Ärzte auf Fuerteventura erleiden körperliche und verbale Übergriffe von Patienten

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Auf Fuerteventura müssen Ärzte des privaten und öffentlichen Gesundheitssystems immer wieder Bedrohungen, Beleidigungen und sogar körperliche Angriffe erleben. Die Ärztekammer von Las Palmas de Gran Canaria hat mitgeteilt, dass in 2022 auf den Kanarischen Inseln insgesamt 113 solche Übergriffe registriert wurden. Da längst nicht alle physischen Angriffe und Verbalattacken zur Anzeige gebracht werden, dürfte die tatsächliche Zahl der Übergriffe auf Ärzte auf den Kanaren jedoch noch viel höher sein.

Von den 113 Attacken auf Ärzte auf den Kanaren haben sich 40 in der Provinz Las Palmas ereignet, davon wiederum 14 auf Fuerteventura, 20 auf Gran Canaria und 6 auf Lanzarote. In Relation zu den Einwohner und und Urlauberzahlen erfolgten auf Fuerteventura also deutlich mehr solcher Übergriffe als auf den anderen Inseln.

Diese Zahlen seien sehr Besorgnis erregend, weil sie nur die Spitze des Eisbergs darstellten, erklärte Marta León, Generalsekretärin der Ärztekammer von Las Palmas.

Sie geht davon aus, dass in dieser Provinz jeden Tag ein solcher Übergriff stattfindet, von denen folglich die meisten gar nicht gemeldet werden und somit weder zur Anzeige kommen, noch in die Statistik einfließen.

Etwas über 10% der 113 angezeigten Angriffe enthielten vollendete oder versuchte körperliche Gewalt. 100 Übergriffe waren verbal und stellten Beleidigungen oder Bedrohungen dar.

Die Ärztekammer hat Telefonnummern eingerichtet, unter denen die betroffenen Ärzte die Angriffe telefonisch oder per Whatsapp melden können. Sobald ein Arzt einen Übergriff meldet, nimmt die Rechtsabteilung der Ärztekammer Kontakt mit dem Arzt auf, klärt mit ihm den Sachverhalt und formuliert die Strafanzeige und leitet die erforderlichen rechtlichen Schritte ein.

Angriffe auf Ärzte sind im spanischen Strafrecht unter bestimmten Voraussetzungen dem „Angriff auf Behörden, Polizisten und Beamte“ gleichgestellt. Auch Lehrer genießen diesen besonderen Schutz im spanischen Strafrecht.

Allerdings gilt das nur, wenn es sich um Angriffe auf Ärzte oder Lehrer im öffentlichen Dienst handelt, und auch nur dann, wenn sie sich erkennbar im Dienst befinden.

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6 Kommentare

  1. Das gibt es nicht nur auf Fuerte, warum das so ist weil die Gesetze ein Witz sind. Jemand der einen Arzt oder eine Krankenschwester etc. angreift muss mit Gefängnis bestraft werden nicht und 5 Jahre. Wenn dann noch dazu kommt das es keine Kaution gibt bis zur Verhandlung werden sich diese Schwachköpfe sich das 3 X überlegen was sie tun.

  2. Was sind denn Gründe für Angriffe auf medizinische Angestellte, wenn ich eigentlich davon ausgehe, dass man als Patient medizinischer Hilfe bedarf? Wer greift Ärzte und Mediziner an, Urlauber, Gäste, Einheimische?
    Persönlich kann und werde ich es nie gutheißen, weil ich es nicht verstehen kann, dass man zu so etwas überhaupt fähig ist.

  3. Wer schon einmal in den örtlichen Krankenhäusern war sollte die Aggressionen gut verstehen. Natürlich sind Angriffe keine Lösung. Man wälzt dennoch seinen Frust auf die Personen vor Ort ab. Die Lösung ist so einfach. Die Politik muss mehr Gelder in das Gesundheitswesen investieren. Wie überall in der EU wird in diesem Bereich viel zu sehr gespart. Das sorgt zum großen Teil für eben diesen Unmut.

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