Die Fuerteventura-Ziege („cabra majorera“) hat zweifelsfrei einige ganz besondere Rasseeigenschaften. Sie ist genügsam, kommt mit den extremen Klima-Bedingungen auf Fuerteventura bestens zurecht und liefert hochwertige Milch in großen Mengen, die die Basis für die ausgezeichneten Ziegenkäsesorten ist, die aus ihr hergestellt werden.
Diese einzigartige Ziegenrasse ist das Ergebnis einer seit Jahrhunderten erfolgreich durchgeführten Zuchtauslese.
Im letzten Jahrzehnt haben die drei Vereine mit Sitz auf Fuerteventura, Gran Canaria und Teneriffa, die den Nationalen Züchterverband der Fuerteventuraziegenrasse (FECAMA) bilden, die genetische Rekuperation und Verbesserung der Rasse vorangetrieben, was zu einem Stammbaum mit mittlerweile 13.000 registrierten Exemplaren geführt hat. Besonderes Zuchtziel war dabei die Verbesserung der Produktivität der Ziegenrasse, die man gemeinsam mit den Züchtern und den Institutionen erreicht habe, die das Programm unterstützt haben.
Am 21. April 2023 wird das erste Zentrum für Zuchtziegenböcke der autochthonen Ziegenrasse „cabra majorera“ (Fuerteventura-Ziege) bei Almácigo im Gemeindegebiet von Puerto del Rosario eingeweiht. Damit könnte, so hoffen die Betreiber dieses Projekts, Fuerteventura bald über einen neuen Exportschlager verfügen, nämlich Ziegen-Gene in Form von Sperma.
Bessere Genetik und Gesundheitskontrolle
Das Zentrum für Zuchtböcke kann bis zu 70 Tiere aufnehmen. Im Moment der Eröffnung befinden sich jedoch erst 6 auserwählte „Machos“ in der Anlage getrennt voneinander in Quarantäne.
Das Zentrum verfügt über die erforderliche technische Ausstattung zur Entnahme, Laboranalyse, Tiefkühlung und zum Versand des Spermas der Zuchtböcke.
Die Böcke wurden nach einer vorherigen Bewertung ihrer Vorwahren und deren Milchproduktivität selektiert. „Wir suchen „machos“ mit überlegenen Genen“, erklärt Gabriel Fernández de Sierra, der technische Direktor des Zuchtprogramms. „ Die Vereine haben bereits vor 10 Jahren ihre eigenen Stellen zur Selektion eingerichtet und die Milchproduktion seitdem regelmäßig protokolliert.
Der Selektionsprozess, der schon seit Jahrhunderten durchgeführt wurde, soll nun mit dem Stammbuch noch einmal einen enormen Sprung nach vorne machen.
Durch die Zucht mit künstlicher Befruchtung werden wir sehr bald noch mehr Ziegen und Böcke mit bekanntem Stammbaum haben.
Um die Ausbreitung von Krankheiten zu verbreiten, muss jedoch jede einzelne Samenportion individuell untersucht werden, bevor sie an Züchter auf den anderen Inseln oder im Ausland versendet werden kann. Auch diese Kontrolle erfolgt in der „Samenbank für Ziegen“.
Aufgrund der Widerstandsfähigkeit und Produktivität seien viele Länder, insbesondere in trockenen Regionen, an der Fuerteveventura-Ziege sehr interessiert, hieß es in einer Pressemitteilung der Inselregierung vom 19.04.2023.
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