Was der evangelische Pfarrer auf Fuerteventura mit einem deutschen Schäferhund gemeinsam hat

Soy_pastor_aleman

Von Pfarrer Johannes Dübbelde:

Liebe Leserinnen und Leser,

Seit dem 1. Oktober bin ich nun Tourismuspfarrer der Evangelischen Kirche in Deutschland für die deutschsprachigen Menschen auf der Insel Fuerteventura.

Außerdem bin ich ein Deutscher Schäferhund!

Mit genau diesen Worten habe ich mich jedenfalls in einem waghalsigen Versuch, mich der spanischen Sprache zu bemächtigen, allen Ernstes zu einem Mitglied des Beirats unserer Tourismusgemeinde vorgestellt.

Da ich über keinerlei Spanischkenntnisse verfüge, aber trotzdem unbedingt Spanisch sprechen wollte, habe ich mir aus meinen halbwegs vorhandenen Latein- und Französischkenntnissen flugs mein eigenes Spanisch zusammengebastelt um zu sagen, dass ich der „neue“ Tourismuspfarrer bin.

Und dabei ist nun mal ein „Soy Pastor Aleman“ herausgekommen, also, wie ich dachte, ein „Ich bin Pfarrer oder Pastor aus „Alemania“. Leider hatte ich damit die Rechnung ohne Kenntnis der spanischen Sprache gemacht.

Auf spanisch heißt „Pastor Aleman“ nämlich klipp und klar „deutscher Schäferhund“. Was ja irgendwie auch naheliegend ist, weil Schäferhunde auch Schafe hüten. Womit sie sogar ein bisschen verwandt sind mit Pfarrern oder Pastoren, von denen es ja auch heißt oder erwartet wird, dass sie die sog. „Schäfchen“ ihrer jeweiligen Gemeinde hüten sollen.

Wie auch immer. Am Ende des Gesprächs legte mein Gegenüber mir geflissentlich ans Herz, ich möge mich doch, wenn ich mich schon an der spanischen Sprache versuchen wolle, doch besser als „Cura lutherano“ bezeichnen. Das sei nämlich in spanischen Ohren eine klare Ansage: Der ist Pfarrer, und zwar einer, der irgendwas mit Martin Luther zu tun hat, den hier in Spanien auch viele kennen.

Cura?

Bei diesem Wort machen meine Gedanken schon wieder Sprünge. Heißt das womöglich, dass ich als Pfarrer und Seelsorger auch etwas mit Kuren zu tun haben könnte, vielleicht sogar mit Heilung oder Heilkuren? Assoziationen legen sich nahe.

Tatsächlich sind Priester, Mönche, Pfarrer und Pastoren im Laufe der Religionsgeschichte immer wieder ganz eng mit dem Thema Heilung in Verbindung gewesen. Sebastian Kneipp (1921-1897) zum Beispiel war ein katholischer Priester, der als Kaltwassertherapie betreibender Hydrotherapeut und Naturheilkundler mit seinen Kneipp-Kuren weltberühmt geworden ist. Oder Albert Schweitzer (1875-1965). Der war u.a. beides, nämlich evangelischer Pfarrer und sogar Chefarzt eines Krankenhauses.

Von Jesus wird berichtet, dass er sehr oft Kranke gesund gemacht hat und insofern Arzt war, aber nicht nur das. Noch wichtiger als Knochen zu flicken oder sonstiges zu kurieren war für ihn, dass die Seele der Menschen gesund ist. Letzteres hatte für ihn sogar Priorität. Im Markusevangelium (Markus 2,1-12) wird davon berichtet, dass ihm bei einem Besuch in Kapernaum vier Freunde eines Behinderten im unmittelbaren Wortsinn auf`s Dach gestiegen sind, weil sie unbedingt wollten, dass er ihren behinderten Freund gesund macht. Anstatt aber den Kranken ruckzuck auf die Beine zu bringen hat Jesus mit dem Behinderten erst mal das Gespräch gesucht. In diesem Gespräch hat er dem Kranken seine Sünden vergeben.

Hallo, könnte man da jetzt sagen. Haben wir da richtig gehört? Jesus soll einen Kranken wieder gesund machen, aber anstatt gleich ans Werk zu gehen vergibt er dem erst mal ganz locker seine Sünden. Was soll das?

Die moderne Heilkunde weiß inzwischen sehr wohl darum, dass es zwischen körperlicher Gesundheit und seelischem Wohlbefinden einen ganz engen Zusammenhang gibt. Nicht selten sind körperliche Krankheiten sind sogar die direkte Folge von seelischen Beschwernissen. „Psychosomatische Beschwerden“ sagen Fachleute dazu.

Nun werden Sie werden Sie mich vielleicht fragen: Was machst denn Du jetzt hier auf der Insel? Ich kann dazu nur sagen: Keine Angst. Als Arzt kann ich mich nicht betätigen, denn ich bin kein Mediziner, aber: Ein Seel-Sorger, das will ich gerne sein.

Wer möchte, kann mich gerne kontaktieren.

So viel mal für’s Erste!

Ihr Pfarrer, Pastor oder Cura

Gez. Johannes Dübbelde

Pfarrer Johannes Duebbelde mit Frau Silke
Pfarrer Johannes Dübbelde mit Frau Silke

Die Evangelische Tourismusgemeinde auf Fuerteventura

Hier auf Fuerteventura ist der Inselpfarrer telefonisch unter der Rufnummer unter +49 172 6848621 sowie unter (+34) 928 875 247 zu erreichen. Sollten Sie eine Nachricht hinterlassen müssen, geben Sie bitte Ihre Rufnummer zum Rückruf an, diese wird nicht angezeigt.
Per E-Mail ist Pfarrer Dübbelde unter [email protected] oder [email protected] zu erreichen. Evangelisches Tourismuspfarramt, Costa Calma, Adresse: C/ Artistas Canarios 1/ D30, E-35627 Costa Calma.

In den kommenden Tagen werden wir eine gesonderte Seite für die Kirche auf Fuerteventura anlegen. Dort sind dann die aktuellen deutschsprachigen Gottesdienst- Orte und Zeiten angegeben.
Aktuell findet Ihr diese unter folgendem Link: Evangelisches Tourismuspfarramt Fuerteventura: Start der Gottesdienstsaison, Vorstellung Pfarrer

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