Experten erwarten Rückkehr der Kopfläuse auf Fuerteventura

Kopflaus-Fuerteventura-Kanaren

Die Kopflaus hatte es schwer auf Fuerteventura, als es noch strenge Coronamaßnahmen an den Schulen gab. Sozialer Abstand und Unterricht in festen „Blasen“ mit immer denselben Schülern verhinderte fast zwei Jahre lang, dass die Kinder die unbeschwert ihre „Köpfe zusammenstecken“ konnten.

Dies hat zweifelsfrei auch die Inzidenz der sogenannten Pedikulose, also den Läusebefall durch die Kopflaus (Pediculus humanus capitis) bei Kindern gesenkt. Denn ohne engen Kontakt kann sich das flügellose Insekt nicht von Mensch zu Mensch fortbewegen.

Mit der Rückkehr der Normalität nach der Coronapandemie und dem Beginn des neuen Schuljahrs auf Fuerteventura halten die Experten des spanischen Farmaunternehmens Cinfa auch eine Rückkehr der Kopflaus für „vorhersehbar“.

Eine Studie der Spanischen Gesellschaft für klinische, familiäre und gesellschaftliche Pharmazie (SEFAC) aus dem Jahr 2019 hatte ergeben, dass etwas mehr als die Hälfte (50,7%) aller Kinder in Spanien zwischen 3 und 12 Jahren in den vergangenen drei Jahren mindestens einmal einen Befall durch die Kopflaus erlebt haben. Dabei lag der Anteil bei den Mädchen mit 55,8% sogar etwas höher als bei den Jungs (47,5%).

Über 90% der befragten Eltern gaben an, dass sie glaubten, dass ihr Kind sich die Läuse in der Schule eingefangen hat.

Da das soziale und gesundheitliche Miteinander jetzt wieder dasselbe ist wie vor der Pandemie, „wird die Pediculose wieder ein Gesundheitsproblem mit hoher Inzidenz in spanischen Klassenzimmern und Haushalten sein“, glaubt der Arzt des Unternehmens Cinfa, Julio Maset.

Nur 17% der Familien behandelt die Pedikulose korrekt

Ein Kopflausbefall ist grundsätzlich relativ einfach zu behandeln.

Doch obwohl die Kopflaus bei Kindern in Spanien weit verbreitet ist, wissen zwei von drei Eltern nicht, was genau zu tun ist, wenn der Fall der Fälle bei ihrem Kind eintritt.

9 von 10 Familien leiten eine Behandlung ein, wenn sie bei ihrem Kind eine Pediculose feststellen. 96,4% glauben, bei der Behandlung gemäß der Packungsbeilage alles richtig zu machen.

Doch die Realität sieht anders aus. Gerade einmal 17% der Familien, die eine Behandlung durchführen, machen dies auch wirklich korrekt.

Auch die Prävention z.B. durch Repellentien (Abwehrmittel) ist nicht weit verbreitet, selbst wenn ein akuter Befall im persönlichen Umfeld bekannt geworden ist.

Doch die fehlerhafte Anwendung von Insektiziden gegen die Kopflaus stellt eine Gefahr dar, ähnlich wie die falsche Anwendung von Antibiotika: Sie führt zur Bildung von Resistenzen und macht die eigentlich einfache Behandlung der Pediculose in Zukunft möglicherweise schwieriger.

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1 Kommentar

  1. Obwohl es auf den ersten Blick sicher nicht so scheint, in meinen Augen dennoch ein kongenial verfasster Beitrag. Inklusive Grafik, die Ihresgleichen sucht.

    Ein derart „lausiges“ Thema so unterhaltsam aber auch informativ rüberzubringen, ist einfach geschliffene Rhetorik.

    …und wem gelingt es eigentlich immer wieder, derart unscheinbar wirkende, aber schlichtweg geniale Bildkunstwerke zu erschaffen? Eine Nominierung zum DesignerOscar ist tatsächlich überfällig.
    Themen mit stets kreativem Erlebnisfaktor so unaufdringlich durch Bildmontage zu untermalen, verdient meinen höchsten Respekt!

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