Bald wieder papas arrugadas auf Fuerteventura? Das Ende der kanarischen Kartoffelkrise naht

Papas-arrugadas

Kanarische Kartoffeln mit Mojo-Sauce sind für viele Urlauber wohl eines der typischsten Gerichte auf Fuerteventura. Und tatsächlich sind auch die Majoreros, also die „Einheimischen“ Fuerteventuras, und die Canarios, also die Einwohner der Kanaren im Allgemeinen und Gran Canarias im Speziellen, mindestens genauso versessen auf ihre „papas arrugadas“ („Runzelkartoffeln“) wie die ausländischen Besucher.

Doch wer in den letzten Tagen und Wochen in einheimischen Restaurants „papas arrugadas“ bestellen wollte, provozierte nicht selten nur ein Kopfschütteln beim Kellner. Manche Restaurants hatten gar keine Kartoffeln vorrätig. Andere boten sie nur als Beilage zu den Hauptgerichten, nicht aber als eigenständiges Gericht an. Und oft war auch zu beobachten, dass statt sonst 4 bis 5 Beilagenkartöffelchen nur noch 2 oder 3 am Tellerrand lagen und stattdessen die Salatbeilage etwas üppiger ausfiel.

Auch in den Supermärkten waren Kartoffeln oft ausverkauft, obwohl sie, wie z.B. im Mercadona, sogar rationiert wurden.

Was viele Fans der kanarischen Kartoffeln nicht wissen: die kanarischen Ackerböden können gar nicht so viele Kartoffeln hergeben, wie Einheimische und Urlauber gerne verputzen. Deshalb stammt der überwiegende Teil der Kartoffeln, die auf den Inseln verspeist werden, aus dem Import. Und der größte Teil der Importkartoffeln stammt aus Großbritannien.

Doch als dort eine Kartoffelkäferplage entdeckt wurde, mussten Kartoffelimporte aus Großbritannien verboten werden, was zu einer Kartoffelknappheit auf den Kanaren oder zumindest zur Angst davor geführt hat, was wiederum Hamsterkäufe ausgelöst hat.

Und somit waren Kartoffeln auf Fuerteventura und den übrigen Kanarischen Inseln dann tatsächlich knapp.

Kartoffel-Import aus Großbritannien wieder erlaubt

Am 23. September hat das Ministerium für Landwirtschaft, Fischerei und Ernährung der spanischen Regierung bekannt gegeben, dass es den Import von Kartoffeln aus dem Vereinigten Königreich auf die Kanarischen Inseln wieder erlaubt erlaubt.

Die „Kartoffelkrise“ auf dem kanarischen Markt könnte also sehr bald Geschichte sein, sobald in ein, zwei Wochen die ersten nennenswerten Mengen per Container die Kanarischen Inseln erreichen und in den hiesigen Groß- und Einzelhandel gelangen.

Der Minister für Landwirtschaft, Viehzucht, Fischerei und Lebensmittelsouveränität der kanarischen Regierung, Narvay Quintero, erklärt in der Mitteilung, dass der spanische Staat über seine „zuständige Behörde in diesem Bereich“ eine Anweisung erlassen hat, die die Einfuhr dieser Feldfrüchte aus dem genannten Land erlaubt, mit Ausnahme der aus der Grafschaft Kent im Südosten Englands stammenden, wo der Kartoffelkäfer oder (Leptinotarsa decemlineata)entdeckt wurde, was das Importverbot für dieses Produkt auslöste.

Die von den für Pflanzenschutz zuständigen Behörden des Vereinigten Königreichs bereitgestellten Informationen besagen, dass die Plage nicht etabliert ist und die britische Regierung in den betroffenen Gebieten Maßnahmen ergriffen hat, so das spanische Landwirtschaftsministerium.

„Die Regierung der Kanarischen Inseln hat in dieser Angelegenheit keine Zuständigkeit, aber zusammen mit der spanischen Regierung und den Produzenten haben wir Lösungen für den Kartoffelmangel gesucht, um dabei einerseits die Kanarischen Inseln vor dem Eintrag dieser Plage zu schützen und andererseits die nächste Ernte auf den Inseln sowie die Versorgung mit diesem Grundnahrungsmittel für die Bewohner sicherzustellen“, betonte Quintero.

Der Landwirtschaftsminister fügt hinzu, dass zusätzliche Maßnahmen zur Verpackung und Kennzeichnung des Produkts festgelegt wurden, „um die pflanzen-hygienischen Garantien zu stärken und zu verbessern“. Demnach müssen die Kartoffeln einem Reinigungsverfahren unterzogen werden, bei dem Schrubben und/oder Waschen vorgesehen ist, um jegliche Erdanhaftungen und schädliche Organismen vollständig zu entfernen. Es wird festgelegt, dass der akzeptable Anteil an Erde bei 0,5 % liegt.

Die Kennzeichnung muss neben den kartoffelspezifischen Angaben (Art, Landwirtschaftscode, Sorte, Größe und Verpackungsdatum) Daten für die Rückverfolgbarkeit enthalten, um den Produzenten und den Produktionsbereich auf Parzellebene identifizieren zu können.

Saatkartoffeln müssen in neuen Säcken mit einer maximalen Kapazität von 25 Kilogramm in speziell dafür vorgesehenen Einrichtungen verpackt und versiegelt werden, die die Schädlingsfreiheit und Rückverfolgbarkeit gewährleisten und unter behördlicher Kontrolle in den Produktionsgebiete stehen.

Kartoffeln für den Konsum können in Behältern von maximal 1,5 Tonnen präsentiert werden, die in dafür vorgesehenen Einrichtungen versiegelt und rückverfolgbar etikettiert werden und die ebenfalls von den Behörden der Produktionsgebiete überwacht werden.

Es wird auch festgelegt, dass 100 % der Kartoffelsendungen aus dem Vereinigten Königreich bei ihrer Ankunft inspiziert werden.

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