Das Ressort für Umwelt und Jagd des Cabildo de Fuerteventura (Inselregierung) hat eine Umweltbewusstseins-Kampagne gestartet, die sich an alle Besucher der Insel richtet. Unter dem Motto „Genieße Fuerteventura mit Umweltbewusstsein“ zielt die Initiative darauf ab, den Respekt vor den Regeln und der natürlichen Umgebung der Insel zu fördern. Leider gibt es die Faltbroschüre nur in spanisch und englisch.
Die Kampagne ruft die Besucher dazu auf, die festgelegten Regeln zum Schutz der Umwelt zu respektieren und einzuhalten. Der Leiter des Ressorts für Umwelt und Jagt, Carlos Rodríguez betont, wie wichtig es ist, keine Materialien aus der Natur mitzunehmen, da dies das Gleichgewicht des Ökosystems negativ beeinflussen kann. Ebenso wird darum gebeten, immer die autorisierten Wege zu benutzen (sowohl beim Wandern wie auch mit dem Rad oder dem Auto) und keine neuen Wege zu eröffnen, da dies der Flora und Fauna im betroffenen Gebiet schade.
Zu den Hauptzielen dieser Initiative gehört die Förderung einer verantwortungsbewussten Kenntnis und Nutzung der natürlichen Schutzgebiete von Fuerteventura. Besucher können die Schönheit der lokalen Flora und Fauna bewundern, aber immer im Einklang mit den Umweltvorschriften, die den Erhalt der teilweise einzigartigen Arten gewährleisten.
Der Ratsherr Carlos Rodríguez betonte: „Wir möchten, dass die Besucher unsere Landschaft, Flora und Fauna kennenlernen, aber immer unter Beachtung der Vorschriften. Unser Ziel ist es, sicherzustellen, dass auch zukünftige Generationen Fuerteventura als Naturparadies genießen können.“
Biosphärenreservat Fuerteventura
Von der Inselregierung wird besonders der einzigartige Wert von Fuerteventura als von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärte Insel hervorgehoben. Dies bedeute eine gemeinsame Verantwortung für den Schutz der Umgebung, einschließlich der Naturparks und anderer geschützter Gebiete. Respekt und angemessenes Verhalten sind entscheidend, um sicherzustellen, dass kommende Generationen die gleiche Möglichkeit haben, die Insel zu genießen.
Bestes Beispiel: Popcorn Strand
Das beste Beispiel für eine nachhaltige Schädigung ist der sogenannte Popcorn Strand. Was hier aussieht wie über den Strand verteiltes Popcorn, sind sogenannte „rodolitos“. Auf deutsch heißt das „Popcorn“ Rhodolith, nicht zu verwechseln mit dem Stein Rhodolith, einem roten Edelstein.
Es handelt sich dabei um das Kalkskelett der sogenannten Kalkalgen. Diese leben lose am Meeresboden. Sterben sie ab, tragen die Wellen sie an den Strand und sie bleichen aus.
Popcorn gehört an den Strand
Am Popcorn von Fuerteventura würde man sich die Zähne ausbeißen. Seit dem Internet-Hype um den Popcorn Beach hat ein weiteres Phänomen zugenommen. Fast jeder, der an den Popcorn Strand kommt, nimmt rodolitos mit, manch einer nur einen, andere schleppen das hübsche weiße Popcorn gleich eimerweise vom Strand weg. Die Rhodoliten haben aber eine natürliche Funktion und sind für die Biodiversität am Strand wichtig. Sie schaffen Lebensräume und bilden mit der Zeit neuen Sand.
Auch Sand und Steine sind keine Urlaubssouvenir
Das Küstenschutzgesetz (Ley de costas) verbietet ganz klar die Mitnahme von Steinen, Sand oder eben auch Kalkalgen von Fuerteventura. Die Ausfuhr ist natürlich ebenfalls verboten. Die Guardia Civil fischt monatlich rund 10 Kilo Rhodolithen am Flughafen von Fuerteventura aus dem Gepäck von Touristen. Insgesamt beschlagnahmt die Guardia Civil pro Monat zwischen 500 und 600 Kilogramm an Sand, Vulkangestein aus dem Malpais, Steinen vom Strand usw.
Daher die große Bitte: Lasst diese Naturmaterialien dort, wo sie hingehören.
In Sandgestein eingeritzte Namen
Eine weitere Unsitte sind die in Sandgestein eingeritzten Namen oder Figuren. Was viele „toll“ oder sogar als Kunst empfinden, ist jedoch eigentlich Vandalismus. Ehe der Sandstein durch Wind und Wetter wieder glatt geschliffen ist, vergeht viel Zeit. Zeit, in der eben die natürliche Schönheit der Umgebung durch „12.12.22 Helmut 35min“ beeinträchtigt wird.
Video Popcorn Beach
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