
Stattliche und gesunde Ziegenböcke gehören auf Fuerteventura sicher zu den privilegiertesten Exemplaren ihrer Art, jedenfalls solange sich sich im fortpflanzungsfähigen Alter befinden.
Sie müssen weder jeden Tag das lästige Melken über sich ergehen lassen wie ihre zur Milchproduktion bestimmten weiblichen Artgenossen, noch müssen sie Angst haben, geschlachtet zu werden, um als Fleischeinlage in einer leckeren Soße oder auf dem Grill zu enden.
Ein zur Zucht bestimmter Ziegenbock führt auf Fuerteventura deshalb ganz sicher ein deutlich besseres Leben als seine Kolleginnen und Kollegen aus der Fleisch- und Milchabteilung.
Seine Aufgabe ist es, gesund zu bleiben und seine guten Gene an möglichst viele Nachkommen weiterzugeben.
Am angenehmsten ist es vermutlich, wenn dies auf dem natürlichen Wege erfolgen darf und nicht über den Umweg der Samenbank für Ziegen, die seit April 2023 auf Fuerteventura in Betrieb ist.
Viehauktion als Höhepunkt der FEAGA

Bei der Auswahl der zur Zucht geeigneten Ziegenböcke richtet sich der Kennerblick des Fachpublikums deshalb nicht nur auf Größe, Muskulatur und sonstige morphologische Kriterien, sondern vor allem auf die „cojones“.
Je besser der Bock, desto größer sein Wert. Dieser Wert lässt sich kaum besser ermitteln als bei einer Auktion, die auch in diesem Jahr wieder den Höhepunkt der Landwirtschaftsmesse FEAGA darstellt, die noch bis zum Abend des 19.05.2024 läuft.

Bei dieser Auktion erzielte ein schwarzer Ziegenbock mit hellgrauer Brust, im Fachjargon wird der Farbschlag als „morisco negro“ bezeichnet, ein Höchstgebot von 1.425€ und wurde somit der teuerste Ziegenbock des Jahres. Der Bock stammt von der Farm von Esteban Rodruíguez aus Lajares und wird in Zukunft auf der Farm von Agustín Castro bei La Pared sein Leben genießen.
Der zweitteuerste Bock erzielte immerhin noch 1.200€. Er zieht von Las Parcelas nach Lajares um.

Der Drittplatzierte erreichte „nur“ noch 650€.
Insgesamt wurden rund 20 Ziegenböcke versteigert.
Für die Ziegenzucht ist es wichtig, dass immer wieder „frisches“ Blut in die Herde kommt, damit es nicht zu einer Degeneration durch Inzucht kommt, die wie bei jeder Leistungszucht praktisch unvermeidbar ist.
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