Suche nach vermisstem Windsurfer auf Fuerteventura ergebnislos beendet

Vermisster-Windsurfer-Fuerteventura

Die Suche nach dem Windsurfer, der seit dem Abend des 8. Mai 2023 im Süden von Fuerteventura vermisst wird, ist bisher ergebnislos geblieben.

Die Sondermissionen zur Suche, an denen zwei Hubschrauber, ein SAR-Flugzeug und Boote beteiligt waren, wurden am Abend des 14. Mai 2023 eingestellt. Damit wurde die aktive Suche deutlich länger aufrechterhalten als die 72 Stunden, die das Protokoll in solchen Fällen normalerweise vorsieht. Im Rahmen der Routinemissionen wird jedoch noch immer nach dem Windsurfer Ausschau gehalten. Außerdem erfolgen weiterhin Durchsagen per Funk an den Schiffsverkehr in der Zone.

Am Morgen des 15. Mai 2023 wurden weitere Details über den vermissten Windsurfer bekannt, nachdem Freunde einen Hilferuf in einer Windsurfer-Gruppe bei Facebook veröffentlicht hatten.

Anders als zuvor berichtet, soll es sich sich bei dem Vermissten nicht um einen deutschen Staatsbürger russischer Abstammung, sondern um einen tschechischen Staatsbürger handeln. Sein Name ist Jan Svárovký. Er soll 49 Jahre alt und von Beruf Arzt sein.

Das ION-Windsurfcenter bei Risco el Paso soll den Rettungsdienst um 18:00Uhr aktiviert haben.

Dem Facebookbeitrag ist ein Foto des Vermissten und des von ihm verwendeten Windsurfmaterials beigefügt.

Mit dem Beitrag bei Facebook wollen die Angehörigen die Identifizierung erleichtern, für den Fall dass Jan gefunden wird. Sie mutmaßten, dass Jan auf einer anderen Insel oder in Marokko gefunden werden könnte und dass die Identifizierung ohne diese Information sehr lange dauern könnte, weil er tschechischer Staatsbürger ist. Hinweise soll man an die tschechische Botschaft richten. Laut Beitrag habe Freunde für sein Auffinden eine Belohnung von 20.000€ ausgesetzt.

Jan soll einen schwarzen Neoprenanzug, ein schwarzes Trapez, einen weißen Helm und eine rote Weste getragen haben.

Nach über eine Woche erscheinen die Aussichten, Jan lebend zu finden, äußerst gering. Doch für die Familie und Angehörigen wäre es sicher eine Erleichterung zu erfahren, was mit ihm geschehen ist.

Extreme Bedingungen auf Fuerteventura am Tag des Verschwindens und in den ersten Tage der Suche

Am 08. Mai 2023 galt für Fuerteventura eine Wetterwarnung der Stufe „gelb“ wegen Sturmböen. Für sehr gute Windsurfer ist Wind der Stärke 9 mit entsprechender Erfahrung, körperlicher Fitness und geeignetem Material grundsätzlich beherrschbar. Allerdings steigt bei solchen extremen Bedingungen das Risiko z.B. durch eine Verletzung oder Materialbruch immens an.

Auch der Einsatz der Rettungskräfte wurde am Tag des Verschwindens und an den Folgetagen durch den sehr starken Wind und die aufgewühlte See erschwert.

Kritik am Materialdesign der Hersteller

Die Hersteller von Windsurfmaterial passen die grafische Gestaltung ihrer Boards und Segel jedes Jahr an versuchen damit, das Material vergangener Jahre wenigstens ästhetisch obsolet zu machen, in der Hoffnung, dass kein Windsurfer gerne mit „altem“ Material am Strand gesehen werden möchte und stattdessen möglichst bald etwas Neues kauft. Und so wandelte sich die Farbgebung von Brettern und Segeln im Laufe der Jahre mit der Mode. Mal war das Material knallig bunt, am besten in Neonfarben, mal war weiß angesagt, dann schwarz…

Doch es gibt Farbkombinationen, die aus der Perspektive eines Retters in einem Hubschrauber oder auf einem Boot einen Katastrophe sind. Wie soll man ein weißes Board und ein weißes Segel auf aufgepeitschter See mit weißen Schaumkämmen erkennen können? Genauso ungünstig ist schwarzes Material, da auch dieses insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen und einsetzender Dunkelheit nur noch wenig Kontrast bietet.

Auch Türkis, Aquamarin und Graugrün, die Farben des Materials, mit dem Jan vor Fuerteventura verschwunden ist, sind bei einem Rettungseinsatz alles andere als hilfreich, da sie sich vom Meer nur wenig abheben, genauso wenig wie ein schwarzer Neopren-Anzug.

Bei der Farbwahl von Surfausrüstung jeder Art stehen offenbar leider modische Aspekte weit über den Aspekten der Sicherheit.

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5 Kommentare

  1. Wenn er als Kunde mit Material von ION unterwegs war verstehe ich nicht, wie der Rettungsdienst ihn aus den Augen verloren hat. Das ist verantwortungslos und muss ein Nachspiel für die Station haben, ich hoffe die Angehörigen klagen. Uns ist dort als kunde des Clubs vor 2 Jahren etwas ähnliches passiert. Meine Frau und ich waren mit dem SUP draussen, bei starkem Wind nicht zurückgekommen. Alle Notsignale wurden von den Rettern ignoriert. Habe es knapp zurück an Land geschafft und konnte den Jetski zur Rettung meiner Frau bewegen.. ein Trauma, meine Frau spricht bis heute mit Grauen davon.

  2. Zuallererst drücke ich den Angehörigen immer noch die Daumen, dass es doch noch gut ausgeht. Vielleicht wurde die Person ja von einem Fischerboot oder Tanker aufgefischt. Das Material sieht sehr nach Mietmaterial aus. Was die Zeit betrifft, scheint es, dass sie erst bemerkt haben, dass jemand fehlt, als das Material nicht zurückgebracht wurde. Ich frage mich, wie so etwas passieren kann, da es sowohl Jetskis gibt als auch ständig jemanden, der im Wachturm sitzt. Besonders an einem Tag wie diesem, mit so viel Wind, sollte man vom Personal eine besondere Achtsamkeit erwarten können. Zudem sollte man bei den hohen Mietpreisen für das Material auch von einer funktionierenden Überwachung und Rettungsmöglichkeit ausgehen können, oder nicht? Diese Nachrichten stellen die Insel nach all den negativen Nachrichten der letzten zwei Jahre nicht in einem guten Licht dar.

  3. Ist denn bekannt ob durch seine Freunde schon Hinweise im Laufe des Tages zu einem evtl. Verschwinden des Surfers an die Station gegeben wurden ? Lt. Eurem Bericht wurde erst gegen 18.00 der Rettungsdienst aktiviert, um diese Zeit schließt die ION Station normalerweise.

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