Leitung. Dieses Jahr haben wir direkt zu Beginn 30 L abgefüllt und hatten somit wenigstens die Möglichkeit bei Ausfall den Toilettenspülkasten manuell zu befüllen. Wird wohl in Zukunft eine wichtige Entscheidungsfindung sein, ob eine Ferienwohnung über entsprechende Wasserreserven verfügt. Denn große Geschäfte benötigen eben einen vollen Spülkasten :-).

  3. Elisabeth und Günter
    Es freut uns sehr dass für dieses Problem eine Zwischenlösung gefunden wurde.
    Vielen Dank den beteiligten Parteien.
    Ich hoffe sehr das die fehlende
    Wasserspeicherung in unserer Anlage sobald und rasch als möglich in Angriff genommen wird.Es war mehr als eine unangenehme Erfahrung nur nachts Wasser Verfügung zu haben.

  4. Kurzer Exkurs ins spanische Baurecht:
    Bei der Erschließung einer Urbanización muß der Erschließungsträger zwingend auf seine Kosten ZUERST sämtliche Infrastruktur erstellen. ERST wenn sie fertig ist, darf die Gemeinde nach erfolgter Kontrolle die Baugenehmigungen für Gebäude erteilen . Gleichzeitig geht die Infrastruktur in ihren Besitz über. Pájara hat aber in der Vergangenheit Genehmigungen -rechtswidrig- schon erteilt, obwohl die Infrastruktur nicht erstellt war. In La Pared wurde im Urteil festgestellt, daß sie damit verantwortlich ist und die Infrastruktur jetzt auf ihre Kosten nachträglich zu erstellen hat. Die Eigentümer können hierfür nicht mehr herangezogen werden, denn sie haben beim Kauf der Immobilie rechtlich ein vollständig erschlossenes Grundstück bezahlt. Gewinner sind die Erschließungsträger, denn sie haben mit „Unterstützung“ der Gemeinde ihre Gewinnspanne erheblich vergrößert. Die Gemeinde könnte Erschließungskosten vielleicht einklagen, aber in den meisten Fällen gibt es die Erschließungsträger nicht mehr, sind verschuldet, nicht auffindbar etc. Leere Grundstücke innerhalb einer Urbanización ohne vollständige Infrastruktur bekommen auf der oben erläuterten Rechtsgrundlage übrigens keine Baugenehmigung mehr. Eine unendliche Geschichte …

    • Über die Frage, ob die heutigen Eigentümer für die Erschließung nicht doch noch zur Kasse gebeten werden können, hat noch kein Gericht entschieden. Schließlich werden alle Grundstückeigentümer innerhalb einer sogenannten Junta de Compensación quasi selbst zum Mitglied des Erschließungsträgers. Allerdings ist die Situation in jeder einzelnen Urbanisation höchst unterschiedlich. Deshalb kann man dazu keine allgemein verbindliche Aussage treffen. Ein Versprechen des Grundstücksverkäufers gegenüber einem Grundstückskäufer, die Erschließungskosten zu übernehmen, entbindet den Grundstückskäufer gegenüber Dritten, also z.B. der Gemeinde, noch lange nicht von einer eventuelle Pflicht zur Übernahme der Kosten. Sobald die Gemeinde die Infrastruktur hergestellt hat, gibt es keinen Grund mehr, warum noch unbebaute Grundstücke keine Baugenehmigung bekommen sollten.

    • Eine unendliche Geschichte – das ist wohl war, die Costa Calma ist voll mit Bauwerken, bei denen es bei der Erstellung bzw. Anbau oder Renovierung zu Ungereimtheiten gekommen ist. Nehmen wir doch mal als Beispiel die ehemalige Villa Esmeralda und das Playa Paraiso oben am Berg oberhalb des Surfcenters Rene Egli.

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