Anzeige gegen Quadfahrer wegen Querfeldeinfahrens im Naturpark von Jandia im Süden von Fuerteventura

Quad-Jandia-Wheely

Das Querfeldeinfahren ist auf Fuerteventura grundsätzlich verboten. Das gilt sowohl in nicht besonders geschützten Zonen als auch in Naturschutzgebieten wie dem Parque Natural de Jandia. In Naturschutzgebieten fallen jedoch die Bußgelder bei Zuwiderhandlung etwas höher aus und können gemäß Kanarischem Gesetz über den Boden und Naturschutzgebiete Bußgelder zwischen 600 und 6.000 Euro nach sich ziehen. Sollte gar eine geschützte Tier- oder Pflanzenart zu Schaden kommen, können die Bußgelder noch höher ausfallen.

Es gibt im Naturpark von Jandia durchaus einige Wege, die man legal befahren darf. Allerdings ist es streng verboten, von diesen Wegen abzuweichen. An diversen Stellen hat die Inselregierung versucht, das Fahren abseits der zulässigen Wege durch das Ausgraben von Gräben und das Anhäufen von kleinen Erdwällen zu verhindern. Vergeblich, wie man leider an den vielen Spuren von Geländewagen, Quads und Motorrädern sehen kann, die sich wie Narben durch die ansonsten weitgehend unberührte Landschaft ziehen, die auch Jahre später scheinbar nicht verheilen wollen. Das Problem: wo auch nur eine einzige Reifenspur zu sehen ist, folgt sehr bald die nächste. Das rücksichtslose Verhalten des ersten, der eine solche Spur neu anlegt, animiert den nächsten, an genau derselben Stelle entlangzufahren, und das oft noch ohne schlechtes Gewissen mit dem Argument: da war doch schon ein „Weg“. Auf diese Weise entstehen ruck zuck neue „Wege“, für die dann, wie manch einer glauben mag, ein vermeintliches Gewohnheitsrecht entsteht.

Besonders stark wird dieser Nachahmer-Effekt natürlich dann, wenn Videos von solchen illegalen Querfeldeinfahrten in den sozialen Medien viral gehen. Auf der anderen Seite ist es für die Spezialeinheit der Guardia Civil für Umweltdelikte (SEPRONA) ein Geschenk, wenn dumme Menschen ihre illegalen Handlungen filmen und dann auch noch ins Internet stellen.

Genau ein solches Video ist Ende November 2023 ein paar jungen Männern im Süden von Fuerteventura zum Verhängnis geworden, die mit ihren „Fahrkünsten“ in Form von wilden Drifts und „Wheelies“ im Internet prahlten.

Den Ermittlern der SEPRONA gelang es, die Protagonisten anhand der Videos identifizieren und zur Anzeige bringen.

Hier der Link zu dem Video auf unserem Youtube-Kanal.

Minderjährige ohne Nummernschild, Versicherung und Führerschein

Auf dem Video, das zur Anzeige geführt hat, ist unter anderem ein Motocross-Motorrad zu sehen, das kein Nummernschild hat. In Ortschaften wie La Pared und Costa Calma, die an das Naturschutzgebiet von Jandia, ist es oft zu beobachten, dass solche Cross-Motorräder ohne Nummernschilder nicht nur querfeldein in den Naturschutzgebieten, sondern auch auf öffentlichen Wegen und sogar Straßen in geschlossenen Ortschaften unterwegs sind.

Die meist stinkenden und lärmenden Zweitakter ohne Nummernschild dürften in den meisten Fällen gar nicht zulassungsfähig und folglich auch nicht versichert sein. Gelegentlich werden diese Motorräder sogar von Minderjährigen gesteuert, die für solch leistungsstarke Maschinen noch gar keinen Führerschein besitzen können. Zusätzlich zu den Verstößen gegen die Naturschutzgesetze liegen in der Regel auch schwere oder sehr schwere Ordnungswidrigkeiten, und im Falle des Fahrens ohne Führerschein, sogar Straftaten vor.

Entgegen eines weitverbreiteten Irrglaubens gelten in Spanien die Vorschriften des Verkehrsrechts nicht nur auf Straßen sondern auch in jedem öffentlich zugänglichen Bereich, also auch auf Schotterpisten und sogar auf öffentlich zugänglichem Privatgelände.

Die Polizei ist dagegen oft machtlos, wenn sie nicht gerade Schützenhilfe durch den Selbstdarstellungsdrang der Verkehrssünder bekommt.

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