Auch auf Fuerteventura: Demonstration gegen die Jagd mit Hunden

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Wie bereits in zahlreichen europäischen Städten zuvor findet Anfang Februar 2023 auch auf Fuerteventura eine Demonstration gegen die Jagd mit Hunden statt. Seit 2010 gehen die Unterstützer der spanischen Initiative NAC („No A la Caza“ / dt.: „Nein zur Jagd“) regelmäßig Ende Januar/ Anfang Februar auf die Straße, um gegen den Jagd-„Sport“ im Allgemeinen zu protestieren. In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt auf einer Reform des derzeitigen Tierschutzgesetzes, das Tiere, die zur Jagd eingesetzt werden, nicht mit einschließt. Dies gilt besonders für die Galgos Españoles und kanarischen Podencos.

Die ursprünglich vom spanischen Adel gezüchteten schlanken Jagdhunde werden heute sowohl auf dem Festland als auch auf den kanarischen Inseln traditionell zur Jagd auf Hasen eingesetzt und gelten dabei jedoch vielen Hobbyjägern als Gebrauchsgegenstand. Das Training ist meist über die Maßen hart und viele Hunde werden, sobald sie zu alt für die Jagd sind oder nicht den Erwartungen der Halter entsprechen, ausgesetzt, in Brunnenschächte geworfen oder an Bäumen aufgehängt. Laut einer Schätzung der regierungsunabhängigen Affinity-Stiftung „werden jedes Jahr mehr als 114.000 Hunde während oder nach der Jagdsaison ausgesetzt“ und rund 50.000 Galgos „entsorgt“, sprich getötet.

Gesetzes Hick-Hack

Im Januar 2022 wurden Haustiere in Spanien per Gesetz erstmals als fühlende Wesen anerkannt, im August verabschiedete der Ministerrat das „Nueva ley de Bienestar Animal“ (Neues Gesetz zum Wohlbefinden der Tiere), das auf Basis der Agenda 2030 gefördert wird. Innerhalb der sozialistischen Regierungspartei wuchs die Befürchtung, mit dem neuen Gesetz die traditionelle Wählerbasis der ländlichen Gegenden zu vergraulen – weshalb man noch im Dezember einen Änderungsantrag nachreichte, der explizit Jagdhunde und andere Tiere, die zu traditionellen Zwecken eingesetzt werden, von dem Schutzgesetz ausschließt.

Dagegen zieht nun die NAC, in der sich über 300 Tierschutzorganisationen, Verbände und politische Parteien zusammengeschlossen haben, mit einem Reformvorschlag ins Feld. Ihrem Aufruf folgend protestieren in diesem Jahr 44 spanische, fünf deutsche und drei französische Städte, sowie Zürich (Schweiz), Den Haag (Niederlande) und Warschau (Polen). Ziel der Initiative ist es, mit dieser, seit Gründung größten Veranstaltung öffentlich wirksam gegen die negativen Folgen der Jagd, wie die Misshandlung von Windhunden und anderen Hunderassen, vorzugehen.

Dass der Reformvorschlag der NAC gute Chancen auf Erfolg hat, zeigen Studien wie die der BBVA, laut der die allgemeine Akzeptanz der Jagd auf Tiere zu Sportzwecken auf einer Skala von 0 bis 10 bei 1,7 liegt. Die im Oktober 2022 von dem internationalen Marktforschungsinstitut Ipsos durchgeführte Studie „Sensibilización de la sociedad española respecto a los derechos de los animales“ (Sensibilisierung der spanischen Gesellschaft für die Rechte der Tiere) zeigt unter anderem, dass 92 Prozent der Befragten rechtliche Vorschriften zum Schutz von Tieren für notwendig halten. 83 Prozent wollen die Strafen für Tiermissbrauch verschärfen und 69 Prozent sehen die Notwendigkeit, Wildtiere vor Missbrauch zu schützen. Darüber hinaus wollen 73 Prozent der Befragten die Rechte von Tieren, die bei der Jagd eingesetzt werden, stärken und 79 Prozent sprechen sich für ein generelles Verbot von Hahnenkämpfen und Taubenschießen aus.

Protestveranstaltung auf Fuerteventura

Auf Fuerteventura findet die Demonstration am Sonntag, 5. Februar ab 11 Uhr vor dem Gebäude der Inselregierung (Cabildo) in Puerto del Rosario, c/ Primero de Mayo, Nr. 39 statt. Gleichzeitig finden in 44 weiteren spanischen Städten Demonstrationen statt. Auf den Kanaren wird neben Fuerteventura auch auf Lanzarote (Arecife) Gran Canaria (Las Plamas de Gran Canaria) und Teneriffa (Santa Cruz de Tenerife) demonstriert.

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1 Kommentar

  1. Galgo und Podenco sind unterschiedliche Rassen – was leider nichts an ihrer oft hundeunwürdigen Behandlung ändert. Also Danke für den Artikel und an alle, die demonstrieren. Es kann nicht oft genug auf ihr Schicksal hingewiesen werden.

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