Bürgermeister fordert Aufnahme des Namens Pájara in den spanischen Duden

RAE-Pajara

Der Bürgermeister von Pájara, Pedro Armas, hat die Königliche Spanische Akademie (Real Academia Española/ RAE) aufgefordert, den Namen des Ortes bzw. der Gemeinde Pájara in die Liste der Definitionen in ihr Wörterbuch der spanischen Sprache aufzunehmen.

Armas machte diese Forderung auf der größten spanischen Tourismusmesse, der FITUR in Madrid, bekannt. Einen entsprechenden Antrag habe er an den Direktor der RAE, Santiago Muñoz Machado, gerichtet.

In einer Pressemitteilung der Gemeinde ließ Armas mitteilen, dass es bei der Angelegenheit um „historischen Anstand“ gehe und dass man nicht zulassen dürfe, dass die Kinder der Gemeinde in der Beschreibung der Bedeutungen des Wortes „pájara“ nicht den Ort finden, in dem sie leben.

Das Wörterbuch (Diccionario de la Lengua Española/ DLE) der RAE ist das Standardwerk der spanischen Sprache und setzt wie der deutsche Duden verbindliche Regeln für Rechtschreibung und Wortbedeutungen.

Laut DLE hat das Wort „pájara“ als weibliche Form von „pájaro“ mehrere Bedeutungen:

  1. (kleiner) Vogel
  2. listige Person mit sehr wenig Skrupeln
  3. plötzlicher Leistungseinbruch durch Hypoglykämie (zu niedriger Blutzuckerspiegel) beim Ausdauersport
  4. in der spanischen Region Jaén steht pájara für das weibliche Rebhuhn

In der Pressemitteilung wird der Bürgermeister weiterhin wie folgt zitiert: „Wir müssen die Dinge zurechtrücken und wir sind überzeugt, dass die RAE uns in einer kommenden Revision als das definiert, was wir sind: als die wirtschaftliche Hauptstadt Fuerteventuras oder als der Ort mit dem größten Talent, den Tourismus zu bedienen“. „Definitionen gibt es viele und vor allem viel logischere“, ergänzt der Bürgermeister.

DLE führt keine Eigennamen auf

Eine Tatsache scheint der Bürgermeister von Pájara bei seiner Forderungen völlig übersehen zu haben: Das DLE führt keinerlei Eigennamen auf.

Auch die Gemeinden „La Oliva“ und „Antigua“ auf Fuerteventura müssen sich damit abfinden, dass ihre Namen im Wörterbuch der spanischen Sprache als „Olive“ bzw. „Olivenbaum“ oder als die „Alte“ definiert werden.

Und selbst das Wort „Fuerteventura“ ist im DLE nicht aufgeführt.

Wahlkampf?

Im Mai 2023 finden in Spanien, also auch auf Fuerteventura, unter anderem die Kommunalwahlen statt. Es ist daher verständlich, dass der Bürgermeister jede vermeintlich positive Schlagzeile generiert, die er bekommen kann.

Mit einer Aussage hat der Bürgermeister sicher recht: „Definitionen gibt es viele“. Doch statt als „wirtschaftliche Hauptstadt Fuerteventuras“ könnte das DLE Pájara auch als die „Gemeinde mit den größten Schwierigkeiten bei der Umsetzung von Gerichtsurteilen bezüglich der Übernahme von Urbanisationen“, die „Gemeinde mit den trockensten Wasserhähnen“ oder die „Gemeinde, die das wichtigste Sportereignis Fuerteventuras verliert“ definieren.

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4 Kommentare

  1. Herr Armas ist ein Künstler. Er macht Nebenschauplätze auf die ihm positive Nachrichten bringen um von den wirklichen Problemen der Gemeinde abzulenken. Meines Wissens nach wohnt er nicht an der Costa Calma.

  2. Da ist jemand größenwahnsinnig!
    Anders kann ich mir die riesige Lücke zwischen seiner Aufforderung an die RAE und seiner Politik (siehe Wasserverschwendung) nicht erklären.

    Deswegen fände ich die Definition der FV auch echt lustig, wenn es nicht so traurig wäre:
    „Mit einer Aussage hat der Bürgermeister sicher recht: „Definitionen gibt es viele“. Doch statt als „wirtschaftliche Hauptstadt Fuerteventuras“ könnte das DLE Pájara auch als die „Gemeinde mit den größten Schwierigkeiten bei der Umsetzung von Gerichtsurteilen bezüglich der Übernahme von Urbanisationen“, die „Gemeinde mit den trockensten Wasserhähnen“ oder die „Gemeinde, die das wichtigste Sportereignis Fuerteventuras verliert“ definieren.“

    Wo wohnt Pedro Armas eigenlich? In Pájara? Vielleicht sogar in Costa Calma?

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