Mercadona rationiert Kartoffeln auf Fuerteventura: Kartoffel-Krise auf den Kanaren

Kartoffelkrise-Kanaren

Wer auf Fuerteventura nicht auf die berühmten Runzelkartoffeln mit Knoblauchsauce („papas arrugadas con mojo rojo“), muss zurzeit bereit sein deutlich höhere Preise zu bezahlen, sofern man überhaupt Kartoffeln bekommt.

Die Kanarischen Inseln, und somit auch Fuerteventura, befinden sich nämlich zurzeit in einer regelrechten Kartoffelkrise. Das ganze geht so weit, dass Supermärkte wie Mercadona auf Fuerteventura ihre Kartoffeln rationieren.

So weisen Schilder im Mercadona in Esquinzo die Kunden darauf hin, dass jeder nur ein 2kg-Netz Runzelkartoffeln oder ein 3kg-Netz „normale“ Kartoffeln kaufen darf.

Kartoffeln rationiert Mercadona
Mercadona rationiert den Verkauf von Kartoffeln

Trotz der Rationierung gab es am 06. September 2023 gegen 12:45h weder Runzelkartoffeln noch „normale“ Kartoffeln zu kaufen. Ein Mitarbeiter von Mercadona in Esquinzo erzählt uns: „Es ist völlig verrückt. Wir bekommen jeden Tag Kartoffeln geliefert. Doch spätestens um 9:30h, 10:00h sind die Regale leer. Die Leute kaufen Kartoffeln, als gäbe es kein Morgen…“.

Angst vor Kartoffel-Knappheit

In den Äckern auf Fuerteventura und den übrigen Kanarischen Inseln können gar nicht so viele Kartoffeln wachsen, wie auf den Inseln vertilgt werden. Nicht nur die deutschen Urlauber, sondern auch die Canarios sind regelrechte „Kartoffelfresser“ mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von rund 30kg pro Jahr (Stand 2015).

Rund 70% der Kartoffeln werden importiert und weit über 80% der importierten Kartoffeln stammen aus Großbritannien. Dort ist jedoch Befall durch den Kartoffelkäfer bzw. Coloradokäfer (Leptinotarsa decemlineata) aufgetreten. Als der Schädling in einer Ladung Kartoffeln, die für die Kanaren bestimmt war, entdeckt wurde, musste die gesamte Lieferung zurückgeschickt werden. Zu große wäre die Gefahr, dass sich der gefräßige Kartoffelschädling auf die Kartoffelfelder auf den Kanarischen Inseln ausbreitet.

Offenbar ist des die Angst vor Lieferengpässen, die die Kunden in die Supermärkte treibt und zu Hamsterkäufen veranlasst. Ob den Kanaren ein solcher Lieferengpass droht, darüber gehen die Meinungen von Experten aus dem Landwirtschafts- und Lebensmittelsektor auseinander. Die einen glauben, dass Kartoffeln in den kommenden Monaten knapp werden, andere sagen voraus, dass es zwar Kartoffeln geben werde, aber zu deutlich höheren Preisen.

Kartoffeln ausverkauft Fuerteventura
Trotz Rationierung sind die Kartoffeln bei Mercadona auf Fuerteventura schon morgens ausverkauft

Die kanarische Regierung will sich auf die Suche nach Lieferanten in anderen Ländern machen, solange keine Kartoffeln mehr aus Großbritannien geliefert werden können.

Die kanarischen Bauern mussten zuletzt einen Rückgang der Kartoffelernte um 60% verkraften. Grund für die schlechte Ernte waren die extreme Trockenheit und die extrem hohen Temperaturen in den letzten Monaten. Außerdem sind auch die kanarischen Kartoffeln seit 2019 von einem Schädling geplagt, nämlich von der Guatemala-Kartoffelmotte (Tecia solanivora).

Die nächste Aussaat kanarischer Kartoffeln steht jetzt an, sodass mit Ernte erst zum Jahresende gerechnet werden kann.

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