Staatsanwalt will Ex-Bürgermeister von Pájara wegen Kauf der Finca de Ajuy vor Gericht stellen

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Die Staatsanwaltschaft hat beim Gericht in Puerto del Rosario eine Anzeige gegen Pedro Armas, den ehemaligen Bürgermeister der Gemeinde Pájara im Süden von Fuerteventura, wegen des Kaufs des bekannten Anwesens „Finca de Ajuy“ für 1,8 Millionen Euro eingereicht.

In der Anzeige fordert die Staatsanwaltschaft die Einleitung eines strafrechtlichen Verfahrens vor dem Gericht und beantragt, dass Pedro Armas (AMF), der von November 2019 bis Juni 2023 Bürgermeister von Pájara war und die Verhandlungen über den Kauf der Grundstücke führte, als Beschuldigter vernommen wird. Die die Grundstücke der „Finca de Ajuy“ umfassen mehr als 577.700 Quadratmeter.

Die Staatsanwaltschaft fordert auch, dass das Gericht die derzeitigen Bevollmächtigten des Unternehmens Paraje Natural de Ajuy SL, das 99 Prozent der Finca verkaufte, sowie Guadalberto Ancor Gil, den Eigentümer des restlichen einen Prozent, als Begünstigte in Bezug auf den erzielten Gewinn vernimmt.

In der Anzeige, die nach fast einjährigen Ermittlungen von der Staatsanwaltschaft eingereicht wurde, wird auf die „mögliche Begehung einer Straftat des Amtsmissbrauchs“ durch den damaligen Bürgermeister von Pájara hingewiesen. Auch eine mögliche Veruntreuung könnte laut Schreiben der Staatsanwaltschaft in Betracht kommen.

Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft war sich Pedro Armas „im Klaren darüber“, dass das von ihm gewählte Verfahren der direkten Vergabe beim Kauf der Finca de Ajuy „nicht angemessen“ war, da es keine ausreichenden „Garantien“ für die Bestimmung des „wahren Marktpreises“ der Grundstücke bot.

In den Akten der Gemeinde gibt es negative Gutachten, die „zweifelsfrei“ zeigten, dass das verwendete Verfahren ungeeignet war. Diese Gutachten wurden von der Fachexpertin für Vermögensverwaltung der Gemeinde Pájara und dem Justitiar des Gemeinderats erstellt. Beide Gutachten wurden jedoch von Pedro Armas „ignoriert“, der stattdessen einen externen Gutachter, einen Agraringenieur, mit der Wertermittlung beauftragte, anstatt eine vom spanischen Bankenregister zugelassene Gutachtergesellschaft damit zu betrauen.

Die Bestätigung der externen Bewertung der Grundstücke wurde nur „formell“ von einem Architekten der Gemeinde abgesegnet, ohne jedoch den Preis von 1,8 Millionen Euro zu validieren, der letztendlich mit öffentlichen Geldern gezahlt wurde.

Die Staatsanwaltschaft betont, dass Pedro Armas das „Risiko“ eingegangen sei, einen Preis zu „rechtfertigen“, der „weit über dem tatsächlichen Marktwert“ der Finca de Ajuy lag.

Die Staatsanwaltschaft hebt hervor, dass der damalige Bürgermeister von Pájara die gewählte Vorgehensweise verfolgte, um den Kauf der Grundstücke zu „beschleunigen“, jedoch „dabei in Kauf genommen habe, einen Marktpreis zu rechtfertigen, der weit über dem tatsächlichen Wert der Finca de Ajuy lag“.

In dieser Zusammenhang fehlte eine notwendige Marktstudie, um den Wert des zu taxierenden Grundstücks in Übereinstimmung mit dem Gesetz über das Vermögen der öffentlichen Verwaltungen zu bestimmen.

Darüber hinaus ermöglichte die direkte Vergabe, für die sich Armas entschieden hatte, „die Umgehung“ des Ausschreibungs- und Enteignungsverfahrens, das die vorherige Feststellung der öffentlichen Nützlichkeit oder des sozialen Interesses der Finca de Ajuy erfordert hätte. Dies hätte die vorherige Genehmigung eines Projekts zur anschließenden Nutzung und eine angemessene Kontrolle des am Markt zu zahlenden Preises erfordert.

Die Staatsanwaltschaft hebt hervor, dass bereits die externe Bewertung, die vom ehemaligen Bürgermeister in Auftrag gegeben wurde, „erhebliche Zweifel daran aufwirft, dass der Preis“ von 1,8 Millionen Euro „korrekt festgelegt wurde und dem tatsächlichen Marktwert nicht entspricht“.

Die Fuerteventura-Zeitung hatte schon im Sommer 2022 über die Vorwürfe von Unregelmäßigkeiten und den zweifelhaften Kaufpreis der Finca de Ajuy berichtet.

Impressionen von Ajuy aus der Vogelperspektive. Hier ist auch die Finca de Ajuy zu sehen, um die es im obigen Beitrag geht.
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