Umgestürzte Palme in Costa Calma gefährdet Passanten und mahnt Zustand des Palmenwalds an

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Wieder einmal hat der immer noch erbärmliche Zustand des Palmenwäldchens in Costa Calma im Süden von Fuerteventura für Aufregung gesorgt. Am helllichten Tag des 23. Februar 2023 war die riesige Krone einer der vielen morschen Palmen abgebrochen und auf den Bürgersteig gekracht. Der Vorfall ereignete sich in der Avenida Jahn Reisen in der Nähe zur C/ Playa de las Pilas.

Die Wucht des Aufpralls war so groß, dass ein Werbeträger aus Edelstahl, der genau an der Stelle montiert war, an der die Palme umfiel, stark deformiert wurde. Hätte sich in diesem Augenblick ein Fußgänger auf dem Bürgersteig befunden, hätte es zu einem tödlichen Unfall kommen können.

Palme umgestuerzt Costa Calma Edelstahl
Nicht auszudenken, welche Wirkung die Palme auf eine menschliche Wirbelsäule gehabt hätte…

Genau das kritisiert auch Pedro Cerdeña, der uns freundlicherweise die Fotos zur Verfügung gestellt hat, auf seinem Facebook-Profil: „Wie kann man den Einwohnern von Costa Calma und den tausenden von Urlaubern, die hier zurzeit untergebracht sind, erklären, dass man sein Leben verlieren kann, indem man von einer Palme erschlagen wird, wenn man mit der Familie spazieren geht oder Sport treibt?!!!“

umgestuerzte Palme Costa Calma
Die Krone der Palme stürzt auf den Gehweg in Costa Calma und prallt auf ein Edelstahlgeländer

Tatsächlich warnen die Einwohner von Costa Calma schon seit längerem vor den Gefahren für Leib und Leben, die von den morschen Palmen ausgehen. In einem Gutachten aus September 2021 wurde festgestellt, dass 123 der insgesamt 2.300 Palmen bereits abgestorben waren. Weitere Palmen waren durch zwei verschiedene Schädlinge derart geschwächt, dass man ihnen keine Überlebenschancen eingeräumt hat. Rund 200 Palmen galten Sommer 2022 als nicht mehr zu retten.

Die Dringlichkeit, den Palmenwald in Costa Calma zu sanieren, wurde auch von Bürgermeister von Pájara, Pedro Armas, mehrfach bestätigt.

Palme Stumpf Costa Calma
Der Stumpf der Palme, deren Krone abgebrochen ist

Im Februar und Juli 2022 führte die Gemeinde Pájara zwar „Aktionen“ im Palmenwald durch. Doch viel änderte sich dadurch nicht. Die Arbeiten endeten jeweils nach wenigen Tagen wieder, ohne dass wirklich viel Sichtbares geschehen wäre.

Dass die bisher durchgeführten Arbeiten offenbar nicht ausreichend waren, um Gefahren für die Passanten in Costa Calma abzuwenden, zeigt der jüngste Fall der Palmenkrone. Schließlich ist die Palme an einem für Fuerteventura-Verhältnisse ziemlich windstillen Tag abgebrochen.

Ebenfalls bedenklich ist die Tatsache, dass die Rüsselkäfer und Bananenmotten seit Erstellung des Gutachtens im September 2021 sicher nicht untätig waren, sondern sich weiter über ihre geschwächten Opfer hergemacht und sich vielleicht auch neue gesucht haben. Es ist also sehr gut möglich, dass zu den 123 bekannten abgestorbenen Palmen und den 200 nicht mehr zu rettenden weitere hinzugekommen sind, die noch nicht identifiziert wurden, und von denen in Zukunft weiterhin eine Gefahr ausgehen könnte, wenn sie unentdeckt bleiben.

Es dürfte wohl unabdingbar sein, den Zustand des Palmenwaldes durch ein aktualisiertes teures Gutachten erneut festzustellen und dann zeitnah echte Maßnahmen zu ergreifen.

In 2012 wurde ein Deutscher von einer Palme auf Fuerteventura erschlagen

Dass von großen, geschwächten Palmen nicht nur ein theoretisches Risiko ausgeht, zeigt der tragische Unfall, der sich im Juni 2012 im Robinson Jandía Playa im Süden von Fuerteventura ereignete. Damals wurde ein deutscher Urlauber von einer herabfallenden Palmenkrone getötet, ein weiterer schwer verletzt. Allerdings war die Palme kerngesund, wie drei Gutachten später feststellten. Die Krone der gesunden Palme war durch die extremen Windböen abgebrochen, die an diesem Tag bis zu 100km/h erreichten.

An einem stürmischen Tag Im Februar 2012 wurden in Costa Calma ebenfalls diverse Palmen entwurzelt und Kronen abgebrochen. Eine Palme stürzte direkt vor der Schule in Costa Calma um. Glücklicherweise war es an einem Sonntag, sodass keine Kinder auf dem Schulweg gefährdet wurden. Am selben Tag stürzte in El Granillo eine Palmenkrone auf die Straße und verfehlte nur knapp ein geparktes Auto.

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7 Kommentare

  1. Pedro hat den Nagel auf den Kopf getroffen.
    Wir haben uns letztes Jahr, als auch jetzt bei der Gemeinde Pajara über den Zustand des Parks beschwert
    Die Arbeitsweise von allen Beteiligten, einschließlich der Arbeiter, die sich dort mal gelegentlich verlaufen, kann nur mit PEINLICH beschrieben werden.

  2. Wir haben das zweimal beobachtet, es kommen ein paar Arbeiter die dann 2 – 3 Tage ein paar Palmen Blätter aufschichten und das wars.
    vorher wurde die Aktion von der Gemeinde groß angekündigt. Wenn es nicht so traurig 😢 wäre, könnte man sich schlapplachen. Die costa calma schafft sich langsam aber sicher ab.

  3. Wir waren in den Pfingstferien 2022 an der Costa Calma. Der Zustand der Straßen/Gehwege sowie des Palmenwalds hat uns echt schockiert. An einem Abend bin ich mit meiner Tochter in Richtung Schule gelaufen, da sie den Sonnenuntergang sehen wollte, als wir durch den Palmenwald gelaufen sind, ist direkt vor uns ein Palmwedel auf den Weg gefallen. Wenn ich den Artikel hier lese, kann ich nur sagen: Glück gehabt…

  4. Es ist traurig was ich nun bereits in den letzten 6 Wochen von der CC lesen musste.
    Mittlerweile lebe ich nicht mehr dort sondern wieder in Deutschland. Hoffentlich schafft es die Verwaltung mal endlich etwas an der CC zu verbessern, sonst werde ich noch nicht einmal mehr Urlaub dort verbringen. Schade schade…

  5. Dass die jahrelang verzögerte Übernahme von Costa Calma in den Verantwortungsbereich von Pajara nicht von heute auf morgen bzw. wohl eher bis übermotgen vollzogen werden kann, ist mir schon bewusst.
    Es gibt aber unaufschiebbare Missstände, welche keine weiteren Verzögerungen mehr dulden. Dazu gehört der Palmenwald samt seiner übrigen Flora. Ebenso die Wasserversorgung und der Zustand vieler Abdeckungen auf Bürgersteigen und ähnlichen Flächen.

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