Jeder zusätzliche Baum und jede Pflanze auf Fuerteventura zählt, sollte man meinen. Da verwundert es auf den ersten Blick schon, dass mit Agonane Ben Magec – Ecologistas en Acción ausgerechnet eine Umweltorganisation die Gemeinde La Oliva im Norden von Fuerteventura dafür kritisiert, dass sie an den Straßenrändern zahlreiche neue Palmen pflanzt. In vielen Jahren, wenn die kleinen Pflänzchen zu stattlicher Größer herangewachsen sind, könnte so die eine oder andere prachtvolle, von Palmen gesäumte Allee entstehen.
Doch nach Ansicht der Umweltschutzorganisation „widerspricht diese Praxis den wissenschaftlichen Empfehlungen“.
„Das Wettrennen um Wählerstimmen darf nicht weitergehen, ohne die wissenschaftlichen Empfehlungen und die Notwendigkeit zum Erhalt der Biodiversität auch für zukünftige Generationen zu berücksichtigen“, mahnen die Umweltschützer.
„Die Forschungsergebnisse der Professoren an kanarischen Universitäten sind zu der Empfehlung gekommen, auf die Pflanzung von Palmen in Reih und Glied entlang der Straßen zu verzichten, da sich entlang dieser dicht gepflanzten Reihen Schädlinge besonders leicht ausbreiten können, wodurch der Bestand der Palmen insgesamt gefährdet wird“, erklärt der Verein weiter.
Schon im Jahr 1991 sei die Kanarische Palme (Phoenix canariensis) durch ein Gesetz zum Pflanzensymbol der Kanaren erklärt und in eine Liste geschützter Arten aufgenommen worden, durch das der Art und ihren Habitaten ein ganz besonderer Schutzstatus zu Teil wird.
„Die unaufhaltsame Zerstörung und Verschlechterung ihres Lebensraums und das Umsichgreifen von Schädlingen machen die wiederholte Nichterfüllung der geltenden gesetzlichen Vorschriften und die Fortführung von schädlichen Praktiken deutlich, die durch die Untätigkeit, Mittäterschaft oder in manchen Fällen gar Urheberschaft der Behörden ermöglicht würden“, erklärte Agonane-Ben Magec.
„Gegenüber den wissenschaftlichen Erkenntnissen hätten die primitiven Diskurse der derzeitigen Bürgermeisterin von La Oliva [Pilar Gonzáles] keinen Wert, zumal diese dem Pfad ihres Vaters, des berühmten Dünen-Grafen, folgt, der diese Art von Bepflanzung durchgeführt hat, as zu dem Ergebnis geführt hat, dass die meisten der Palmen krank sind und sogar die eine oder andere Palme mitten auf die Straße gefallen ist und so die Anwohner gefährdet hat“, kritisieren die Umweltaktivisten.
Ein weiteres Beispiel für die Folgen von zu dicht gepflanzten Palmenbeständen ist der schlechte Zustand des Palmenhains in Costa Calma. Auch dort ist ein großer Teil der Palmen von Schädlingen befallen und wohl nicht mehr zu retten.
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Eigentlich geht es ja hier nicht um sterbende Palmenhaine oder Wälder, sondern um Rekultivierung / Begrünung der Insel.
Interessant, wie untenstehende aufgebrachte „Kommentatoren“ dies in ihrem Sinne umdeuten.
Erster Schritt ist also nicht meckern, kritisieren oder „zitieren“ der üblichen – aber stets namenlosen Professoren und Wissenschaftler ferner Universitäten, sondern das pragmatische Bepflanzen trister Straßenzüge und/oder Schandflecke wie hier bei La Oliva.
Liest man den Artikel, erkennt man auch hier schnell wieder politische Hintergründe, die weniger der Sache, sondern dem Ego der ein oder anderen Minderheit dienen sollen.
Lächerlich in meinen Augen, krankende existente Palmenhaine als Gegenargument zu neu entstehenden zu stigmatisieren.
Wo alles kahl bleibt, kann auch nichts von Schädlingen befallen werden – eine Logik – die jene angesprochenen „Umweltschützer“ gut beschreibt.
Entsprechend könnte man mit gleichen Argumenten die Aufforstung eines Waldes untersagen, da heranwachsende Bäume später ein Risiko für Menschen sein KÖNNTEN, die, WENN sie darunter lustwandeln, von borkenkäfererkrankten Ästen verletzt werden KÖNNTEN…
Meinst Du, dass bei Anpflanzungprojekten oder Wiederauffostungstätigkeiten nicht mit einbezogen wird, was die besten Voraussetzungen sind, um auch NACHHALTIG etwas von den Anpflanzungen zu haben?
Glaubst Du, dass bei solchen Anpflanzungen völlig außer Acht gelassen wird, unter welchen Voraussetzungen die Palmen / Bäume am ehesten gedeihen?
Denkst Du, dass Fortwirtschaft ein nullachtfuffzehn-Job ist, für den es keine besonderen Kenntnisse braucht?
Soll diese Kritik die Weitsicht der „Ökos“ demonstrieren?
Oder haben die im Moment einfach keinen Kleber mehr, weil sie den weggeschnüffelt haben?
Jetzt wird schon das begrünen der Straßen verteufelt, nur weil möglicherweise irgendwann mal dieses Grün vielleicht mit Schädlingen befallen werden KÖNNTE!
Wie soll die Insel begrünt werden , wenn man aufgrund kruder erdachter Zukunftsszenarien gar nicht erst damit anfängt?
Es ist noch kein Wald gestorben, der nicht angepflanzt wurde .
Schädlingsbekämpfung wäre hier das Stichwort … die Palmen von Costa Calma sind aufgrund mangelnder Pflege verrottet, was wiederum Schädlinge begünstigte.
Schädlinge sitzen definitiv nicht nur in Palmen …
Die Einwände von Wissenschaftlern scheinen Sie nicht zu beeindrucken. Es geht Ihnen offensichtlich nur um argumentfreies Öko-Bashing. Das ist in meinen Augen armselig!
@Lars:
„Wie soll die Insel begrünt werden , wenn man aufgrund kruder erdachter Zukunftsszenarien gar nicht erst damit anfängt?“
–> Vernünftig, nachhaltig und kompetent z.B. 😉
„Es ist noch kein Wald gestorben, der nicht angepflanzt wurde .“
–> Wozu Perlen vor die Säue werfen, wenn es auch anders ginge?
„Schädlingsbekämpfung wäre hier das Stichwort … die Palmen von Costa Calma sind aufgrund mangelnder Pflege verrottet, was wiederum Schädlinge begünstigte.“
–> Wozu etwas bekämpfen (sprich: Zeit und Geld investieren und möglicherweise schädliche Substanzen einsetzen), wenn man die Ursache der Bekämpfung vermeiden kann?
Frage: Gehst Du auch erst zum Zahnarzt, wenn Dein Zahn schmerzt und Karies hat, anstatt vorher (!) gute (!) Zahnpflege zu betreiben? 😉
ich hätte das Palmenpflanzen spontan auch begrüßt, aber das mit den Schädlingen ist tatsächlich ein navhvollziehbares Problem. Der Abstand auf dem Foto sieht zudem wirklich sehr klein aus. Würde man das im Abstand wie in der Avenida Grandes Playa in Corralejo machen wäre es vermutlich kein Problem. Platz in la Oliva an der Straße gibt es ja genug 😉